12| Lügen

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Ich öffne mit einem Mausklick die E-Mail und sehe auf meinem Bildschirm ein paar Fotos. Eins von Alan und ein paar weitere vom Dreh der Harry Potter Filme. "Wow, so haben die das also gedreht", flüstere ich vor mir her und scrollen weiter nach unten.

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Hier sind noch ein paar Bilder, ich hoffe sie zaubern dir ein kleines Lächeln in dein Gesicht. Die habe ich gerade gefunden und dachte mir sie könnten dir gefallen. Ich wünsche dir noch einen schönen Abend.

Liebe Grüße Alan
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Wahnsinn, solche Fotos sind wirklich selten und schwer zu finden im Internet, da es kaum welche davon existieren. "Alexis!", ruft meine Mama von unten und ich zucke kurz zusammen.

Ich war gerade so konzentriert und schließe schnell meinen Posteingang. Den Monitor mache ich aus und gehe nach unten in die Küche. "Hier bin ich", sage ich glücklich und setze mich zwischen Mama und Pauline. 

"Na dann können wir ja endlich anfangen", spricht Mama zu uns und eröffnet das Essen. "Alexis, deine Mama sagte du hast auch einen Computer in deinem Zimmer?", fragt mich George sehr interessiert. 

"Ja habe ich, warum?", antworte ich und schiebe mir eine Gabel Nudeln in den Mund. "Pauline hat auch einen in ihrem Zimmer. Ich kann mit dieser neumodischen Technik nicht wirklich etwas anfangen. Was macht ihr eigentlich den ganzen Tag mit diesem Ding?", fragt er mich und schiebt sich auch eine Gabel mit essen in seinen Mund.

"Naja für Bewerbungen und auch für die Schule war er sehr hilfreich. Für E-Mails schreiben und Bilder suchen oder auch Musik hören ist er sehr praktisch", Antworte ich und esse freudig weiter. "Genau oder wenn ich...", beginnt Pauline neben mir zu sprechen. Meine Gedanken schweifen zu Alan, zu den Bildern und die bitte nach Hamburg zu fahren.

Ich soll ihn unbedingt treffen. So gedankenverloren wie noch nie starre ich auf den Tisch vor mir, bis Pauline mich plötzlich an der Schulter berührt. "Alexis, alles okay?", dringt ihre Stimme in mein Ohr. "Ähm ja. Mir geht es gut. Ich war nur in Gedanken", antworte ich und lächel sie dabei an.

Ich lache etwas dabei und versuche mich wieder auf das Essen zu konzentrieren. Ihr Blick spricht Bände und ich habe das Gefühl, ich werde ihr gleich erzählen müssen, an was ich gerade dachte. Wir essen alle auf und Pauline zerrt mich in mein Zimmer.

Sie schmeißt sich auf mein Bett und grinst mich komisch an. Ich möchte ihr auf keinen fall sagen müssen, das ich mit Alan in Kontakt stehe. Dass ich noch eine weitere Karte für Pauline bekommen könnte, lässt mich zweifeln ob, ich es ihr lieber doch sagen muss. 

"Pauline, ich habe von einem Bekannten die Chance bekommen dich und mich nach Hamburg fahren zu lassen mit Karten für den Harry Potter und die Kammer des Schreckens Film. Es sind wieder ein paar Schauspieler für die Autogrammstunde danach dort und das Beste ist, wir bekommen sogar VIP Tickets! ", sage ich ganz begeistert zu Pauline und hoffe, sie stellt keine Fragen zu dem bekannten. 

"Schon wieder der gleiche Film? Ich weiß nicht, klingt eher langweilig. Da sind doch nur solche Nerds die VIP Tickets haben", antwortet sie unsicher und schaut mich dabei an. 

"Warum findest du das so langweilig? Ich meine es sind VIP Tickets und die sind einfach Kostenlos und vor allem kommt da kaum jemand ran, es sei denn man ist berühmt. Nie wieder bekommen wir so eine Gelegenheit", sage ich verwirrt zu ihr und setze mich auf meinen Stuhl. 

"Ich denk nochmal drüber nach, es ist ja noch etwas Zeit bis dahin und wenn ich nicht mitkomme kannst du auch jemanden anderes mitnehmen", antwortet sie etwas abwesend und sucht plötzlich etwas in ihrer Tasche, die neben ihr auf dem Boden steht. 

"Wenn du meinst aber ich würde mich wirklich freuen wenn du mitkommst. Was suchst du denn?", frage ich sie und schaue auf ihre Tasche. "Mein Handy suche ich, eigentlich hatte ich es beim Essen noch aber jetzt ist es irgendwie weg", sagt sie etwas aufgebracht und schaut mich verzweifelt an. 

"Komm wir schauen mal unten, vielleicht hast du es beim Essen liegen lassen", antworte ich und stehe auf. "OK", sagt sie und steht ebenfalls auf. Wir laufen gemeinsam nach unten in unsere Küche.

"Mama, hast du Pauline ihr Handy irgendwo gesehen?", frage ich meine Mama beim Betreten der Küche. "Nein, tut mir leid Schatz. George du?", fragt sie George neben ihr. "Nein, ich leider auch nicht. Wo hattest du es denn als letztes?", fragt er Pauline etwas genervt. 

"Ich hatte es zuletzt hier beim Essen und dann war es weg als wir in Alexis Zimmer gegangen sind", antwortet Pauline verzweifelt und zuckt mit den Armen dabei. "Soll ich dich mal anrufen?", frage ich sie und hole mein Handy aus meiner Hosentasche. 

"Ja, vielleicht hören wir es", antwortet Pauline und setzt sich gespannt an den Tisch, neben ihren Papa. Ich wähle die Nummer von Pauline und nach ein paar Sekunden hören wir es auch schon klingeln. Pauline steht auf und geht dem Geräusch nach.

Mama, George und ich schauen ihr gespannt zu, wie sie ihr Handy sucht. Plötzlich bleibt sie stehen und schaut mich ganz verwirrten blicken an. "Wieso ist mein Handy im Kühlschrank?", fragt sie und reißt im selben Moment die Kühlschranktür vor sich auf.

Wir fangen an zu lachen und Pauline schmunzelt über ihre eigene Blödheit. "Du bist mit deinen Gedanken ganz woanders in letzter Zeit", sagt George und steht auf dabei. Er geht zu Pauline und umarmt sie. Wir lachen immer noch etwas und schauen Pauline mit ihrem Handy in der Hand an.

Nach ein paar Minuten haben wir uns alle wieder beruhigt und Pauline wollte schon wieder in mein Zimmer gehen. "Ich werde erstmal wieder nach Hause fahren. Schläfst du hier oder möchtest du mitfahren?", fragt George seine Tochter und schnappt sich seine Jacke, die über seinen Stuhl hängt. 

"Bleib doch hier, ich habe damit kein Problem, dann musst du Pauline morgen nicht extra abholen", sagt Mama zu George und verschränkt die Arme vor ihrer Brust.

Er schaut Mama und uns zwei an und antwortet, "Ja warum auch nicht? Wenn ihr zwei auch einverstanden seid?", fragt er uns beide etwas unsicher. Pauline und ich schauen uns kurz an und nicken nur. 

"Klar", sagen wir beiden gleichzeitig zu George und lächeln etwas dabei. "Spitze, dann kannst du deine Jacke auch wieder ausziehen", sagt Mama und grinst dabei wie ein Honigkuchen Pferd. "Ich geh nochmal schnell auf die Toilette", sagt George uns zieht dabei seine Jacke wieder aus und geht in unser Badezimmer.

"Wir gehen wieder hoch in mein Zimmer. Wir sehen uns morgen früh?", frage ich Mama und werfe ihr einen etwas ernsteren Blick zu. "Natürlich, schlaft schön", antwortet sie und reagiert gar nicht auf meinen ernsten Blick. 

"Falls etwas sein sollte, denkt gar nicht erst dran uns zu stören", sagt sie und zeigt dabei kurz mit ihrem Zeigefinger auf mich. Sie grinst mich an und ich ebenso und antworte, "In Ordnung, bis Morgen früh"

Nach ein paar Sekunden sind Pauline und ich wieder in meinem Zimmer und ich merke wie schnell ich müde werde. Ich beginne zu gähnen und stecke Pauline gleich damit an. "Wir sollten schlafen gehen", sage ich und gehe zu meinem Kleiderschrank. Ich hole meine Schlafsachen heraus und einen frischen Bezug für die zweite Decke.

Nach ein paar Minuten sind wir so weit und liegen in meinem Bett. "Alexis?", fragt mich Pauline etwas müde neben mir. "Was denn?", frage ich sie ebenso erschöpft. 

"Ich hab dich vorhin angelogen. Der wahre Grund warum ich nicht mitkommen möchte ist, dass Jim und ich an dem Tag schon verabredet sind", antwortet sie mir und schaut mich dabei etwas ängstlich an.

 "Jim wohnt doch in Berlin, willst du da extra zu ihm fahren oder wie soll ich das verstehen?", frage ich sie und schaue sie auch etwas fragend dabei an. "Wir schreiben seit ein paar Wochen regelmäßig. Eigentlich seitdem wir beide in Berlin bei ihm waren. Na ja wir mögen uns irgendwie, verstehst du das?", antwortet sie und schaut mich mit einem Blick an, denn ich vorher bei ihr noch nie gesehen habe.

Etwas ängstlich und zugleich peinlich berührt. "Ich versteh dich, kein Problem. Dann frag ich eben jemand anders, ist doch wirklich verständlich", sage ich zu ihr und lächel etwas dabei. 

"Danke, ich hab dich lieb", sagt sie und lächelt ebenfalls. "Ich dich auch", antworte ich und wir schließen die Augen. Nach ein paar Minuten schlafen wir beide in einen tiefen Schlaf...

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𝒁𝒖𝒇𝒂𝒍𝒍 𝒐𝒅𝒆𝒓 𝑺𝒄𝒉𝒊𝒄𝒌𝒔𝒂𝒍 ? (𝑹𝒊𝒄𝒌𝒎𝒂𝒏𝒊𝒂𝒄)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt