Lu - Nur ein glücklicher Alex, ist ein ertragbarer Alex... (Bonuskapitel)

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„Wenn wir das nächste Mal schwimmen gehen, ertränk ich dich!“, prophezeite ich und bückte mich gerade noch rechtzeitig, bevor Alex' Hand meinen Hinterkopf streifte. Ich liebte meinen besten Freund! Ich liebe meinen besten Freund! Zur Hölle, ab und an, in Situationen wie diesen, machte er mich nur noch fertig.

„Ach halt doch die Klappe!“, konterte dieser und boxte mir gegen den Oberarm.
„Aua...“, murmelte ich trocken und schüttelte den Kopf. Elias feierte in wenigen Tagen seinen dreißigsten Geburtstag und der Großkotz an meiner Seite machte sich seit Wochen verrückt, weil er einfach nicht das richtige Geschenk für seinen Liebsten fand.

Keine Ahnung was bei ihm zur Zeit wieder mal schief lief, zwischen mir und Sandro lief das völlig entspannt ab. Wir schenkten uns zum Geburtstag Zeit. Machten in den meisten Fällen tagsüber ausgiebige Motoradtouren, nur um in der Nacht immer wieder übereinander herzufallen, bis wir fix und fertig einschliefen.  

Erneut traf mich seine Faust gegen den Oberarm und ich fuhr fluchend darüber. „Lass verflucht nochmal deinen Frust nicht an mir aus!“

„Dann hör auf von Schweinskram zu fantasieren, und hilf mir lieber. Immerhin hab ich dich nicht nur zur Zierde dabei...“ , pfefferte er zurück, während er neben mir herlief und die Auslagen in den Schaufenstern betrachtete, an denen wir gerade vorbei gingen.
„Wer sagt denn bitteschön, dass ich von Schweinekram fantasiere?“, seufzte ich genervt, dennoch hoben sich meine Mundwinkel verräterisch. Wenn wir uns beeilten, dann könnte ich Sandro noch vor der Arbeit ...
„Echt jetzt? Und da fragst du noch? Ist ja nicht so, dass ich dich mein Leben lang kenne, nicht wahr...“, riss er mich aus den Gedanken und schnippte richtig missgelaunt vor meinem Gesicht. Bei meinen Fantasiechen im Kopf war mir gar nicht aufgefallen, dass er statt der Fenster, nun mich nicht aus den Augen ließ. Gott, wehleidig verliebte Alexander waren wirklich nur schwer zu ertragen.

„Wieso hast du nicht Mike mitgenommen? Der würde dir bestimmt viel besser helfen.“ Begab ich mich auf dünnes Eis und merkte jetzt schon, wie es langsam unter meinen Füßen zu brechen begann.
„Weil ich dich viel lieber habe!“, säuselte er sarkastisch, packte mich am Oberarm und zog mich in den Laden, an dem wir gerade vorbei liefen.

„Lass mich raten, Monika hatte ihm keinen Ausgang gewährt?“, ließ ich todesmutig, warum auch immer, nicht locker und erntete ein frustriertes Schnauben.

Ja, die Beziehung zu unsrem dritten im Bunde, konnte man zur Zeit als etwas kompliziert beschreiben. Die liebe Monika hatte Mike ziemlich unterm Pantoffel und um ehrlich zusein, von uns beiden hielt sie nicht sehr viel. Vor allem in Alex sah sie schon immer soetwas wie einen Feind, der ihren Mann zu unchristlichen Dingen verführte.

Sicher, ich selbst ließ nie eine Gelegenheit aus, um Alex nicht ein klein wenig auf die Schippe zu nehmen, das gehörte bei uns seit Kindesbein an zum guten Ton, aber hier tat man meinem besten Freund echt unrecht. Ja klar, er war früher sehr wild, aber das waren wir alle drei. Und seit wir in festen Beziehungen steckten, hatte sich vieles verändert. Wir waren ruhiger, erwachsener geworden. Und so wurden die Wetten und Ausflüge, die wir ab und an veranstaltet hatten, nicht mehr vermisst.

Vor einem halben Jahr hatten die beiden zudem ein Baby bekommen, seit dem sahen wir unseren Freund so gut wie gar nicht mehr. Auch wenn ich wusste, dass Alex zwischen mir und Mike keinen Unterschied machte, so kannten sich die beiden wirklich fast schon seit der Geburt, weil ihre Familien eng befreundet waren. Ich kam erst später dazu.

„Hmmm...“, brummte Alex, besah sich den Schmuck in der Vitrine und zog dabei so ein langes Gesicht, dass mir jetzt schon klar war, dass wir hier nichts finden würden. Dieser rettungslos, verliebte Perfektionist war mit absolut rein gar nichts zufrieden und dieser Juwelier der sechste, denn wir in den letzten Tagen aufgesucht hatten.

Blue eyes (Cupcakes 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt