29. Kapitel*

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Bellamy

Das sanfte gezwitscher der Vögel weckte mich. Verschlafen blickte mich um. Meine müden Augen erfassten sofort Joys Antlitz. Ihr hübsches herzförmiges Gesicht, ihre rosanen Wangen und vollen Lippen. Ihr krauses Haar stand ihr wir vom Kopf ab und ihre Augen bewegten sich unruhig hinter ihren geschlossenen Liedern. Ihr Körper schmiegte sich sanft an meinen und strahlte eine angenehme Hitze aus. Ihr Kopf lag auf meiner rechten Brust ihre leicht geballte Hand daneben, nahe an meinem Herz. Sie sah so friedlich aus wenn sie schlief. Wenn man sie so sah konnte man nicht sehen, dass sie in Wirklichkeit total verrückt war. -So wie ich sie liebte. Nur schwer konnte ich mich von ihrem Anblick losreißen. Ich beobachtete die Gegend. Ein Kolibri flog herum immer auf dem Weg zum nächsten Blütenkelch. Sofort dachte ich wieder an Joy die genau in dem Moment ihre Nase in meinem Shirt vergrub. Ob es Cassiel auch immer so ging, wenn er Oliwia sah? Ob er sich dachte, wie perfekt sie doch zusammen passten und einander bräuchten?

Bestimmt! Die Frage war so einfach, dass es keiner Antwort bediente.

Stopp! - wo waren die überhaupt?!

"Joy...", sagte ich sanft und strich ihr über die Wange. Sie drehte ihren Kopf und grummelte etwas unverständliches. "Joy! Wach auf!", drängelte ich sie. "Bitte Mama. Nur noch fünf Minuten." Meine Mundwinkel zogen sich leicht nach oben. Ich konnte gar nicht anders als zu lächeln. Sie war so niedlich. Vorsichtig, rutschte ich unter ihr vor und bettete ihren Kopf auf meine Jacke und stand auf. Ich musste meine Beine ausschütteln und tigerte hin und her. Sollte ich sie kurz alleine lassen um zu gucken wo die anderen sind und Joy kurz alleine lassen? Ich rang mit mir selbst, bis ich entschloss kurz nach gucken. Solange ich mich nicht zu weit entfernte und unsere Schlafstätte im Blick hatte, würde wohl nichts weiter passieren. Oder?

Ich lief rund herum ohne das Lager aus dem Blick zu lassen. In der Erde waren über all kleine Einkerbungen. Zuerst trat ich drauf, doch nach und nach sah ich einen Zusammenhang, zwischen den wirren Linien. Verwirrt suchte ich einen Ausgangspunkt, von dem das ganze Sinn ergab. Verzweifelt schaute ich hoch in den Himmel, als dicht über meinen Kopf der Kolibri, den ich zuvor noch beobachtet hatte, vorbei flog und einen Baum mit vielen Blütenkelchen ansteuerte. Plötzlich kam mir ein Geistesblitz. Dank des Vogels, überlegte ich, ob die Zeichnungen von oben eventuell einen Sinn machten, da ja die meisten, dank des Feenglanzes ja so oder so fliegen konnten und der Schatten ja auch... Ich lief auf den Baum von eben zu und kletterte hoch. Und tatsächlich, Die In den Boden gezeichneten Linien bildeten Wörter... In unordentlicher Schrift stand in der Erde : Ihr werdet alle sterben!

Was mir plötzlich auch auffiel, war, dass Joy nicht mehr dort lag, wo sie bis eben noch schlief! "JOY!",rief ich aufgeregt und kletterte so schnell runter wie möglich und die letzten Meter sprang ich und rollte mich anschließend ab und lief zu unserem Schlafplatz. "JOOOY!", rief ich erneut.

"Bellamy?", sagte eine verschlafene Stimme hinter mir. "Was ist denn los? Und wo warst du? Ich bin aufgewacht und war ganz allein. Wo sind die anderen?"

Ich drehte mich um und eine müde Joy stand hinter mir und rieb sich die Augen. "Alles nach einander. Wo warst DU? Ich habe mir Sorgen gemacht!", sagte ich und lief auf sie zu. Ich nahm sie vorsichtig in meine Arme und gab ihr einen leichten Kuss auf die Wange und vergrub meine Nase in ihren Locken.

"Beruhig dich. Ich war nur kurz auf Toilette, oder das, was man als Toilette bezeichnen kann. " , rechtfertigte sie sich und setzte das Wort Toilette in Anführungszeichen.
"Ich wollte dich nicht alleine lassen. Ich bin nur aufgewacht und du wolltest nicht aufstehen... Ich zitiere : Bitte Mama. Nur noch fünf Minuten."
"Oh.", sagte sie nur. Nach zwei Sekunden begann sie zu kichern.
"Was ist denn los?", fragte ich verwirrt und ließ sie erst jetzt aus der Umarmung um ihr richtig ins Gesicht schauen zu können.
Kaum hatte ich das ausgesprochen verwandelte sich ihr Kichern abrupt in ein schallendes Lachen. Kopfschüttelnd beobachtete ich sie, wie sie sich langsam wieder beruhigte und zwischendurch aber immer mal wieder kurze Lachkrämpfe bekam. Schließlich hatte sie aufgehört zu Lachen. "Das musste ich jetzt nicht verstehen oder?"
"Nein."
"Würdest du es mir gütiger Weise erklären?"
Grinsend schüttelte sie ihren Kopf und ihre Korkenzieher-Locken flogen wild durcheinander.
"Nein."
"Warum denn nicht?", hakte ich nach.
"Geheimnis.", antwortete sie mit einem Augenzwinkern.
"Besteht denn eine Chance, dass ich es irgendwann mal erfahre?"
"Vielleicht."
Belustigt zog ich eine Augenbraue hoch. " Wir sollten die anderen suchen du Geheimniskrämerin." Wir packten unsere Sachen und liefen los. Wir suchten die ganze Zeit, liefen uns die Füße wund. Pausen legten wir hauptsächlich zum Trinken ein. Wir waren bestimmt fünf Stunden gegangen, als wir eine kleine Hütte entdeckten. Davor waren zwei Seile die auf dem Boden lagen. Ich bedeutete Joy stehen zu bleiben. Vorsichtig schlich ich mich zum Fenster, doch noch nicht mal auf der Hälfte des Weges ertönte ein schnappen und ich hing an einem Bein kopfüber und baumelte vor mich hin. " Bellamy!" ,rief Joy erschrocken und wollte zu mir laufen. " Bleib stehen! Wer weiß wo noch diese Fallen sind?"
"Ich weiß wo alle Fallen sind, es sind nämlich meine und du bist heute schon die dritte Person die ich befreien muss." ,sagte ein klare Stimme mit spottenden Unterton. " Tink!? "
" Was Belly? Mehr kannst du nicht sagen?"
So langsam versuche ich mal ein wenige Sachen zu klären. Wenn etwas unklar ist, schreibt es in die Kommentare, ich werde ein paar "Aufklärungskapitel" schreiben... ich versuche jetzt auch häufiger zu veröffentlichen! Eure Ellien.


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