Zwei Fremde (Raf camora FF)

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(Aylins Sicht)

Samstag: 23.07.2022, 14:43

"Die Rosen! Wo sind die Rosen?", ruft John panisch und verwüstet den ganzen Kofferraum. "Joe hat sie schon zum Berg hoch getragen. Entspann dich, wir haben alles im Griff", lache ich und lege meine Hand auf seine Schulter. "Alles muss perfekt sein", erklärt er mir und nimmt einen der großen Buchstaben in die Arme, um sie den Berg hochzutragen. Ich trage nur den roten Teppich und sehe John zustimmend an. "Und das wird es", verspreche ich ihm und er nickt leicht. "Wann triffst du dich mit Mary?", fragt er nach und hebt den Buchstaben 'M' über seine Schulter. Wir wollen im Hintergrund 'Marry Me' platzieren und dafür hat John, noch am selben Tag die Tonnenschweren Plastikbuchstaben bestellt, als er uns berichtet hat, dass er Mary heiraten möchten und ihr ein Antrag machen will. "Um 17 Uhr. Wir haben noch genug Zeit alles aufzubauen", antworte ich ihm und lege den roten Teppich auf den Boden, als wir an dem perfekten Platz ankommen. Von hier oben kannst du ganz Charlottenburg erkennen. Schnell rolle ich den Teppich aus und verteile danach die Rosenblüten auf den Boden. Die Jungs stellen neben mir schonmal die Buchstaben auf und werfen sich dabei die ganze Zeit Vorwürfe gegen den Kopf. "Man schiebt es mehr nach rechts...Maxwell das ist links!", beschwert sich Joe und Maxwell seufzt auf. "Wo bleibt Raphael endlich mit dem Ring?", kommt es wieder von John, welcher sich gestresst übers Gesicht fährt. Raphael kommt? Ich habe gehofft, dass ihn ein Tornado mit sich gezogen hat. Es wird das erste Mal sein, dass wir uns Wiedersehen, seitdem er mich betrogen hat und ich weiß nicht, ob ich schon bereit dafür bin. Leise seufze ich und Blicke auf die Uhr. '15 Uhr' die perfekte Uhrzeit, um zu verschwinden, damit ich Raphael nicht sehe. "Jungs kommt ihr ohne mich klar? Ich muss kurz nachhause, um mich fertig zu machen", erkläre ich und John richtet sein Blick auf mich. "Klar, geh ruhig", lächelt er mich an und ich nicke ihm leicht zu. "Na dann bis später", verabschiede ich mich und laufe den Weg wieder nach unten zu dem Auto, welches mir Raphael geschenkt hat. Ich habe überlegt es ihm wieder zurückzugeben oder zu verkaufen. Aber so wie ich ihn kenne, würde er mir nichts von beiden erlauben, sondern würde drauf bestehen, dass ich es behalte.

Schnell setzte ich mich in den Wagen und schließe die Tür, um den Motor zu starten. Hier riecht es immer noch nach seinem holzigen Parfüm, obwohl ich schon das zehnte Wunderbäumchen aufgehängt habe. Kurz blicke ich durch den Rückspiegel hinter mich, um zu prüfen, ob ich aus dem Parkplatz raus fahren kann. Die Straße ist frei, nur ein großer Ferrari fährt rein und kommt neben mir zum Stehen. Raphael steigt aus und prüft, ob er wirklich alles dabei hat, dabei fällt sein Blick auf mich. Nach fast zwei Wochen ist es das erste Mal, dass sich unsere Blicke wieder treffen. Schnell sehe ich von ihm weg und fahre rückwärts aus der Parklücke raus, um so schnell wie möglich zu verschwinden. In mir kommt wieder die Trauer und die Wut gegenüber ihm auf, weshalb sich meine Finger immer fester um das Lenkrad klammern, während ich mit einem erhöhten Tempo durch die Straßen von Berlin rase.

Samstag: 23.07.2022, 16:58

Mit einen sommerlichen Outfit und gelockte Haare steige ich aus meinem Auto. Ich habe mich so schnell wie möglich fertig gemacht und bin zu Mary gefahren, um sie abzuholen. Sie denkt wir würden heute nur etwas trinken gehen, wo sich dann Naomi mit uns trifft, um später in den Club zu fahren, aber es war eine kleine Lüge. Schnell drücke ich auf die Klingel und betrete den Aufzug, welcher mich zum sechsten Stock bringt. An der Tür steht bereits Mary, welche gerade ihre Lippen mit einen roten Lippenstift verschönert. "Ahh Aylo", quietscht sie und umarmt mich fest. "Hey süße", kichere ich. "Ich freue mich so sehr auf heute. Endlich gehen wir feiern", lächelt Mary und lässt mich los. "Ich brauche nur noch zwei Minuten. Ich muss nur das passende Kleid finden...Apropo Kleid von wo hast du das sexy ding her?", sie deutet auf mein rotes Kleid, welches mir bis zur Hälfte von meinen Oberschenkel reicht. "Das habe ich schon seit Monaten", lache ich und gehe mit ihr gemeinsam in ihr Schlafzimmer. "Soll ich das kurze weiße Kleid anziehen oder ein gelben Jumpsuit?", fragt sie mich verzweifelt und setzt sich aufs Bett. "Das Kleid. Darin sieht du bestimmt süß aus." Oder wie eine kleine Braut, fährt es mit durch den Kopf und ich kichere, während sie nach dem Kleid greift und sich umzieht.