Lu - für immer

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Ich schloss meine Augen. Genoss seine weichen Lippen, seinen harten Körper. Zog ihn noch näher an mich heran und ließ mich fallen. Aufgefangen von einem Rausch der Gefühle, die in mir und um mich herum wirbelten. Dafür sorgten, dass ich alles um mich vergaß.

Das Donnern, das über uns hinweg rollte, rückte in weite Ferne. Existierte in diesem Augenblick nicht mehr. Für mich gab es nur noch Sandro. Und ich wollte ihn, mit Haut und Haaren. Kein Zurück mehr und vor allem keine Angst. Ich vertraute ihm, egal was auch passieren würde, er würde mich nicht im Stich lassen.

Wie von selbst fuhren meine Hände an ihm hinab, ertasteten blind den Saum seines Shirts und schlüpfte darunter. Sein Bauch fühlte sich fest, weich und heiß zu gleich an. Verlockte meine Finger zum Bleiben, doch ich wollte mehr. Mehr Haut, noch mehr von ihm. Ungeschickt nestelte ich am Saum, versuchte nun, das immer noch nasse Shirt nach oben zu ziehen, was nur zu gern an ihm zu kleben schien. Einerseits für mich völlig verständlich, ich hätte mich ebenfalls eher ungern von ihm gelöst. Andererseits aber grade so was von kontraproduktiv. Fluchend löste ich unseren Kuss und sah nach unten, um herauszufinden, was meine Hände da für einen Bullshit fabrizierten.

„Jetzt bereust du sicherlich, mich im Regen stehen gelassen zu haben.", hauchte er an mein Ohr, welchem ein dunkles Lachen folgte. Augenblicklich überzog Gänsehaut meinen Rücken. Ich hatte gar nicht gewusst, dass einem noch heißer werden konnte, als es mir eh bereits war. Dieser Kerl war eindeutig einige Nummern größer, als ich bisher je hatte.

„Hilf mir lieber ...", knurrte ich ihn stattdessen an, schwer beschäftigt in meinem Kampf mit dem nassen Oberteil. „Da hat es aber einer eilig!", wieder drang sein Lachen an mein Ohr. Mittlerweile waren meine Nerven zum Bersten gespannt. Ich keuchte, fluchte, das Scheißding wollte einfach nicht weichen und er stand nur da und lachte mich aus.

„Keine Spielchen mehr!" Dabei bohrte sich mein Zeigefinger in seine Brust. Drohend funkelte ich ihn an. Über Spielereien war ich gerade schon meilenweit hinweg. Ein andermal gerne, aber nicht heute, nicht gerade jetzt.
„Okay ..." Das Lachen verstummte und wechselte zu einem ernsten Gesichtsausdruck. Seine Hand ergriff die meine, die sich immer noch in seine Brust bohrte. Zog sie hoch und küsste sanft jede einzelne meiner Fingerspitzen, mich dabei nicht aus den Augen lassend.
„Na dann komm ...", hauchte er gegen meine Finger. Ließ mich los und zog sich, mit einem Ruck, das blöde Shirt vom Oberkörper. Ich kam gar nicht mehr dazu, mich aufzuregen, wie dumm man sich nur anstellen konnte. Denn fasziniert haftete mein Blick an ihm. Durch das Shirt hatte er sich die nassen Haare verwurschtelte, die ihm nun wild gelockt vom Kopf standen. Ein Blitz, hinter ihm im Fenster, erhellte das Zimmer. Ließ ihn im grellen Licht kurz aufleuchten und wie einen Engel wirken. Einen der sich gerade den Reißverschluss öffnete und die Hose von den Beinen streifte.

Fragend sah er auf, während er die Hose von seinem rechten Bein lässig in ein Zimmereck kickte. Schien meinen Blick gespürt zu haben. „Ist was?", wollte er wissen, ließ sich dabei aber nicht beirren und schlüpfte mit dem Daumen in den Bund seiner Boxershorts, um diese mit einer schnellen Bewegung von den Hüften gleiten zu lassen.

„Du siehst wie ein Engel aus ...", flüsterte ich fast tonlos, immer noch von seinem Anblick paralysiert. „Papperlapapp ..." mit zwei Schritten war er bei mir und verstrubelte mein Haar. „Kann es sein, dass jemandem hier die Hitze etwas zu Kopf gestiegen ist?" Grinsend fuhren seine Hände meine Seiten entlang und kitzelten. „Dagegen sollten wir dringend Abhilfe schaffen." Schon zogen seine Finger den Stoff meines Hemdes aus der Hose und öffneten die ersten Knöpfe.

„Ich mein das ernst!", empörte ich mich. Es war mir wichtig, dass er mir glaubte. Jetzt gerade noch mehr als je zu vor. „Spinner ...", seine Stimme glich nur noch einem Flüstern, während er mir das Hemd von den Schultern streifte und seinen Fingern Küsse folgen ließ. „Wirklich ... du bist so ...", verzweifelt suchte ich nach dem richtigen Wort. „So perfekt!", lächelnd strich ich ihm eine Locke aus der Stirn, weil er bei meinen Worten von meiner Schulter abließ und wieder auf Augenhöhe gekommen war.

Blue eyes (Cupcakes 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt