Sandro biss mir neckend in den Hals und streifte mit seinem Bart über die vor ihm entblößte und empfindliche Haut. „Aufhören... das kitzelt!", entkam es mir kichernd. „Du sollst aufhören.", flehte ich ihn gleich darauf lachend an, immer noch mit dem Versuch beschäftigt, ihn von mir wegzudrücken, weil dieser Mistkerl mich nun absichtlich mit seinen spitzen Stoppeln malträtierte. „Du bist gemein!", stieß ich nach Luft ringend hervor.
„Ich hab noch gar nicht angefangen, gemein zu sein.", raunte mir Sandro mit dunkler Stimme und seinem heißen Atem gegen meine Kehle. Nur um mir anschließend langsam über den Adamsapfel zu lecken, während seine Finger meinen Nippel zwirbelten. Augenblicklich verstummte mein Lachen und ich keuchte lustvoll auf, als das herrliche Ziehen, direkt in meinen Unterleib traf. Sandro ließ sich davon nicht beirren und küsste sich bereits weiter über meine Brust zu meinem Bauch hinunter. Ich rappelte mich etwas hoch und stützte mich auf meine Ellbogen auf, um ihm besser ansehen zu können. Seine Locken standen ihm zu allein Seiten vom Kopf und ein Grinsen zierte seine Lippen. Er sah so unglaublich schön aus.Ich strich ihm, ihn immer noch fasziniert betrachtend, eine Locke aus den Augen. Ein warmes und schönes Gefühl breitete sich in meiner Brust aus. „Du bist so schön ... küss mich!", hauchte ich ehrfürchtig und auffordernd zugleich. Ich wollte endlich seine heißen, süßen Lippen auf den Meinen spüren. „Dein Wunsch ist mir Befehl!" Ein teuflisches Lächeln umspielte seine Lippen, bevor er sich herab beugte und seine Zunge über die Spitze meines Schwanzes tanzen ließ. Überrascht sog ich scharf die Luft ein. „So meinte ...", weiter kam ich aber nicht, weil mein eigenes tiefes Aufstöhnen mich unterbrach.
Tief ließ er mein steifes Glied in den Mund gleiten und saugte daran. „Arschloch ...", seufzte ich noch und ließ mich doch schmunzelnd in die Kissen sinken. Ein kehliges Lachen drang von unten herauf. „Ich sagte doch, ich habe noch gar nicht angefangen, gemein zu sein ..."
Entsetzt riss ich die Augen auf. Was zum Teufel ... Wo war ich? Panik überkam mich ... „Hmm ...", stöhnte jemand neben mir. Erschrocken fuhr ich herum und entdeckte Sandro neben mir schlafend. Er kuschelte sein Gesicht noch tiefer in die Kissen, so dass man nur noch seine Locken sehen konnte, und schlief weiter. Ein warmes Gefühl überkam mich ... Nein, das war falsch ... ganz falsch ... Ich musste all meine Sinne wieder unter einen Hut bekommen.
Okay, einfach einen Schritt nach dem anderen, dass wo hatte sich ja gerade geklärt. Ich war bei Sandro ... Na, das ging doch schon mal gut voran, dachte ich grade noch, als mir auffiel, dass unser Finger in einander verschlungen waren. Was zur Hölle ...? Bilder eines mich küssenden Sandros brachen über mich herein. Großer Gott ... was hatte ich da bloß zusammen geträumt ... So was würde mir doch nicht gefallen ... Falscher Ansatz! So was würde ich nie machen!! Mein pochender Schwanz in der Pyjamahose hatte scheinbar beschlossen, sich gegen mich und meine Überzeugung zu stellen, denn er winkte mir regelrecht fröhlich zu. Nein, das war nur eine Morgenlatte! Das hatte nie und nimmer was mit diesem bescheuerten Traum zu tun ...
Immer noch erschrocken über mich selbst, löste ich panisch unsere Hände von einander und rückte bis an den Rand des Bettes. So weit wie möglich weg von ihm. Am Liebsten hätte ich fluchtartig das Zimmer verlassen.Pochende Kopfschmerzen gesellten sich zu meinem rasenden Herzen. Was hatten wir gestern bloß getrieben ...? Shit, Shit, Shit... hätte ich mich das bloß nicht gefragt, denn schon sah ich mich auf dem Sofa sitzen und ihn küssen. Ich hatte Sandro geküsst!!! ICH!!! Also nicht er ... wobei doch ... er hatte mich anschließend ebenfalls geküsst ... Aber man konnte es nicht leugnen, ich hatte den ersten Schritt getan ... ich hatte ihn provoziert! War ich jetzt völlig bekloppt? Durchgeknallt? Meschugge??? Wie hatte „DAS" bloß passieren können? Herr Gott noch mal, ich war doch nicht schwul! Ich mochte Frauen. Ausschließlich Frauen! Mein ganzes Leben, die letzten 27 Jahre, wollte ich Frauen. Ich stand auf schöne, runde Titten, einen knackigen Arsch und eine feuchte Muschi und nicht auf harte Schwänze ... Wieder dieses Bild, mein Schwanz in seinem Mund und ich, wie ich mich stöhnend in die Kissen fallen lasse ... Und diese diabolisch lachende Stimme in meinem Kopf, die mir zuflüsterte, dass es mir scheinbar doch ganz gut gefallen hatte. Verdammte Scheiße aber auch ... das konnte alles nicht wahr sein! Das war bestimmt ein Albtraum und ich würde sicher gleich Aufwachen. In meinem Bett, am besten mit einer schönen Frau in meinem Arm.
Panisch hob ich die Decke an und schlüpfte, so leise ich konnte, aus dem Bett. Ich sollte hier schleunigst verschwinden, bevor Sandro aufwachte und womöglich eine Erklärung von mir verlangen oder irgendwelche Fragen stellen würde, auf die es ganz bestimmt keine Antworten gab. Leise schlüpfte ich in meine Sachen, suchte Schlüssel und Handy zusammen und dann nur noch weg von hier.
„Morgen ...", nuschelte Sandro zwischen den Kissen. Erschrocken fuhr ich zusammen. Oh nein ... Bullshit ... was nun? Er hob seinen Kopf an und linste mit einem Auge zu mir rüber. „Wieso bist du schon angezogen?", wollte er nun hellwach von mir wissen. Setzte sich dabei langsam auf, zog die Füße an und fuhr sich mit beiden Händen verschlafen durchs Gesicht. „Emmm ..." Gute Frage ... wieso fiel mir denn jetzt spontan nichts ein? Mein Gehirn war wie leer gefegt. Trotzdem überlegte ich krampfhaft ... eine Lüge musste her. Schleunigst! Wieso nur funktionierte mein Hirn nicht!
„Du sieht so blass aus! Alles okay?", wollte Sandro auf einmal besorgt wissen. „Nein ... nicht so recht ..." stammelte ich immer noch vor mich hingrübelnd. „War wohl zu viel Wodka gestern ...", stellte er schuldbewusst lächelnd fest und fuhr sich durch die Haare, nur um seine Locken noch mehr durcheinander zubringen.
„Wodka?", fragte ich völlig zusammenhanglos, weil mir immer noch keine plausible Ausrede einfallen wollte und ich ihm auch gar nicht wirklich zuhörte.Sandro musterte mich total irritiert und zog sich die Decke an die Brust. „Weißt du das denn nicht mehr?", fragte er vorsichtig nach und beobachtete jede meiner Regungen. Wusste ich was nicht? Wieso konnte er mich nicht einen Augenblick lang in Ruhe nachdenken lassen. Doch da dämmerte es mir auf ein Mal. Ja genau ... wir hatten zu viel Wodka ... da war es doch sehr gut möglich, dass ich nichts mehr von dem Geschehenen wusste?! Ich musste nur behaupten, dass ich einen völligen Black out hatte ... dann wäre ich aus dem Schneider!
Zerknirscht nickte ich ihm zu und fuhr mir verlegen durch das Haar. Das war mein Freifahrtschein, mein Ticket in ... in die Hölle ... den Sandros Augen weiteten sich entsetzt und er zog die Decke noch fester an sich. Als würde sie ihn beschützen. „Du ... du ... weißt gar nichts mehr?", stammelte nun er entsetzt. Wieder schüttelte ich den Kopf, ein ausgesprochenes „nein" wollte mir einfach nicht über die Lippen. „Okay ...", hauchte Sandro und starrte an mir vorbei ins Leere. Ein seltsames Déjà-vu überkam mich. Ich hatte Sandro schon einmal so entsetzt vor sich hinstarrend gesehen. Das war im Sommer vor 14 Jahren gewesen. Als ich ihn, zusammen mit Alex und Mike, gerade noch rechtzeitig entdeckt hatte, bevor sich diese bescheuerten halbstarken Jungs über ihn hermachen konnten. Ich hatte ihn damals gesehen und hatte augenblicklich das Bedürfnis ihn beschützen zu müssen. Seit diesen Abend hatte ich um seine Freundschaft gekämpft, was kein so leichtes Unterfangen war, weil Sandro mich konsequent auf Abstand gehalten hatte. Doch ich war stur. Jede Pause wachte ich über ihn, niemand sollte ihm mehr ein Haar krümmen. Nicht, wenn ich es nicht irgendwie verhindern konnte. Es hatte sich schnell herum gesprochen, dass Sandro unter unseren Fittichen stand und mit uns legte sich so schnell niemand an. Ab da ließen ihn alle in Ruhe. Und irgendwann nach Wochen ließ er es zu, dass ich sein Freund wurde ...
Immer noch saß er da und sah traurig in die Ferne ... all die Jahre hatte ich ihn beschützt, doch wer beschütze ihn jetzt vor mir ...? Mein Herz zerriss in meiner Brust. Ich hatte ihm bewusst, ja sogar absichtlich weh getan ...
Aber es war das Beste für ihn, ich durfte ihm einfach keine Hoffnung machen, rechtfertigte ich mein Verhalten vor mir selbst. Ich war nun mal nicht schwul ... ich konnte ihm nicht das geben, was er wollte.
„Ist alles wieder okay zwischen uns?", fragte ich hoffnungsvoll und schrecke ihn aus seiner Lethargie. Intensiv sah er mich an, als könnte er in meinem Gesicht eine andere Wahrheit lesen. Nickte wortlos und ließ sich in die Kissen fallen, um die Decke über seinen Kopf zu ziehen. „Gute Nacht ...", murmelte er mit niedergeschlagener und erstickter Stimme. Heiße Tränen stiegen mir in den Augen und brannten. Ich wollte das nicht ... ich wollte ihm nicht wehtun ... ich wollte ihn so nicht sehen ... das war alles meine Schuld ...
Eilend lief ich aus dem Zimmer, bevor das Schluchzen meinen Kehlen verließ und mich damit verriet. Schnell schlüpfte ich in die Schuhe, schloss leise die Tür und lehnte mich dagegen. Ich hatte Leute, die behaupteten, ihr Herz würde brechen, oder vor Schmerz bluten, immer belächelt. Jetzt rutschte ich an der Tür hinab und griff mir an die Brust. Es fühlte sich an, als würde alles in mir drin zerreißen, als würde alles verbrennen. Es tat so verdammt weh ... Alles in mir drin schrie danach umzukehren und mich zu entschuldigen. Ihm wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern ... ihn zu beschützen, wie bist jetzt auch ... für immer ...
Meine Hände zitterten, als ich eine einzelne, heiße Träne von meiner Wange wischte, mich erhob und den Fahrstuhl betrat. Vielleicht brachte er mich ja in die Hölle ... Genau da, wo ich hingehörte ...
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Blue eyes (Cupcakes 2)
RomanceSandro & Lu - Stell dir vor, du bist 27 Jahre alt, stehst mit beiden Beinen im Leben, du hast tolle Freunde, einen tollen Job, deinen Spaß, die Frauen stehen Schlange und auf einmal ... Zweifel ... Nein ... anders ... stell dir vor, dein bester Freu...