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(Aylins Sicht)

Donnerstag: 23.12.2021, 12:05

"Pscht, seid leise", kommandiert uns Mary, während wir uns leise an das Schlafzimmer von John schleichen. Mary hält seinen Geburtstagskuchen in der Hand und öffnet die Tür. "1...2...3...", zählt Maxwell runter und wir beginnen im Chor 'Happy Birthday' zu singen. John öffnet müde seine Augen und sieht verwirrt im Zimmer umher. Mary läuft lächelnd mit dem Kuchen in der Hand auf ihn zu und John pustet die Kerzen aus. "Digga wo bin ich hier?", lacht John verschlafen und richtet sich auf. "Happy Birthday, Bruder", gratuliert Maxwell ihm und setzt ihm einen Party Hut auf. Ich kichere und juble mit allen anderen mit. "Was machen wir heute?", fragt ein immer noch etwas überraschter John und kratzt sich am Nacken. "Baby wir machen heute Party", quietscht Mary und lacht. John grinst in sich rein und klatscht wie ein kleines Kind in die Hände. "Also die Mädels bereiten die Snacks vor und die Jungs besorgen den Alkohol und die Partygäste?", fragt Alex in die Runde und sucht nach Einstimmung. "Dann hop hop", fordere ich alle auf und ziehe Mary runter in die Küche.

In der Küche bereiten wir Snacks vor und singen dabei Lieder laut mit. "Morgen ist einfach Weihnachten", schwärmt Mary und ich lache. "Feiert ihr?", frage ich sie und sie nickt. "Seitdem ich mit John zusammen bin, feiern wir jedes Jahr und es ist wirklich unfassbar", lächelt sie und befühlt die Schüsseln mit Chips. "Dann freue ich mich auf morgen", grinse ich und esse nebenbei ein Chip. "Du wirst es lieben", versichert sie mir und verteilt die Snacks im ganzen Haus. Ich begebe mich wieder nach oben und fange an in meinem Kleiderschrank nach einem Kleid zu wühlen. Aber ich kann mich nicht zwischen dem langen, enganliegenden grauen Kleid oder dem kurzen roten Kleid entscheiden. Plötzlich klopft es an meiner Tür. „Herein" rufe ich und sehe zu wie Raphael die Tür öffnet. "Welches Kleid soll ich anziehen?", schmolle ich und erkenne ein Lächeln auf seinen Lippen. "Zeig her", kommandiert er und ich halte die Kleider vor meine Brust. "Hmm das graue Kleid, mit der Kette und diesen High Heels", kombiniert er und hält schwarze Stöckelschuhe in die Luft. Ich kichere und nicke. Raphael nimmt die Kette in die Hand und läuft auf mich zu. Er dreht mich um und schiebt meine Haare zur Seite, damit er mir meine Kette anziehen kann. Ich beobachte das Geschehen durch den Spiegel und spüre, wie er einen Kuss auf meinen Nacken haucht. Seine Hände verschwinden wieder von meinem Hals und das kalte Eisen von der Kette berührt meine Haut, was mich auf keuchen lässt. Er lächelt und streichelt kurz meinen Arm, bevor er wieder den Raum verlässt. Schwärmerisch sehe ich ihm hinterher, aber löse mich sofort wieder aus der Starre und ziehe mich um. Aber meine Gedanken drehen sich nur um Raphael. Es war gestern so verdammt lieb von ihm, dass er mir meine Kette gegeben hat. Ich musste vor Freude sogar weinen. Ich denke er ist anders als Emir, ich glaube das ich uns eine Chance geben kann. Hoffentlich werde ich es nicht bereuen.

Donnerstag: 23.12.2021, 19:31

Fertig gestylt verlasse ich grinsend mein Zimmer und begebe mich nach unten in den Garten zu den anderen. Einige Gäste sind schon gekommen, doch keiner von denen kommt mir bekannt vor. Woher sie die ganzen Leute geholt haben? Kopfschüttelnd laufe ich auf die Bar zu um mir ein Getränk zunehmen, als ich plötzlich einen Arm um meine Schulter spüre. Leicht erschrocken wende ich mich an meine Gesellschaft, welche sich als Maxwell entpuppt. "Bienchen, was kann ich dir zu trinken anbieten?" "Egal, Hauptsache Alkohol", antworte ich ihm lachend und er stimmt mir ein. Nach einigen Sekunden und einem wilden Mischen an diversen Getränken, hält mir Maximax ein Glas hin. "Hier, meine Spezial Mischung", grinst er mich an. Etwas skeptisch nehme ich das Gemisch und nippe vorsichtig dran. "Hmmm", gebe ich genießerisch von mir, "Nicht schlecht. Ich habe es viel schlimmer erwartet." Beleidigt hält er sich eine Hand an die Brust, "Meine Mischen sind immer gut." "Ja gut und gefährlich", lache ich erneut und auch bei ihm schleicht sich ein Grinsen ins Gesicht.

Nach einigen Shots und meiner bereits dritten Maxwell-Mische, mache ich mich gut gelaunt auf die Suche nach Mary und Lisa. Im Haus angekommen laufe ich auf die Küche zu, aus der ich Gelächter entnehmen kann. "Aylooo", kommt Mary kreischend auf mich zu, sobald sie mich erblickt. "Mary Berry", quietsche ich ebenso laut. Lachend fallen wir uns in die Arme. Ihr Pegel scheint genauso weit zu sein wie meiner. Nach einigen Sekunden, in denen wir uns in den Armen hatten und hin und her schaukelten, lösen wir uns wieder voneinander. "Na, wie viel hast du schon getrunken?", frägt Lisa mich grinsend, als wir wieder bei ihr am Tisch ankommen. "Ein paar Shots und einige von den Maxwell-Mischen", gebe ich kichernd von mir. "War meine Mische an Lisas Party so schlecht, dass du Maxwells Empfehlung meiner vorziehst", beginnt May zu schmollen und ich kann mir ein Lacher nicht unterdrücken und sie stimmt mit ein. "Also Mädels, wir sind eindeutig noch nicht besoffen genug. Das müssen wir ändern", euphorisch hebt Lisa ihre Hände in die Luft. An der Bar angekommen, erlaube ich Mary mir mein nächstes Getränk zu mixen, was sie auch zufriedenstellend erledigt. "Nach dieser betrügst du mich nicht mehr, das versichere ich dir", grinsend reicht sie mir meinen Becher und ich nippe leicht dran. Kurz verziehe ich mein Gesicht, entspanne mich aber sofort wieder, "Etwas stärker, aber lecker." Zufrieden nickt Mary und mischt sich selbst auch ein neues Glas.

"Wollt ihr tanzen?", dreht sich Lisa fragend zu uns und ich nicke eilig. Schnell trinke ich den Rest meines Getränkes aus und laufe den beiden hinterher. Auf der Wiese, neben dem Pool angekommen, beginnt Mary auch schon heftig ihre Hüften zu schütteln. Grinsend mache ich es ihr gleich und wir drei tanzen uns die Seele aus dem Leib. Nach einigen Liedern spüre ich plötzlich zwei Hände an meiner Hüfte. Erschrocken drehe ich mich um und blicke in das grinsende Gesicht von Maxwell, "Darf man sich zu euch gesellen?" "Aber nur wenn du auch Tanzt", antworte ich ihm ebenfalls grinsend. Zustimmend nickt er, ich drehe mich wieder zu den Mädels und führt seine Hände wieder an meine Hüften. Erneut beginne ich meinen Körper zur Musik zu bewegen und mein Tanzpartner macht es mir gleich. Die Musik wird immer wilder und auch ich beginne mich immer mehr zu bewegen. Mit meinem hintern wackelnd, komme ich seinem Schritt gefährlich nahe. "Bienchen", kommt es keuchend von Maxwell, "wenn du so weiter machst, komm ich noch auf falsche Gedanken". "Wage es nicht", warne ich ihn amüsiert und schlage ich ihm auf die Schulter.

Völlig aus der Puste lass ich mich neben Maximax auf das Sofa fallen. "Ich bin fix und fertig", gebe ich schnaufend von mir. "Das kannst du laut sagen", gibt Maximax ebenfalls erschöpft von sich, "Soll ich dir noch was zu trinken bringen, Aylinchen?" Dankend nicke ich ihm zu und schließe für einen Moment meine Augen. Nach einigen Minuten merke ich wie sich das Polster neben mir bewegt und sich jemand niederlässt. Schnell strecke ich meinen Arm aus und warte darauf das Maxwell mir das Glas reicht. Doch es passiert nichts. Verdutzt öffne ich meine Augen und Blicke auf meinen Sitznachbar. "Du hast jemand anderes erwartet, habe ich recht?", kommt es genervt von Raphael. "Naja, eigentlich habe ich auf mein Getränk gewartet", antworte ich ihm etwas verwirrt. "Wo warst du den ganzen Tag?" "Jetzt interessiert es dich auf einmal, wo ich war. Aber als du so schön beschäftigt warst, mit anderen zu tanzen, war es dir egal", kommt es zischend von ihm. Immer noch rechtlich verwirrt ziehe ich eine Augenbraue in die Höhe und blicke sprachlos zu ihm. "Bist du eifersüchtig", ziehe ich ihn neckend auf. "Pah", kommentiert er abwertend, "auf wen? Maxwell? Träum weiter". Leicht amüsiert pikse ich ihm in sein schmollendes Gesicht. "Du weißt schon, dass du dir da keine Sorgen machen musst. Ich und Maximax sind nur Freunde", gebe ich ihm vorsichtig zu verstehen, doch bei dem Wort Maximax, verdreht er seine Augen. Grinsend rutsche ich näher an ihn heran und lege behutsam meine Hand auf sein Bein. Gierig flammen seine Augen auf und mein Grinsen wird immer größer. Ich liebe es, wie er auf mich reagiert. Plötzlich greif Raphael nach meiner Hand und zieht mich mit einem Ruck zu ihm, so dass ich auf seinem Schoss lande. Seine Geste lässt mich kichern und auch sein Gesichtsausdruck wird weicher. Langsam führt er meine Hand an seine Lippen und haucht einen kleinen Kuss auf die Handfläche. Gänsehaut breitet sich auf meinem Körper aus und ich unterdrücke den Drang erneut meine Augen zu schließen. "Ich möchte das du mir heute nicht mehr von der Seite weichst", es ist wie ein flüstern, doch laut genug das ich ihn hören kann. Verzaubert von seiner plötzlichen Zärtlichkeit nicke ich stumm und kuschele mich tiefer in seine Arme. 

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Zwei Fremde (Raf camora FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt