⚜Kapitel 18.⚜

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Ich saß noch immer auf der Wiese und weinte. Ich war umgeben von den schwarzen Rosen und es hatte seine gewisse Ironie. Schwarz. Wie der Tod, schoss es durch meinen Kopf. Ich hoffte inständig, dass es Loki gut ging. Doch ich konnte ihm nicht helfen. 

Ich hörte Schritte hinter mir. 

,,Y/n'' erklang Lokis stimme und ich hörte Erleichterung darin. 

Ich fühlte nach meiner Magie, doch sie war wieder weg und ich war froh darum. Ich schaute zu ihm auf. Er stand zwischen zwei Säulen. 

Sein Hemd an der linken Seite war zerfetzt und Blutdurchtränkt. 

Ich schluckte. Ich hatte das getan... Loki folgte meinem Blick. 

,,Alles ist gut. Es ist schon geheilt Y/N. Ich...'' sagte er mit sanfter Stimme. 

,,Es war nicht deine schuld.'' sagte er während er auf mich zu kam. 

,,Doch.'' meine Stimme brach. 

,,Doch. War es.'' hauchte ich. Er kam auf mich zu und kniete sich zu mir. 

,,Ich hätte dich nicht attackieren dürfen. Y/N es tut mir unendlich leid. Ich hatte die Kontrolle verloren.... es war.. Einfach....'' er stockte. 

,,Es tut mir leid'' beendete er seinen Satz. 

Er nahm mein Gesicht vorsichtig in seine Hände. Ich starrte immer noch auf seine Wunde. Zwischen dem Blutgetränkten Stoff, blitzte Makellose Haut auf. Er hatte recht. Es war schon geheilt. 

Doch hätte meine Magie ihn auch nur ein paar Zentimeter weiter nach rechts geschleudert, dann... ich wollte den Gedanken nicht beenden. Ich hätte ihn fast umgebracht. 

Er wischte mit seinen Blutigen Händen meine Tränen weg. 

Plötzlich umarmte er mich und ich ließ ihn gewähren. Er hatte mich nicht von sich gestoßen. Erleichterung durchflutete mich und eine wohlige Wärme breitete sich in meinem Magen aus. 

,,Ich war so wütend.'' flüsterte er in mein Ohr. 

,,Ich wollte dir nicht weh tun. Ich hatte mich nicht im Griff. Es ist immer so wenn jemand ihren Namen ausspricht.'' flüsterte er. 

Plötzlich verstand ich ihn. 

Wenn jemand Peters Namen aussprach, fühlte ich tief in meinem inneren Zorn und Wut. Wut auf mich, dass ich seinen Tod nicht verhindert hatte. Wut auf Peters Mörder. Doch die Trauer löschte dieses Gefühl meistens aus, bevor ich auch nur verstand was ich gefühlt hatte. Loki ging es nicht anders, verstand ich plötzlich. 

Doch seine Trauer wird von Zorn überdeckt. Bei ihm war es andersherum. 

Bevor ich meine Gedanken zu Ende denken konnte löste er sich von mir. Er schaute mir tief in die Augen. Irgendwann senkte ich den Blick. 

,,Willst du nach Hause?'' fragte er mich. 

Ich war mir nicht sicher ob ich das wollte. Was wenn ich wieder die Kontrolle verliere und... Loki erriet anscheinend meine Gedanken. 

,,Du wirst niemanden verletzten, Y/N. Ich habe dir weh getan, Y/N.'' flüsterte er mit sanfter, reuevoller Stimme.

 ,,Es war meine Schuld.'' er senkte leicht den Kopf. 

Er kam mir näher und küsste sanft meine Stirn. 

,,Ich dachte du würdest mich hassen, mich fallen lassen, weil ich dich ja fast...'' ich wollte nicht weitersprechen. 

,,Nein. Niemals...'' hauchte er.

 Ich hätte es fast nicht gehört. Ich hielt mich, während ich auf der Wiese lag und nach oben schaute. Ich fühlte mich wie in einer Zeitkapsel, in der die Zeit stehenblieb. Ich konnte für einen kurzen Moment alles vergessen. Ich hatte noch immer das dunkelgrüne Kleid an. Es hatte einige risse. 

Er schaute an meinem Kleid hinunter. Seine Finger strichen vorsichtig über die risse über meine nackte Haut an meiner Hüfte. 

,,Ich kann sie fühlen.'' sagte er zu mir. Ich schaute ihn fragend an. 

,,Deine Magie. An den Orten, an denen deine Tränen waren zum Beispiel. Auch da wo sie dein Kleid zerstört hat.'' erklärte er mir mit einem Blick auf die Risse in meinem Kleid. Ich hörte ihm Aufmerksam zu. 

,,Kannst du auch.. Meine Anwesenheit..'' 

,,Ja.'' unterbrach er mich. 

Jetzt machte es Sinn. Dass er mich in diesem riesigen Schloss gefunden hatte, dass er wusste das ich ihn gesucht hatte, heute Morgen. Es fühlte sich nicht so an, als wäre das alles erst heute Morgen gewesen. 

Seine Finger strichen noch immer über meine Haut. Ich sah ihn an. Er merkte wohl erst jetzt, was er tat und zog seine Hand schnell wieder zurück. 

Er machte eine kleine Bewegung mit seiner Hand. Die Risse waren verschwunden. 

Er wiederholte seinen Wink und eine schwarze Decke legte sich über meine Beine. Ich lächelte schwach. 

Wir saßen noch eine ganze Weile so auf der Wiese. Irgendwann schlief ich ein. 

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Silver Chains-Reader x Loki -Love Story-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt