18. Kapitel*

1.2K 59 8
                                    

                       Peter
,, Sie lässt sich aber viel Zeit. '' ,murmelte ich vor mich hin. Vielleicht bist du auch einfach nicht konzentriert genug. Ich nahm ein winziges Büchlein aus meiner Hosentasche und blätterte da drin. Es war Emmas. Sie schrieb ihre Gedanken und Gedichte rein. Und je mehr ich darin las, umso mehr wurde mir bewusst,  wer sie wirklich war. Ein Mensch voller Hoffnung und Träume. Und eben diese Träume, machten sie zu einer Person,  die man nicht einfach mit Charme beeindrucken konnte. Zwischendurch,  war ein paar Traumtagebucheinträge zu finden. Aber auch normale Tagebucheinträge,  waren vorhanden.
MAMAS GEB. : 07.09.2014   20:06  

Ich habe ernsthaft Angst davor, was die Zukunft mir bringt... Nach Grundschullehrerin hab ich jetzt auf jeden Fall einen neuen Traumjob.
Buchhändlerin.
Ich nehme Kontakt zu anderen Menschen auf und helfe ihnen.  Genau das,  was ich wollte. Außerdem muss ich die meisten Bücher kennen um sie weiter zu empfehlen.  Ich liebe lesen,  also was spricht dagegen. Jedes Buch,  jedes Gedicht, egal welcher Art,  birgt Wissen,  ein Geheimnis oder eine Moral . Alles wertvolle Dinge für das weitere Leben.  Sie regen Fantasien an und bringen Träume.
Eigentlich bin ich doch glücklich.  Oder?  Ich habe alles was ich zum Leben brauche.  Meine Familie, die mich liebt, meine Freunde,  mit denen ich Spaß habe und meine Bücher und Geschichten,  zum Träumen. Aber trotzdem fühle ich mich einsam,  obwohl ich nicht allein bin.  Etwas fehlt jemand fehlt. Meine Tante hat mir einen Liebesroman gekauft. Der vierte bereits und alle standen noch bis vor einer Woche unberührt im Regal. Ich hab sie diese Woche alle gelesen und während ich las,  war ich glücklich und freute mich über jedes Paar und als alle wieder im Regal standen,  war der Traum zu ende und ich saß wieder in der kalten und harten Realität. Allein.

Noch nie geliebt,
  Noch nicht genommen,
Noch nie geküsst,
Noch nie vernommen
Noch nie gebeugt,
Noch nichts geschehen,
Noch nie getroffen,
Noch nie gesehen.

Ich klappte das Buch zusammen und dachte über ihr letztes Gedicht nach. Ich bin jetzt nicht ein Genie,  was Gedichte betrifft,  aber ich kenne  mich durchaus damit aus... und ich bin mir 100 prozentig sicher,  dass Emma das Gedicht geschrieben hat. Es handelt eindeutig von der Liebe und das Buch ist mein Vorteil. Ich musste grinsen. Jetzt hab ich sie! Jetzt weiß ich wie ich neue Träume in ihr wecken kann und die alten muss ich zuvor zerstören. Vielleicht der Traum nach Freiheit. Der wird dann einfach in den Wunsch von Sicher- und Geborgenheit verwandelt und den Wunsch, dass sie nicht mehr einsam ist schüren.  ,,Ich spüre, wie eine geniale Idee in mir blüht.", sagte ich fies grinsend.

                    Emma            

,,Wo hat Peter nur den Beutel versteckt...",murmelte ich leise. ich legte mich auf den Boden und schaute unter das Doppelbett  und fand nur Wollmäuse. Ich stand wieder auf und drehte mich um meine eigene Achse und suchte nach geeigneten Verstecken. Ich rückte den Schreibtisch von der Wand weg und schaute, ob die Rückwand des Schreibtisches, dort wo an der Vorderseite die Schubladen sind, ein Geheimfach hat. Aber Fehlanzeige. Ich rückte den Schreibtisch zurück und raufte mir verzweifelt die Haare. Irgendwo muss doch dieser Scheiß Beutel sein. Vorsichtig klopfte ich alle Wände, inklusive Boden auf ein verstecktes Fach ab und suchte nach ritzen, die auf Türen hinweisen konnten, aber ich fand nichts dergleichen. Frustriert kletterte ich wieder auf das Dach des Baumhauses und beobachtete das Lager von oben herab. ein Junge schälte Kartoffeln, Cassian - oder Cassiel oder wie er auch heißen mag diskutierte eifrig mit Harry und Zadkiel spielte Gitarre. Henry kam aus dem Gebüsch in das Lager gelaufen und gab knappe Anweisungen an den Kartoffel schälenden Jungen weiter. Er tigerte die ganze Zeit im Lager auf und ab. Vorsichtig robbte ich vom Rand des Daches weg und schaute nach oben. Hier kann man doch ganz bestimmt noch weiter nach oben klettern. Einen Meter über dem Dach begannen wieder die Äste und ich begann die letzten Meter hoch zu klettern. Ich stieß auf ein kleines Plateau, welches von außen nicht einsehbar war. Und welch ein Wunder lagen dort alle meine Sachen verstreut, die ich bei mir hatte. Mein Handy, mein Füller und der Tintenkiller und ein paar andere Dinge die nicht von Belangen waren. Aber nicht mein Büchlein. Erschöpft setzte ich mich hin und schaute in die Baumkrone meines Nachbarbaumes und sah einem Eichhörnchen zu wie es eifrig nach oben kletterte. Ich seufzte. Das kann doch alles nicht wahr sein. Ich schaute ein weiteres Mal nach unten und sah, dass nur noch Zad unten saß. So langsam sollte ich mich nach unten begeben, denn wo auch Momentan alle sein dürften, sie kommen wieder. Vorsichtig stieg ich nach unten und sprang auf das Dach. Ich ging zurück zum Ast und musste mich dieses Mal zwingen nicht nach unten zu schauen. Ich hab zwar keine Höhenangst, aber ich wollte mich selbst nicht verunsichern und hangelte mich behutsam zurück zum anderen Baum. Der Abstieg bis zu den Ästen wo ich mit den Messern nachhelfen musste, war einfach. Nur wie sollte ich da wieder runter kommen. Ich schlug mir mit meiner flachen Hand mit einem klatsch gegen meine Stirn. Ich Idiotin! Es half nichts. Ich musste versuchen zu springen und auf den Ästen zu landen. Unter mir ging es noch gut zehn Meter runter. Ich hängte mich an den Ast, auf dem ich bisher noch saß und musste so nur noch zwanzig Zentimeter überbrücken. Ich schaukelte noch ein wenig hin und her um die perfekte Position für meinen Sprung zu finden. Ich atmete ein Mal tief durch und ließ den Ast los. Ich landete sicher auf meinem Landeziel und wäre am liebsten dort einfach stehen geblieben und hätte den Stamm umarmt, so wie ich es gerade in diesem Moment tat, um nicht von diesem Ast zu fallen. Nicht aufgeben! Und so sprang ich noch zwei weitere Male. Als ich beim letzten Ast angekommen war und mich wieder an den Baumstamm der - Ich war mir nicht sicher- Kiefer presste und musste sofort darüber nachdenken, was Peter denken würde, wenn er jetzt hier anstatt der Kiefer stehen würde. Unwillkürlich musste ich grinsen. Nein! Hör auf! Denk nichts positives über ihn. Du darfst nichts Gutes mit ihm verbinden! Die letzten sieben Meter. Ich schlug das eine Messer circa einen halben Meter neben dem Ast auf dem ich stand in das Holz und hängte mich wieder an den Ast. Jetzt musste ich mit einer Hand loslassen um mich an das Messer zu ergreifen. Meine Angst war größer als je zuvor. Ein Fehlgriff und es ist aus mit deinen Träumen. Schweren Herzens griff ich nach dem Messer. Es hielt und eine Flut der Erleichterung durchströmte mich. Die nächsten vier Minuten arbeitete ich mich nach unten vor, so wie ich nach oben gekommen war, als es passierte. Ich griff nach dem Messer um es raus zu ziehen, allerdings steckte es fest. Ich rüttelte und beim raus ziehen, fiel mir das Messer aus der Hand, weil ich mit einer zu großen Kraft gezogen hab, da ich dachte, ich würde das Messer nicht mehr los kriegen. Nun hing ich verzweifelt an dem einen übrig gebliebenen Messer, welches unmöglich meine beinahe fünfzig Kilo halten konnte. Und so kam es , wie es kommen musste. Da Peter meinen Dolch hatte und ich mich damit nicht retten konnte, brach die Klinge des verbliebenen Messers und ich fiel die letzten zweieinhalb oder drei Meter. Aus Erfahrung wusste ich das ein Sturz aus dieser Höhe nicht allzu tragisch ist, jedoch, wenn man falsch aufkommt, durchaus fiese Verletzungen hervor rufen konnte. Ich versuchte mich so zu drehen, dass ich wie eine Katze auf allen vieren Lande, musste aber passen. Das alles lief natürlich nicht ohne einem panischen Schrei meinerseits ab, so, dass auch der letzte Depp kapiert haben musste, dass ich gerade von diesem Baum fiel. Der Aufschlag nahm mir trotz der eher geringen Höhe den Atem. Ein leises Wimmern kam aus meinem Mund. Mein Rücken schmerzte. Ich hörte schnelle Schritte einer Person auf mich zu eilen. ,,Oh mein Gott Emma! Kannst du mich hören?" Ich nickte benommen. ,,Wo warst du?Und warum bist du dort runter gefallen?" ,,Ich...ich wollte nicht, dass Peter mir etwas antut und bin weg gerannt und dann hab ich mein Büchlein gesucht. Wenn Peter das liest, hab ich das größte Problem meines Lebens. Aber ich glaube es ist zu spät. Es ist weg." Mir kamen die Tränen. ,,Alles umsonst! Alles umsonst!" ,,Schsch. Alles wird gut.Ich schätze Mal, ich bringe dich nicht zu Pan. " ,, Hilf mir bitte beim Aufstehen." ,sagte ich zu ihm und stöhnte vor Schmerzen, als er mich hoch zog. ,,Danke. Ich gehe dann Mal." ,,Er wird dich finden. Oder du ihn. Glaub mir das tut mir alles so Leid. Das du hier bist, das du Pan kennenlernen musstest. Alles. Aber ich weiß etwas, das mir nie Leid tun wird.", sagte er leise. ,,Was denn?", fragte ich irritiert. Er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und flüsterte leise :,,Das." Und küsste mich. Als er sich von mir löste grinste er mich schief an und sagte:,,Na hopp. Lauf bevor die anderen vom Strand wieder kommen." Und winkte mir hinterher, als ich mich daraufhin umdrehte und lief.

The Lost Boys - Peter Pan is coming homeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt