„Da seid ihr ja endlich. Wir haben uns schon sorgen gemacht und wollten zu euch.“, empfing sie Lilys aufgebrachte Stimme. Ray und Mine sahen sich an und langsam sickerte die Information zu ihnen durch, dass dieser Schritt ihres Planes geklappt hat. Ein erleichtertes und irgendwie erschöpftes Lachen entkam Rays Kehle und er ließ sich auf den Boden sinken. „Tut uns leid Leute, es gab erst einmal ein paar Umwege.“, meinte Mine und setzte sich neben Ray um diesem eine Hand auf die Schulter zu legen. „Lasst uns das hier schnell erledigen. Es ist schon viel zu spät und wir sollten noch etwas schlafen.“, warf Lily ein und erhielt zustimmendes Nicken. Alle waren müde und so langsam wurde es deutlich. Besonders in der Zeit in welcher Ray und Mine weg waren, war die Müdigkeit über die Gruppe hereingebrochen. „Na dann auf jetzt.“, meinte Draco gähnend, stand auf und streckte sich. Das Gähnen war ansteckend und dennoch erhoben sich nach und nach die Jugendlichen. Manche ächzend, so wie Sirius und James, andere erhoben stumm, so wie Severus und Ray und wieder andere machten es Draco nach und streckten sich ausgiebig oder schüttelten sich einmal durch.
Sie stellten sich in einen Halbkreis um den Spiegel und murmelten mit gezücktem Zauberstarb Zauberformeln um diesen zu transportieren. Sie gingen langsam, sehr langsam um nicht zu stolpern durch die Tür in den Raum der Wünsche. „Lasst uns den Spiegel am besten da hinten in die Ecke stellen.“, meinte Mine monoton und die restlichen Jugendlichen setzen dies in die Tat um ohne darüber zu diskutieren, oder in irgendeiner Form zu zeigen, dass sie zugehört hatten. Es war, als würde eine Gruppe von 11 Jugendlichen Hexen und Zauberern Schlafwandelnd einen Spiegel transportieren. Alle paar Minuten fing wieder jemand an zu gähnen und steckte damit wieder jemanden an, welcher es danach auch weiter gab. Als der Spiegel stand, was unter anderen Umständen wesentlich schneller gegangen wäre, verabschiedeten sich die Gryffindors von Severus, wünschten sich eine gute Nacht und gingen in kleineren Gruppen in die jeweiligen Schlafsäle und direkt in ihre Betten.
Der Nächste morgen kam für alle viel zu früh. Sie waren alle sehr spät dran und schafften es nur noch, sich schnell etwas in der großen Halle zu schnappen, bevor sie in den Unterricht sputeten. Diesen brachten sie mit Mühe und Not über sich, wobei immer wieder vereinzeltes Gähnen und „kurz die Augen schließen“ dazu führte, dass sie von mehreren Lehrern ermahnt wurden und Ray von seinem „Lieblingslehrer“ in Verteidigung eine Zusatz Hausaufgabe aufgedrückt bekam, mit dem Satz, dass es ihm vielleicht hilft, das nächste Mal nicht unnötig lang aufzubleiben.
Nach der letzten Unterrichtsstunde des Tagen, welche Verteidigung war und sie alle gemeinsam hatten, traf sich die inzwischen sehr große Gruppe im Raum der Wünsche. Ray rauchte vor Wut, Li hing auf dem Sofa und würde sich aufregen, wenn er nicht so unfassbar müde wäre und der Rest war auch ziemlich angefressen. „Lassen Sie sich dies eine Lehre sein.“, äffte Ray seinen Lehrer nach und wandte sich sauer an seine Freunde. „Die Welt retten ist immer so verdammt anstrengen und dann sind da immer noch solche Vollidioten. Was hat er eigentlich gegen mich?“ „Ich weiß es nicht Ray, aber vielleicht ziehen wir einfach schräge Verteidigungslehrer an.“, meinte Draco und zog Ray neben sich aufs Sofa. „Schräg?“, fragte Ray entsetzt und sah seinen Freund an, als hätte dieser gerade vorgeschlagen Aragog einen Besuch abzustatten. „Der erste hatte Voldemort als Hinterkopf, der zweite wollte uns unsere Gedächtnisse löschen und Rons Schwester opfern, der vierte war ein Totesser, der mich ins Trimagische geschmuggelt hat, die Fünfte hat uns mit Blutfedern gefoltert und der Trampel jetzt schikaniert uns bis ins geht nicht mehr. Wenn du dass schräg nennst…“, Ray stützte sich mit einem Seufzen auf seine Arme auf, schloss kurz die Augen und versuchte sich zu beruhigen. Dieser Ausbruch hatte ihn viel Kraft gekostet, welche er gar nicht mehr besaß. „Ich glaub die Welt hat was gegen uns.“, murmelte Ray in seine Hände. „Dann lass der Welt mal nen Arschtritt geben.“ Ray sah leicht auf und zu Li. „Wie stellst du dir das denn vor?“ Li zuckte nur mit den Schultern. „In dem wir die Welt retten?“, fragte er leicht zweifelnd. „Ah ja. Super Arschtritt.“ Ray ließ sich entmutigt und erschöpft nach hinten sinken. „Der nächste Schritt wäre erst einmal nach einer Möglichkeit zu suchen, wie wir die Hocruxe in den Spiegel einweben können.“, sagte Mine eine Spur weniger motiviert, als sonst. „Tut mir leid Leute, aber ich kann heute nicht. Und ich finde, wir könnten alle mal eine Pause gebrauchen. Und Schlaf brauchen wir auch alle. DRINGEND!“, wandte Ray ein.
Den restlichen Tag über taten sie tatsächlich genau das. Sie schliefen und versuchten den Schlaf der letzten Zeit nachzuholen. Doch während die meisten recht lange schliefen, gab es auch ein paar, die weniger schlaf nachholten. Lily war nach zwei Stunden wieder relativ wach und so hatte sie beschlossen schon einmal in die Bibliothek zu gehen. Sie schritt die vielen Reihen von Büchern entlang und überlegte wo sie am besten anfangen könnte, als jemand neben sie trat. „Hallo Lily.“ Sie drehte sich zum Neuankömmling und ein leichtes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, welches bei ihrem gegenüber mit einem zucken der Mundwinkel erwidert wurde. „Hallo Sev.“ „Könnten wir vielleicht reden?“ „Sicher.“, meinte sie und sah sich um, wo sie sich hinsetzen könnten. „Nicht hier. Lass uns in den Besprechungsraum gehen.“ Lily nickte und folgte ihrem ältesten Freund zum Raum der Wünsche in welchem sie sich in einer Sitzecke mit einem angemessenen Abstand zu einander, bedachte man ihre Situation, niederließen. „Lily. Du weißt, dass ich nicht gut mit Worten bin, aber du sollst wissen, dass es mir unfassbar Leid tut. Alles. Das was ich zu dir gesagt habe, dass du den Eindruck hattest, dass es für mich einen Unterschied macht, wer deine Eltern sind und auch, dass ich mich mit denen aus Slytherin eingelassen habe. Ich wollte dich nie verletzen. Du warst immer das Wichtigste für mich.“ Severus war immer leiser geworden und hatte nur noch zu seinen Händen geredet. Er fühlte sich auf der einen Seite absolut unwohl sich so angreifbar zu machen, auf der anderen einfach nur gut, dass Lily ihm zumindest zuhörte. Er versuchte sich nicht allzu große Hoffnungen zu machen, dass sie seine Entschuldigung diesmal annahm, aber er konnte diesen kleinen Hoffnungsfunken auch nicht zum erlischen bringen. Er war einfach da und er hatte Angst vor einer erneuten Abfuhr. Ein leises aufschluchzen ließ ihn aufsehen, doch das einzige was er sah und spürte war wie Lilys Haar ihn umhüllte und sich ihre Arme um ihn schlossen. „Mir tut es auch Leid Sev. Dass ich so nachtragend war. Harry hat mir erzählt, was du alles für mich getan hättest, wenn die vier nicht hier gelandet wären. Du warst immer mein bester Freund und ich vermisse dich so unfassbar.“ Severus umschloss Lily sachte und ließ sich langsam in die Umarmung sinken. Er atmete ihren Duft ein, welchen ihn immer beruhigt hatte und ein ganz sachtes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Nach ein paar Augenblicken lösten sich die beiden vorsichtig voneinander und Lily ließ sich neben Severus nieder. „Lass es uns einfach vergessen, okay?“, schlug Severus vor, doch Lily schüttelte leicht lächelnd den Kopf. „Nein Sev. Wenn wir versuchen es zu vergessen, wird es uns wieder einholen und unsere Freundschaft erneut gefährden. Wir müssen lernen damit umzugehen und es zu integrieren. Dieser Teil gehört zu uns und unserer Freundschaft dazu und ich bin mir sicher, dass es uns helfen wird eine noch bessere Freundschaft aufzubauen, als die die wir schon hatten. Ich meine, wenn wir das hier schaffen, was sollte uns dann noch auseinander reißen.“ Lily hatte sanft eine Hand auf Severus Schulter gelegt und ganz vorsichtig zu gedrückt. Severus dachte über das was Lily gerade gesagt hatte nach und nickte dann vorsichtig, auch wenn es ihm angst machte, er würde alles machen, was Lily wollte um sie wieder als Freundin zu haben und irgendwo ergab das was sie sagte auch Sinn, doch: „Wie integriert man sowas denn?“ „Reden. Reden und Zeit. Wir beide, jeder einzeln sollte darüber reden, was gewesen ist, was es mit einem gemacht hat und das wiederum schweißt uns zusammen und lässt einander noch besser verstehen.“ „Woher weißt du das?“ „Äh, nun ja ich war in den Ferien in einer Mugglebücherei und habe einige Bücher über Psychologie gefunden und ich muss sagen, unserer Welt fehlt einiges an wichtigem Wissen über die menschliche Psyche. Das ist so faszinierend und es ergibt so viel Sinn.“ Musste Severus doch etwas breiter schmunzeln. Ja, das war seine Lily. „Also reden.“, meinte Severus und erlangte somit Lilys volle Aufmerksamkeit zurück. „Ja!“, meinte diese eine Spur ernster. „Ich wird versuchen dir dabei zu helfen. Ich weiß wie schwer es dir fällt dich zu öffnen, aber glaub mir: Es lohnt sich.“
_______Tada... Ja ich hab es endlich geschafft.
Eine neue Runde. Ich hoffe, mal wieder und immer weiter, dass ich euch nicht allzulange warten lassen muss bis zum nächsten Mal.
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Harry Potter und die Rumtreiber
FanfictionHarry, Ron, Hermine und Draco landen im Jahr 1977. Parring Drarry, Romione und Jily Mein Profil heißt Phoeniphinx und ich hab keine Ahnung warum Wattpad das immer noch nicht aktualisiert hat...