DREIUNDZWANZIG

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"Ich hab eine Überraschung für dich..", sagte Ömer. Er hielt seine Hände schon die ganze Zeit hinter seinem Rücken. Gespannt und mit leuchtenden Augen blickte ich zu ihm.. Was könnte es sein? Ich war so neugierig, sodass ich ihn aufforderte es mir zu zeigen.
Ich: "Zeigs mir doch endlich."
Er grinste mich an, jedoch holte er seine Hände immernoch nicht hervor. Er liebte es mich auf die Folter zu spannen. Langsam verlor ich den Geduldsfaden.
Ich: "Dann hast du Pech, ich gehe!"
Ömer: "Tamam tamam (ok ok) hier!"
Er holte eine Brieftasche hinter seinem Rücken hervor. Fragend schaute ich ihn an..
Ich: "Ne bu?" (Was ist das?)
Ömer: "Öffne es.."
Als ich den Briefumschlag irgendwie aufbekam, sah ich ein Fyler der Bahama Inseln drinne. Meine Augen wurden groß als er dann auch noch sagte: "Wie wäre es mit etwas verspäteten Flitterwochen?"
Ich schaute ihn unglaubwürdig an doch er lächelte nur. Sofort sprang ich ihm um den Hals und hauchte einen Kuss an seinen Nacken.
Ich: "Das wird das erste mal, dass ich überhaupt Urlaub mache.. Danke Ömer.."
Er löste sich von mir und nahm meinen Kopf zwischen seine Hände.
Ömer: "Mein Schatz.. Von nun an werden wir jedes Jahr in den Urlaub fliegen.."
Er küsste mich auf die Stirn und ich lächelte zufrieden.

"Haben wir auch alles?", fragte ich ihn jetzt schon zum zehnten mal.
Ömer: "Jaaa Hevin wir haben alles jetzt komm, wenn nicht können wir uns es ja kaufen!"
Ich: "Stimmt ich hatte vergessen, dass ich mit einem stinkreichen Mann verheiratet bin.", sagte ich ironisch und verdrehte meine Augen.
Ömer: "Mein Geld ist dein Geld! Wir sind zusammen stinkreich.", fügte er noch hinzu und grinste dämlich.
Ich: "Ja ja lass uns jetzt raus.."
Ömer: "Du weißt sicherlich was 'ja ja' heißt?"
Ich haute mit meiner kleinen Faust gegen seine Brust und er lachte nur.
Wir würden mit einem Privatjet fliegen, da mein Mann ja 'stinkreich' war. Er bestand deshalb darauf, mir würde auch ein normales Flugzeug reichen. Es würde sehr lange, bis zu den Bahama Inseln dauern, aber er meinte wir würden irgendwo einen Zwischenstop machen.
Nachdem wir uns auch von seinen Eltern und Yagmur verabschiedet haben, wurden wir von einem Chauffier zur Flugbahn gebracht. Dort stiegen wir ein und ich musste wirklich staunen. Das Flugzeug war zwar nicht groß, aber nach meiner Sicht zu groß für zwei Personen.
Ich: "Ömer das alles war gar nicht nötig.."
Ömer: "Nur das Beste für meine Frau.", sagte er lächelnd und platzierte einen Kuss auf meinem Kopf. Ich hatte schon etwas angst, da dies mein erster Flug sein würde. Ich schmiegte mich enger an Ömer und er bemerkte meine Unruhe.
Ömer: "Versuch zu schlafen mein Engel. Es ist noch sehr früh. Wir werden jetzt einige Stunden fliegen."
Ich hörte auf meinen Mann und schloss meine Augen. Die Beruhigungstabletten die mir meine Schwiegermutter wegen der Flugangst gab bewirkten Müdigkeit. Schnell fiel ich in ein Schlaf und träumte von schönen Dingen..

Laute Fluggeräusche führten dazu, dass ich meine Augen öffnete. Ich merkte, dass ich immer noch in Ömer's Armen lag und versuchte mich von ihm zu lösen. Er bermerkte, dass ich wach war und schaute zu mir: "Wir landen gleich Engel.."
Ich: "Wie lange schlafe ich schon?", fragte ich ihn verschlafen.
Ömer: "Fast seit drei Stunden."
Oh man solange schon. Ich rappelte mich etwas auf und schaute aus dem Fenster. Das Flugzeug näherte sich langsam dem Grund. Viel sah man draußen nicht, da mir Ömer auch die ganze Zeit die Sicht versperrte.
Ich: "Was soll das?"
Ömer: "Du sollst nichts sehen, ich habe eine Überraschung."
Ich: "Noch eine?"
Ömer: "Ja diese wird umso schöner.. Ich muss dir jetzt die Augen binden."
"Oh nee.", stöhnte ich.
Er lachte mich aus und nahm ein schwarzes Tuch heraus. Mit schnellen Schritten, band er mir dieses Tuch um die Augen.
Ömer: "Siehst du etwas?"
Ich: "Ja dein dämmliches Grinsen."
Ihn überfiel ein Gelächter. Sein Lachen war wie Melodie in meinen Ohren. Länger konnte ich es nicht aushalten und lachte mit ihm. Nachdem wir uns eingekriegt hatten nahm er meine Hand und führte mich.
Ömer: "Vorsicht Stufe!"
Ich hatte gar nicht bemerkt, dass wir schon gelandet sind, wegen dem ganzen Lachen.
Ömer: "Wir setzen uns jetzt in ein Auto und fahren eine kurze Strecke."
Ich: "Kannst du nicht einfach meine Augen öffnen?"
Ömer: "Nein mein Schatz."
Seine Stimme klang etwas genervt, aber was konnte ich denn dafür. Ich sah nichts und dass nervte mich fürchterlich. Nach einer langen Zeit des Schweigens sagte er endlich: "Wir sind da."
Er öffnete meine Tür und nahm meine Hand. Langsam führte er mich einen holprigen Weg entlang und stoppte plötzlich. Ich spürte seinen warmen Atem an meinem Nacken..
Ömer: "Ich öffne jetzt deine Augen Melegim.." (Engel)
Er nahm mir endlich das schwarze Tuch ab und ich traute meinen Augen nicht. Mein ganzer Körper fing an zu zittern und meine Augen tränten sofort. Ich konnte es nicht fassen, ich wäre niemals darauf gekommen. Er wusste, dass ich mich kaum auf den Beinen halten konnte und stützte mich deshalb am Arm. Er hatte mich wirklich zum Friedhof gebracht, wo meine Eltern lagen.. Ich war wie in Trance. Nach so langer Zeit war ich hier, hier bei meinen Eltern. Ömer, mein Mann hatte mir den größten Wunsch meines Lebens erfüllt. Ich schaute ihm ins Gesicht, wobei mir die Tränen schon über die Wangen liefen. Er legte seine Hand auf meine Wange und hielt die kommenden Tränen auf.
Ömer: "Hadi lass uns reingehen."
Er hatte ein Kopftuch in seiner Hand und legte es um meine Haare. Danach nahm er meine Hand in seine und führte mich in den Friedhof. Mit zitternden Beinen folgte ich ihm. Ich konnte nichts aus mir herausbringen. Mein Herz schlug so schnell und meine Atmung ging auch nur stoßweise. Suchend blickte er durch die Gegend und wurde wahrscheinlich fündig. Mit jedem Schritt beschleunigte sich auch mein Herz. Und dann sah ich die Namen, die mir eine Gänsehaut verschafften. Ich lies Ömer's Hand los und kniete mich zu den beiden Grabsteinen. Meine Mutter wollte unbedingt neben meinem Vater liegen. Diesen Wunsch hatte ich ihr nach großen Aufwänden verwirklicht, sodass Mesut nichts mitbekam. Mit meinem Finger fuhr ich über die Namenseingravierung meines Vaters. Ich fing heftiger an zu weinen, sodass tiefe Schluchzer aus meiner Kehle drangen. Ich lies meinen Gefühlen freien lauf. Wie lange hatte ich auf diesen Moment gewartet? Ich öffnete meine Hände und fing an leise zu beten. Auch Ömer tat es mir gleich. Langsam stand ich auf und ging zum Grabstein meiner Mutter. Ich hatte sie so sehr vermisst. Sie war mein einziger Halt in diesem Leben. Sie war der Grund, warum ich überhaupt lebte. Als sie weg war, hatte ich auch keinen Grund um zu leben. Ömer ging ein wenig weiter weg. Ich wusste, dass er mich alleine lassen wollte. Dafür war ich ihm dankbar.
Ich: "Anne, Baba ben geldim. (ich bin da) Nach so einer langen Zeit bin ich hier. Ich vermisse euch so sehr. Ihr fehlt mir so sehr. Als Anne von mir ging, war ich so allein Baba. Aber ich habe eure Anwesenheit gespürt, wenn ich geweint habe. Ich wusste, dass ihr als Schutzengel immer da wart. Auch als ich mich vor die Kugel geworfen habe, habe ich euch beide gespürt. Ich bin endlich glücklich und verheiratet mit dem Mann den ich liebe. Wäre Mesut nicht in meinem Leben, dann würde ich Ömer vielleicht niemals kennenlernen. Her serde bir hayir var derdin Anne. Dogruymus. (Du sagtest in jeder schlimmen Tat, gibt es immer etwas gutes Mama. Du hattest recht.) Es tut mir leid, dass ich euch erst jetzt besuchen konnte. Wäre Ömer nicht da, würde ich vielleicht niemals kommen können. Ich habe bei jeder Gelegenheit für euch gebetet und werde es auch immer tun.."
Stumm weinte ich weiter. Ich weiß nicht wie lange ich da saß. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Als ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter führte schaute ich hoch.
Ömer: "Hadi canim (Liebes) wir sollten gehen."
Ich schaute noch einmal zum Grab meiner Eltern und stand auf. Ömer stützte mich erneut und wir verliesen den Friedhof. Bevor wir in das Taxi einstiegen stoppte ich ihn und umarmte ihn fest.
Ich: "Danke Ömer, danke. Du hast mir den größten Wunsch meines Lebens erfüllt."
Ömer: "Hör auf dich zu bedanken. Ich wünschte ich könnte dir jeden Wunsch aus den Augen ablesen."
Er küsste meine Stirn und gemeinsam stiegen wir ein.
Ich: "Wir werden wieder kommen oder?"
Meine Stimme klang schwach vom ganzen weinen.
Ömer: "Natürlich, wann du willst mein Engel."
Ich lehnte mich an seine Brust und er legte seinen Arm um mich. Ich war so erschöpft vom ganzen Weinen.
Nachdem wir eine Weile gefahren sind, hielt der Wagen an. Ich erhob meinen Kopf und fragte ihn: "Was machen wir jetzt?"
Ömer: "Ich habe mir gedacht, wir erkunden deine Heimatstadt."
Wir waren in Izmir, in der Heimatstadt meines Vaters. Mir gings Dank Ömer schon viel besser. Wir standen gerade an einer der berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Izmir. Es war der Uhrturm von izmir (Saat kulesi). Dort schossen wir ein paar Fotos und machten uns weiter auf den Weg zu dem größten Bazar in Izmir. Es hies 'Kemeralti' und befand sich auch direkt in der Nähe. Dort gab es fast alles, was das Herz begehrte. Wir kauften sehr viele Geschenke, aber vergaßen uns selbst nicht dabei. Nebenbei aßen wir belegte Sandwich'e, die in izmir als 'Kumru' bezeichnet werden. Auch Muscheln aßen wir nebenbei. Ich war fix und fertig, denn wir waren schon seit Stunden unterwegs.
Ich: "Yoruldum Ömeeer." (Ich bin fertig)
Ömer: "Bende. (Ich auch) Lass uns zurück fahren, damit wir losfliegen können."
Ich nickte und hackte mich bei ihm ein. Der Flug bis zu den Bahama Insel würde fast einen halben Tag dauern.
Als wir endlich am Flugplatz ankamen, stiegen wir in den Flieger.
Ömer: "Beim nächsten mal können wir auch nach Ordu, in meine Heimatstadt."
Ich: "Gerne.. Ich würde mit dir bis ans Ende der Welt gehen."
Ömer grinste mich an und drückte mich an sich. Gleichdarauf gab er mir einen Kuss auf den Kopf. Ich kuschelte mich in seine Arme und schlief auch sofort ein.

Als ich meine Augen öffnete merkte ich, dass wir erst seit 7 Stunden fliegen. Also hatten wir noch 5 Stunden Flug vor uns. Mir war so langweilig, was sollte ich jetzt machen. Müde bin ich auch nicht mehr. Ich schaute zu Ömer, er schlief noch tief und fest. Ich streichte ihm leicht mit meinen Fingern übers Gesicht. Leichte Küsse verteilte ich ihm aufs Gesicht. Er brummte und bewegte sich leicht. Ich grinste vor mich hin und gab ihm noch einen Kuss auf die Lippen. Er lächelte jetzt leicht und sagte: "Könntest du mich nicht jedes mal so wecken?"
Ich: "Nö! Du musst das schon verdienen."
Jetzt öffnete er seine Augen und lachte: "So ist das also.. Sen gel bakim buraya." (Komm mal her)
Und schon saß ich auf seinem Schoß. Er küsste meine Lippen und ich erwiederte seinen Kuss. Er brachte mich völlig aus der Fassung. Nachdem wir uns voneinander lösten, seufzte ich.
Ömer: "Noldu?" (Was ist?)
Ich: "Mir ist langweilig Ömer und wir haben noch 5 Stunden."
Ömer: "Dann lass und was spielen."
Ich: "Was denn?"
Ömer: "Wie wärs mit Wahrheit oder Pflicht?"
Ich: "Gute Idee! Ich fang an.. Also? Wahrheit oder Pflicht?"
Ömer: "Hmm Wahrheit.."
Ich: "Was hast du gedacht, als du mich das erste mal gesehen hast?"
Er überlegte kurz und antwortete dann: "Ich hatte zum ersten mal eine so schöne natürliche Frau gesehen. Deine Augen hatten mich fasziniert. Diese flüssig gold ähnliche Farbe in deinen Augen, war einfach einzigartig.. Ich liebe deine Augen so sehr.."
Mein Lächeln wurde immer breiter, bei jedem seiner Worte. Auch er lächelte mich an.
Ich: "Hast du denn nichts schlechtes gedacht?"
Ömer: "Nur eine Frage mein Schatz."
Ich verdrehte die Augen: "Na gut du bist dran."
Ömer: "Wahrheit oder Pflicht?"
Ich: "Pflicht!"
Ömer: "Vay hast du so sehr Angst vor meinen Fragen?"
Ich: "Ne bin halt mutig und wähle Pflicht, bin kein Weichei wie du!"
Ömer: "So ist das also?
Ich: "Jap."
Ich grinste und er grinste auch.
Ömer: "Da wir in einem Flugzeug sind und du nicht viel machen kannst, will ich das du mich küsst."
Er lächelte breit.
Ich: "Sowas kann auch nur von dir kommen!"
Er lachte einfach und ich beugte mich zu seinen Lippen, da ich auf seinem Schoß saß fiel es mir leichter. Kurz vor seinen Lippen sagte er: "Stopp!"
Ich: "Was?"
Ömer: "Es soll kein einfacher Kuss sein. Ich will Leidenschaft und das Verlangen spüren!"
Ich verdrehte die Augen und legte meine Lippen auf seine. Erst küsste ich ihn ganz leicht, doch wurde dann immer stürmischer. Ich ging ihm nebenbei durch die Haare und setzte auch meine Zunge ein. Ein leichtes stöhnen entwich seinen Lippen, als ich ihm auf die Unterlippe biss. Gleichdanach löste ich mich von ihm. Seine Haare waren leicht zerzaust und er blickte mir mit einem frechen Grinsen in die Augen.
Ömer: "Du hast dich gut entwickelt."
Ich haute auf seine Brust und er lachte nur.
Ömer: "Nein wirklich der Kuss hat mich umgehauen."
Er lachte und ich stimmte ihm ein. Wir spielten noch weiter Spiele und die Zeit verging auch schnell.

Als wir dort ankamen, war es sehr spät und wir waren total müde. Der Flug hatte uns echt mitgenomen. Ich wollte gar nicht an den Rückflug denken. Sofort fuhren wir zu unserem Bungalow und zogen uns schnell um. Danach liesen wir uns auf das große Bett fallen und ich schlief sofort in seinen Armen ein..

Sorry Leute das schon lange nicht mehr neue Kapiteln kamen und deswegen werde ich zwei oder drei Kapiteln auf einmal veröffentlichen.Ich hoffe euch gefällt diese Geschichte und Dankeschön das ihr sie liest.

Bye bye meine Schnuggiiis❤

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