SECHSZEHN

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Am nächsten Tag war ich wieder zuerst wach. Es fühlte sich so schön an, immernoch in seinen Armen zu liegen. Ich konnte es immernoch nicht glauben. Das Schicksal lachte mir zum Ersten mal auch ins Gesicht. Zum Ersten mal war ich wirklich glücklich. Ich hatte so Angst, dass mir jemand mein Glück wegnimmt. Ich hatte Angst, dass mein Glück nicht lange hält. Ich schaute zu ihm hoch. Dieser Mann gehörte mir.. Kaum zu glauben, aber es war wirklich so. Ich hätte niemals gedacht, dass aus diesem Spiel eine echte Ehe wird. Langsam strich ich ihm über seinen Bart. Er sah so süß aus während er schlief, aber trotzdem liesen ihn seine strengen Gesichtszüge hart aussehen. Mit meinen Fingerspitzen fuhr ich über sein ganzes Gesicht. Nachdem ich auch seine Lippen leicht berührte wollte ich meine Hand entziehen. Jedoch hielt er plötzlich meine Hand fest und hauchte einen Kuss auf meine Fingerspitzen. Oh Gott war das peinlich. Er war die ganze Zeit wach. Ich könnte im Erdboden versinken.
Ömer: "Günaydin." (Morgen), sagte er mit einem breiten lächeln.
Ich: "Günaydin." Ich entzog meine Hand und wollte aufstehen, doch er zog mich zurück.
Ömer: "Wohin so schnell?", fragte er mich grinsend.
Ich: "Wir sollten langsam aufstehen.."
Ömer: "Noch 5 Minuten.."
Er küsste meinen Kopf drückte mich an sich. Ich genoss es einfach und schloss meine Augen.
Ömer: "Ich bin so glücklich."
Sein Satz brachte mich zum Lächeln und antwortete sofort: "Was denkst du wie es mir geht."
Er dreht mich um, sodass ich unter ihm lag. Er stützte sich mit seinem Ellenbogen und strich mit der anderen Hand über mein Gesicht.
Ömer: "Wieso dann die Unentschlossenheit in deinen Augen und in deiner Stimme?"
Ich war geschockt, auf was er alles achtet.
Ich: "Ich bin nicht unentschlossen, ich habe nur Angst Ömer.. Angst davor, dass unser Glück nicht lange hält."
Ömer: "Schlag dir das aus dem Kopf, kannst du dich noch erinnern, was du am Anfang zu Yagmur gesagt hattest?"
Fragend blickte ich ihn an.
Ömer: "Du hast gesagt, die Liebe fürs Leben kommt nur einmal und wenn du sie verpasst, geht sie für immer.." Er stoppte kurz und ich erinnerte mich an meine Worte..
Ömer: "Ich werde dich niemals gehen lassen."
Jetzt musste ich schmunzeln. Er war so süß, wie konnte aus so einem Arschloch, ein Romantiker werden. Ich warf meine Arme um ihn und er drehte uns um, sodass ich auf ihm lag. Es fühlte sich so komisch, aber auch so wohl an, ihm so nah zu sein.
Ich: "Hadi kalkalim artik." (Lass uns jetzt aufstehen)
Er seufzte, aber stand danach auch auf.
Wir frühstückten alle zusammen und genießten den freien Sonntag, bis Ömer meinte, dass er ins Fitnessstudio gehen will.
Ömer: "Ich hab mich total gehen lassen. Wird mal wieder Zeit, etwas für meinen Körper zu tun."
Er schaute sich im Spiegel an und hob sein Shirt hoch. Meiner Meinung nach brauchte er nicht ins Fitnessstudio zu gehen, da er schon genügend Muskeln hatte. Wenn ich meinen Körper mit seinem vergleiche, ist es mir peinlich. Ich habe weder Muskeln, noch treibe ich Sport. Von meinen Narben sollten wir erst gar nicht reden..
Wer weiß, wie viele Frauen dort sind, die ihn anstarren werden. Allein der Gedanke brachte mich zur Weißglut, deshalb sagte ich ohne zu überlegen: "Ich möchte mitkommen."
Oh mein Gott! Hatte ich das wirklich gesagt? Ich werde mich blamieren vor ihm. Verwirrt blickte er mich an und schüttelte dann heftig seinen Kopf: "Was willst du da? Weißt du wie viele Männer es da gibt?"
Ich: "Frauen gibt es doch auch genügend!"
Ömer: "Ja und das ist nicht dasselbe!"
Ich: "Natürlich! Entweder komm ich mit oder du gehst auch nicht!"
Er seufzte laut auf und sagte: "Sei in 10 Minuten fertig."
Ich machte mich schnell an die Arbeit..

"Ich werde bei den Hanteln sein. Wenn was ist hemen yanima gel. (Komm sofort zu mir.) Ich werde dich im Auge haben.", sagte mir Ömer jetzt schon zum zehnten mal. Wir waren bereits im Fitnessstudio angekommen und ich hatte mir auch ein Gerät ausgesucht. Ich verdrehte die Augen und antwortete ihm: "Ich habs verstanden Ömer! Los jetzt lass mich in Ruhe Sport machen."
Er schüttelte seinen Kopf und sagte: "Dann wird sie auch noch frech!"
Ich ignorierte seine Worte und machte mich an eins der Geräte. So schlecht war ich nun auch wieder nicht. Ich war bereits seit einer halben Stunde an einem der Geräte und ich war stolz auf meine Ausdauer. Ich spürte bei jeder Bewegung Ömers Blicke auf mir. Er hatte mich im Visier.
"Alleine hier?", hörte ich plötzlich eine Stimme neben mir. Ich drehte mich zu der Stimme und sah einen Rambo vor mir. Er war so breit gebaut, dass es schon künstlich aussah. Er grinste mich verschmitzt an.
Ich: "Nein ich bin mit meinem-"
"Mann hier!", sagte Ömer hinter mir und zog mich zu sich. Beschützerisch stellte er sich vor mich. Der Typ war mindestens ein Kopf größer als Ömer. Er hatte keine Chance gegen ihn und ich hielt ihn am Arm zurück.
Mann: "Wieso lässt du diese hübsche Frau so alleine? Hier sind viele Wölfe, die auf der Jagd nach süßen Schafen sind."
Er grinste frech, wodurch Ömer anfing zu zittern vor Wut. Seine ganzen Muskeln spannten sich an. Er holte aus und haute ihm eine in seine Fresse. Ich hielt vor Schreck die Hand vor meinen Mund. Bevor die Situation eskalierte kamen Arbeiter und trennten die Beiden voneinander.
Ömer: "Du Bastard!", fauchte er.
Sie zerrten diese Typen raus, denn das war wahrscheinlich nicht sein erster Vorfall.
Ömer: "Komm mit!", befahl er mir und ich folgte ihm: "Ich sollte dich nicht mitnehmen.", nörgelte er rum.
Was könnte ich denn bitte dafür? Ich hielt aber lieber die Klappe..
Wir kamen in einem Raum an, wo sich in der Mitte ein Boxsack befand. Ich schaute ihn fragend an.
Ömer: "Ich werde dir beibringen, wie du dich wehren musst, wenn ich einmal nicht da sein kann."
Gesagt getan. Wir trainierten seit fast zwei Stunden, er zeigte mir irgendwelche Tricks und einige Schwachstellen, aber ich hatte einfach keine Kraft mehr. Auch Ömer hatte sich beruhigt und die angespannte Stimmung war wie weggeblasen. Er zog mich mitten in den Ring, der sich auch im Raum befand.
Ich: "Wieso sind wir hier alleine Ömer?"
Ömer: "Ich habs gemietet. Denkst du wirklich ich lasse zu, dass du nochmal in der Öffentlichkeit Sport machst?"
Ich verdrehte die Augen und er sagte: "Los jetzt zeig mir was du gelernt hast."
Er versuchte mich die ganze Zeit anzugreifen, aber ich wich ihm die ganze Zeit aus. Kurz hatte ich meine Konzentration verloren und schon lag ich unter ihm. Er lachte wodruch seine Brust vibrierte.
Ömer: "Du darfst dich durch nichts aus der Fassung bringen Baby. Eine weitere Regel. Schreib dir das hinter die Ohren!"
Ich: "Das ist nur passiert, weil ich total kaputt bin. Hadi kalk du Fettsack!" (Steh auf!)
Ömer: "Fettsack also? Das sind Muskeln meine Liebe und es ist gerade so gemütlich hier auf dir.."
Er grinste mich an und näherte sich meinen Lippen.
Ich: "Ich bin verschwitzt Ömer!"
Er hörte gar nicht auf mich und legte seine Lippen auf meine. Nach einem leidenschaftlichen Kuss schubste ich ihn von mir runter und wir gingen duschen.
Mittlerweile saßen wir im Auto und ich musste mich an den Vorfall im Fitnessstudio erinnern. Wie aus dem nichts fing ich an zu lachen. Ömer blickte verwirrt zu mir.
Ömer: "Was ist so lustig?"
Ich versuchte mich irgendwie einzukriegen: "Ich habe grade an diesen Rambo von eben gedacht. Er war das doppelte von dir Ömer und du hast ihm eiskalt eine reingehauen."
Ömer: "Tzz das sind falsche Muskeln! Er pusht sie durch Tabletten, denkst du wirklich der Depp würde hart trainieren. Auch wenn ich würde ihn trotzdem runterkriegen!"
Unglaubwürdig schaute ich ihn an.
Ömer: "Was? Stellst du mich grade als einen Schwächling da?"
Ich: "Nein so meine ich das natürlich nicht, aber-"
Ömer: "Nichts aber! Wenn es um dich geht, kann keiner mir im Weg stehen."
Ich grinste wie ein Honigkuchenpferd und gab ihm einen fetten Kuss auf die Wange, wodruch er auch lächeln musste.

Zu Hause angekommen, war ich echt kaputt. Ich wollte mich eigtenlich sofort hinlegen, doch Ömer teilte mir mit, dass Mert eine spontane Grillparty veranstaltete. Sein Cousin war auch bei ihm und die Eltern wären zu anderen Verwandten gefahren.
Ömer: "Eigentlich möchte ich lieber mit dir im Bett liegen und den Sonntag genießen."
Ich: "Wir müssen nicht hin.."
Ömer: "Ayip olur cagirdilar simdi. (Ach was die haben uns schon gerufen) Ich frage schnell, ob Yagmur mitmöchte."
Ich nickte und er verschwand. Solange zog ich mich um, aber natürlich musste Ömer genau in dem Zeitpunkt reinplatzen, wo ich nur in Top dastand. Er grinste mich an und kam auf mich zu. Seine Blicke fielen wieder auf meine Wunden und sein Grinsen verschwand. Er hinterlies ein Kuss auf meinen Schlüsselbein und sagte: "Die Wunden sehen nicht mehr so schlimm, wie am Anfang aus. Es heilt langsam.. Benutzt du die Creme auch regelmäßig?", fragte er zum Schluss streng.
Ich: "Ja wenn ich's nicht vergesse."
Ömer: "Ich werde dich schon erinnern, wenns nötig ist creme ich dich ein." Seine strahlenden weißen Zähne kamen zum Vorschein und ich schlug ihm auf die Brust.
Ich: "Sapik!" (Perversling)
Schnell zog ich mir das Oberteil an und auch Ömer zog sich um.
Ich: "Kommt Yagmur mit?"
Ömer: "Ne sie hat keine Lust. Die ist sowieso komisch drauf."
Ich: "Wieso?"
Ömer: "Keine Ahnung.."
Ich: "Ich seh mal nach ihr."
Somit machte ich mich auf den Weg in ihr Zimmer. Ich klopfte an der Tür und sie bat mich herein.
Ich: "Was ist los? Wieso kommst du nicht mit?"
Yagmur: "Hab keine Lust irgendwie."
Ich: "Ist etwas passiert?"
Sie guckte mich an und automatisch füllten sich ihre Augen. Ich eilte zu ihr und umarmte sie und sie brach in Tränen aus.
Ich: "Pssht noldu?" (Was ist passiert?)
Yagmur: "Er ist ein Arschloch! Wir haben uns gestritten, er ist so komisch. Ich zweifle langsam an seiner Liebe.."
Ich: "Hey wein doch nicht. Er würde doch nicht mit dir zusammen sein, wenn er dich nicht liebt."
Yagmur: "So ist das aber! Ich weiß nicht was ich fühlen oder denken soll.."
Ich: "Du musst erstmal einen klaren Kopf kriegen und dann urteilen. Rede erst mit ihm, bevor du so ein Entschluss triffst."
Yagmur: "Ich versuche es.."
Genau indem Moment rief Ömer nach mir.
Yagmur: "Geh du bevor er mich so sieht."
Ich: "Wenn was ist ruf mich einfach an ok?"
Yagmur: "Ok. Danke Yenge.."
Ich: "Nicht dafür.."
Und somit ging ich runter und wir machten uns auf den Weg zu Mert. Die Fahrt dauerte nicht solange. Ömer parkte schnell und wir stiegen aus. Hand in Hand steuerten wir zur Haustür. Dort angekommen klingelten wir und uns wurde die Tür sofort von Hayal geöffnet. Sie begrüßte uns herzlich und wir gingen rein. Das Haus war groß und schön, sodass ich staunen musste. Im Wohnzimmer saßen schon alle und wir begrüßten alle, bis mein Blick an einer Person hängen blieb. Meine Augen öffneten sich und auch seine Augen wurden groß.
"Hevin du bist es wirklich!", sagte er und Ömers Blicke fielen sofort auf mich.

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