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(Aylins Sicht)

Montag: 06.12.2021, 5:24

Müde stehe ich durch das Klingeln meines Weckers auf und lasse meinen Blick durch die leere Wohnung wandern. Ich bin fast immer alleine, weil Nao als Flugbegleiterin arbeitet und dadurch immer unterwegs ist. Jeden Tag sendet sie mir neue Bilder von Miami oder Kalifornien. Gedankenverloren schlendere ich in die Küche und schalte die Kaffeemaschine ein. Während mein Kaffee sich vorbereitet ziehe ich mich um und über schminke meine dunklen Augenringe. Ich konnte die ganze Nacht lang kein Auge zudrücken, wegen den Geschehnisse von Samstag. Nachts verfolgen mich wieder die Dämonen über Emir. Wieso habe ich mich wieder auf ihn eingelassen? Ich dachte er hätte sich geändert. Ich laufe wieder zurück in die Küche und nehme mein Kaffee in die Hand. Ich trinke mein heißes Getränk aus und schlüpfe schon in meine Schuhe. Heute ist seit langen wieder Zeit für die Arbeit. Mit den Bus fahre ich zur Tankstelle und wechsele die Schicht mit meiner Arbeitskollegin.

(Raphaels Sicht)

Montag: 06.12.2021, 14:31

"Dein Ernst ?! Du bist so verschossen in die Schlampe!", schreit mich Adriana bereits seit einer Stunde an. "Wer glaubst du, wer du bist, dass du es dir erlaubst Aylin so zu nennen ?!", zische ich sie an, doch sie schenkt mir nur einen perplexen Blick. "Du Bastard!", beleidigt sie mich und fuchtelt mit den Armen, während ich die Augenverdrehe. "Es reicht Adriana! Sollen die Nachbarn wieder alles mit kriegen?!", jammere ich und blicke sie an. "Du küsst fast eine Nutte und tust als wäre ich an den Abend blind gewesen!", beklagt sie sich und kommt wieder näher auf mich zu. "Nur ich bin schuld also? Du hast dich so ins negative verändert seit dem du etwas von meinem Geld und meinem Fame abbekommen hast!", beschwere ich mich und fahre mir aggressiv übers Gesicht. "Du bist nicht mehr die selbe in die ich mich verliebt habe", bemerke ich und sie sieht mich nicht glaubwürdig an. "Du hast keine Angst mich zu verlieren, sondern mein Geld", kritisiere ich sie und sehe sie enttäuscht an. "Es ist aus,  raus hier!", schreit sie mich an und deutet auf die Tür. "Dir ist schon klar, dass das hier meine Wohnung ist!", brülle ich zurück und deute ihr ebenfalls mit einem Kopfnicken zur Tür, dass sie gehen soll. "Ich hasse dich!", kreischt sie und verschwindet aus meiner Wohnung. Genervt fahre ich mir durch die Haare und seufze. Ich schenke mir etwas von meinem japanischen Whisky ein um mich zu beruhigen, denn meine Hände zittern vor Wut. Ich nehme ein Schluck von dem alkoholischen Getränk und beschließe Adriana endgültig zu blockieren, ansonsten würde sie wieder angekrochen komme und ich würde ihr wieder verzeihen. Schnell blockiere ich sie und werfe mein Handy auf die Küchen Theke. Ich genieße die Ruhe und trinke den Whisky in einen Zug aus, um mich anschließend auf dem Weg zu meinem Therapeuten John zu machen. Nur er kennt die wirklichen Probleme zwischen mir und Adriana und dank seinen alten Beziehungen hat er ein paar gute Ratschläge auf Lager.

(Aylins Sicht)

Montag: 06.12.2021, 16:03

Schnell flitze ich zum Bus, welcher mich zu Mary und John bringt, denn ich muss heute wirklich mit jemanden über die Sache von Samstag reden. Ich werde ansonsten diese Nacht wieder kein Auge zudrücken können. Eilig steige ich in den Bus und höre nebenbei Raphaels Album Zenit an. Komischerweise hat es mich in der Fahrt zurück nach Berlin beruhigt und ich hoffe es beruhigt mich jetzt wieder. Zappelig steige ich an der Haltestelle aus und laufe zu der Wohnung. Ich klingele häufig bei den beiden und höre im nächsten Moment das Summen. Ich steige in den Aufzug und bevor die Türen von dem Aufzug sich öffnen können erklingt schon die Stimme von John. "Die Pizza ist da", ruft er, doch ich stehe vor ihm. "Aylin ich hoffe du versteckst eine Pizza hinter deinem Rücken" lacht er und zieht mich in eine warmherzige Umarmung. Ich habe das Gefühl er tastet, aber nur mein Rücken nach einer Pizza ab. Ich lache und schlage ihm auf den Oberarm, aber seine Mimik wird wieder ernst. "Jetzt ohne scheiß hast du sie oder hast du sie nicht ?", fragt er mich verzweifelt, aber Mary rennt rechtzeitig zu uns an die Tür und lächelt mich an. "Boah du siehst aber scheiße aus", begrüßt sie mich und sieht mich besorgt an. "Ich hab dich auch lieb", seufze ich und umarme sie. John verschwindet wieder in die Wohnung und Mary mustert mich. "Was ist passiert Schatz?", fragt sie mich und ich verliere beinahe wieder einige Tränen. "Willst du reden?",  sie sieht mich bemitleidend an und ich nicke nur stumm.

Zwei Fremde (Raf camora FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt