Zwei Fremde (Raf camora FF)

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(Aylins Sicht )

Sonntag: 21.11.2021, 09:13

"In 15 Minuten komme ich dich abholen", steht es in Leuchtbuchstaben auf meinem Handy. Shit, schnell springe ich aus dem Bett. Heute ist der Umzug und Naomi wollte mich um 09:30 Uhr abholen, damit ich nicht mit den öffentlichen fahren muss. John und Mary haben mir zwar ihre Hilfe angeboten, aber ich wollte ihnen nicht noch mehr zur Last fallen. Völlig verschlafen sprinte ich ins Bad und putze meine Zähne. Meine Haare binde ich schnell in einen hohen Zopf und schlüpfe in meine Klamotten. Bei dem Tempo sollte ich fertig sein bis sie kommt. 

Vollbepackt öffne ich, wahrscheinlich zum letzten Mal, die Tür von John und Marys Gästezimmer. In den letzten beiden Wochen war dies mein Zuhause und ich wurde von allen herzlich aufgenommen. Ich seufze noch einmal und drehe mich um und laufe Richtung Haustür. Am Eingang angekommen, ziehe ich noch meine Boots an, schnappe mir meine und Maxwells Jacke und laufe zum Aufzug. Im Erdgeschoss angekommen, steht Naomi auch schon vor der Eingangstür. "Hallo liebes, hast du alles?", frägt sie mich, während sie mir die Tasche aus der Hand nimmt und sie in ihren Kofferraum legt. "Ja, ich denke schon", murmele ich und nehme auf dem Beifahrersitz platz. 

Sonntag: 21.11.2021, 09:56

Naomi dreht ihren Schlüssel im Schloss um und öffnet somit unser neues Zuhause. Sie läuft als erstes rein und anschließend betrete ich die Wohnung. Schweigend betrachte ich die noch leer stehende Wohnung, welche über und über mit Kartons gefüllt ist. Das könnte doch länger dauern als ich dachte, fährt es mir durch den Sinn und ich seufze. Ich mache mich auf dem Weg um den ersten Karton zu öffnen und ziehe das erste Möbelstück aus der Verpackung, um es aufzubauen. Meinen Fuß geht es Gott sei Dank besser als die letzten Tage. "Emir hat mir geschrieben" unterbricht meine beste Freundin unser tun. "Wann hat er dir geschrieben?", etwas verdutzt blicke ich sie an, "Am Freitag hat er mich gefragt ob er uns beim Umzug helfen soll, aber ich wollte dir den Abend nicht zerstören und außerdem habe ich ihm nicht geantwortet", sie nickt zustimmend. "Braucht sich gar nicht mehr melden dieser Arsch", sie beginnt zu fluchen, doch hört auf als sie meinen bedrückten Blick sieht. Es überrascht mich, dass Emir seine Hilfe angeboten hat, nachdem er unsere Beziehung zerstört hat. Zwar hatten er und Naomi ein relativ gutes Verhältnis mit einander, auch wenn es teilweise nur mir zu liebe war, aber er würde ihr niemals freiwillig helfen wollen. Emir war eher der arrogante Typ. Der, der von jedem Belohnt werden wollte, aber niemals was zurück gab. Emir ist aber jetzt meine Vergangenheit und John, Mary und Maxwell sind jetzt meine Gegenwart. Gedankenverloren schraubte ich grad das letzte Bein an einen der Essstühle und stellte diesen zu den anderen. Naomi machte sich in der zwischen Zeit an den Esstisch ran und sang währenddessen zu Bausa's neuem Song mit. 

Ein klingeln ließ sie verstummen. Sie schaut zu mir rüber und Verwirrung war in ihrem Gesicht zu erkennen, doch ich zuckte nur mit den Schulter. Ein zweites klingeln ertönt und sie springt auf. Leicht zappelig macht sie sich auf dem Weg zur Haustür und öffnet diese. Lautes Getümmel war zu hören, das müssen eindeutig mehrere Leute sein. Ich atme erleichtert aus, Emir kann es schon mal nicht sein. Fragend richte ich mich vom Boden auf und laufe auch zur Haustür, als diese auch schon mit einem knall geöffnet wird und eine Menge reingelaufen kommt. "Überraschung!", schreiend kommen Mary und Lisa auf mich zu um mich in den arm zu nehmen. "Die Umzugs Truppe ist in the House", auch Maxwell streckt nun seinen Kopf durch die Tür. Ich bin sprachlos, völlig überwältigt von allem nehme ich jeden einzelnen in den Arm. John, Joe, Alex, alle sind gekommen. Ich grinse und richte meinen Blick weiter, als dieser auch schon an einem bestimmten Augenpaar hängen blieb. Hab ich schonmal erwähnt das seine Honig braunen Augen so verdammt schön sind? Raphael sieht ebenfalls zu mir rüber und wir verharren in dieser Position für einige Sekunden, bis wir von einer genervten brünette unterbrochen werden. Mit einem gemischten Blick läuft Adriana auf mich zu und umarmte mich komischerweise, ich ließ es nur stumm zu. Mary sieht verwirrt zu mir rüber und ich zucke heute zum zweiten Mal mit den Schultern. Adriana verhält sich gerade als wäre wir beste Freunde und das irritiert nicht nur mich, sondern auch die anderen Mädels.