10| Die Kuchenform

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Ich glaube es immer noch nicht was ich da lese! Schon 5 mal habe ich diese E-Mail gelesen aber denke immer noch, es ist ein schlechter Witz! Ich fasse mir völlig verwirrt an die Stirn und schließe die E-Mail wieder.

Das kann doch nicht wahr sein. Nein das ist doch ein Traum, oder? Ich zwicke mir in den rechten Oberarm. "Aua", sage ich und realisiere, es ist kein Traum! Das ist die Realität und ich , bin einfach immer noch im Schock zustand.

Keine Ahnung was ich jetzt machen soll, etwa zurückschreiben? Nein, ich möchte nicht aufdringlich wirken. Außerdem bin ich sowieso müde. Es ist ja schon mittlerweile sehr spät geworden. Ich sollte einfach schlafen gehen.

Nach 6 Stunden unruhigen Schlaf, wache ich durch komische Geräusche auf. Nach einer Minute stehe ich auf, ziehe mich schnell um und öffne die Tür um zu schauen, wo diese Geräusche herkommen.

Ich gehe die Treppe herunter und sehe als erstes Mama die total hysterisch und verzweifelt zugleich in ihren Küchenschränken nach etwas sucht. Sie dreht sich um und schaut mich etwas verwirrt an und ich frage, "Was suchst du denn?", und gehe ein paar Schritte auf sie zu.

"Ich suche meine Kuchenform aber ich kann sie einfach nicht finden", antwortet sie mir und kramt weiter in den Schränken herum. "Wozu brauchst du die denn?", frage ich sie etwas verwirrt. Mama hat schon seit bestimmt 2 Jahren keinen Kuchen mehr gebacken.

"Wir bekommen später Besuch", sagt sie und öffnet dabei den nächsten Schrank. "Soll ich dir suchen helfen?", frage ich etwas überrascht. "Ja bitte, sonst werde ich noch wahnsinnig hier", antwortet sie mir. Ich gehe zum nächst besten Schrank und öffne ihn.

"Wer kommt denn zu Besuch?", frage ich Mama neugierig und krame im Schrank dabei. "Ich hatte dir doch Gestern was erzählt", beginnt sie zu reden und ich schaue sie etwas skeptisch von der Seite an.

"Auf jeden Fall würde er dich heute gerne kennenlernen, nur wenn du magst natürlich" ,spricht sie weiter und ich entdecke in diesem Moment die Kuchenform die Mama schon eine Ewigkeit verzweifelt sucht. "Oh, okay, klar. Wann kommt er denn?", frage ich sie etwas traurig.

"Am Nachmittag, Ich hoffe du bist dabei?", fragt sie mich und ist immer noch sehr hektisch am Suchen. "Ja bin ich, keine Sorgen. Hier bitte", sage ich und reiche ihr die Kuchenform.

"Danke", sagt sie etwas verwirrt und nimmt die Formen entgegen. "Ich geh wieder hoch, wenn du Hilfe brauchst, kannst du mich ja holen", sage ich zu Mama und gehe wieder in Richtung meines Zimmers. "OK, bis dann mein Schatz", antwortet sie und ich schließe meine Tür hinter mir.

Ich lass mich auf mein Bett fallen und schlage die Hände über meinem Kopf zusammen. Was mach ich denn jetzt nur? Mein Handy klingelt plötzlich, es ist Paulina. Ich gehe ran, "Hey", sage ich etwas traurig. "Hey, was ist denn los?", fragt sie mich.

"Meine Mama hat einen neuen Freund und der kommt heute Nachmittag zum Essen vorbei", antworte ich ihr und hoffe, sie hat eine Lösung parat.

"Oh nein, das tut mir leid, wenn ich dir nur helfen könnte. Warte! Frag deine Mama, ob ich bei euch übernachten darf! Dann bist du wenigstens nicht alleine, ich bin heute bei Papa, der fährt mich bestimmt schnell zu euch rüber", sagt sie aufgeregt zu mir.

Ihre Eltern haben sich schon getrennt, als sie ein Baby war. Sie lebt bei ihrer Mama und ihrem neuen Lebensgefährten in einem Haus zusammen.

Leider kommt sie mit dem neuen Mann ihrer Mama nicht so gut zurecht wie es ihrer Mama recht wäre, deshalb ist sie sehr oft bei ihrem Papa. Der wohnt nur 5 Minuten Autofahrt von mir weg. "Ja! Das ist eine sehr gute Idee, warte ich frage sie sofort", antworte ich und stehe vom Bett auf.

Ich öffne die Tür und gehe die Treppen herunter. "Mama, darf Paulina dann vorbeikommen und bei uns schlafen?", frage ich Mama sehr hoffnungsvoll. Sie steht schon am Herd und schiebt gerade den Kuchen in den Ofen.

Sie dreht sich um und sagt etwas unsicher, "Oh, ähm ich weiß nicht, wenn George heute Abend vorbeikommt, ist das vielleicht keine so gute Idee, meinst du nicht?" Ich schaue sie traurig an und sage, "Bitte, wenn ich ihn schon kennenlernen muss dann auch Paulina, bitte Mama."

Sie zieht eine Augenbraue nach oben und grinst etwas. "OK, wenn du das unbedingt möchtest. Sie kann gerne vorbeikommen", sagt sie mit einem Lächeln im Gesicht.

"Danke Mama, ich sag es ihr gleich, ich telefoniere nämlich gerade mit ihr", sage ich freudestrahlend und hebe mein Handy nach oben.

"Paulina, hast du gehört? Du darfst vorbeikommen und hier schlafen!", spreche ich überglücklich in mein Handy an dem Paulina am anderen Ende der Leitung sitzt. "Spitze, ich pack gleich ein paar Sachen zusammen und frage Papa, ob er mich fahren kann, bis gleich", antwortet sie ebenso glücklich wie ich.

"Ja, bis gleich", stimme ich zu und lege auf. "Danke Mama!", sage ich und umarme sie. "Ja ist schon gut Liebling, ich brauche übrigens doch mal kurz deine Hilfe, wenn das in Ordnung ist? ", bittet sie mich und schaut mich dabei an.

"Natürlich, ich helfe dir doch gerne. Was soll ich machen?", frage ich sie und schaue an ihr vorbei. "Die Erdbeeren und die Glasur kannst du schon vorbereiten, ich muss noch das Essen machen", sagt sie etwas hektisch.

"Kein Problem Mama. Was gibt es denn zu essen?", frage ich neugierig und hole die Erdbeeren aus dem Kühlschrank. "Ich dachte an dein Lieblingsessen?", sagt sie etwas hochnäsig. "Nudelauflauf mit Spinat und Hähnchen?!", frage ich sie überrascht und glücklich zugleich.

"Genau! Zufällig ist das auch Georges Lieblingsessen", antwortet sie stolz und holt dabei die Auflaufform aus dem Schrank, sowie 2 Töpfe und eine Pfanne. "Wie toll, was für ein Zufall", entgegen ich und zerschneide die Erdbeeren vor mir.

Nach ein paar Minuten bin ich schon mit der Glasur beschäftigt und Mama hat schon die Nudeln und den Spinat in den Töpfen. "Wie weit bist du?", fragt sie mich und rührt dabei in den Töpfen herum. 

"Bin gleich fertig mit der Glasur. Kann ich dann noch etwas machen?", frage ich sie und schaue nebenbei wie weit der Kuchen im Ofen schon ist. "Ja das Hähnchen kannst du schonmal in Würfel schneiden", antwortet sie und holt das Hähnchen aus dem Kühlschrank.

"Hier bitte", sagt sie und reicht es mir. "Danke, brauchst du dann sonst noch Hilfe?", frage ich und nehme das Hähnchen entgegen. "Nein das war's dann", sagt sie und geht zurück zum Herd. Ich schneide das Hähnchen in Würfel und werfe sie danach in eine Schüssel.

"So Mama ich bin fertig", beginne ich zu sprechen und im nächsten Moment klingelt es auch schon an der Tür. "Paulina!", rufe ich und renne freudestrahlend zur Tür. Ich öffne sie hastig und sehe Paulina mit einer Tasche in der Hand und ihren Papa daneben.

"Na endlich!", rufe ich und Überfälle sie mit einer Umarmung. "Hey Alexis!", entgegnet sie mir, lässt dabei die Tasche zu Boden fallen und umarmt mich ebenfalls. "Ihr tut so als hättet ihr euch 2 Jahre nicht gesehen", ertönt unerwartet die Stimme von Paulinas Papa neben uns.

Wir beenden unsere Umarmung und schauen uns etwas verblüfft an. Er lacht und ich bemerke wie Mama aus unserem Haus heraustritt und lächelnd sagt, "Paulina, George, kommt doch rein!"

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𝒁𝒖𝒇𝒂𝒍𝒍 𝒐𝒅𝒆𝒓 𝑺𝒄𝒉𝒊𝒄𝒌𝒔𝒂𝒍 ? (𝑹𝒊𝒄𝒌𝒎𝒂𝒏𝒊𝒂𝒄)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt