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Ich würde nicht sagen, dass ich keine Schuldgefühle habe. Ich würde aber auch nicht sagen, dass ich welche habe. Da ich aber ein bisschen Menschlichkeit noch in mir habe, entschied ich mich zu ihr zu gehen. Sie wird mich höchstwahrscheinlich direkt raus schmeißen. Das ist mir aber irgendwie egal. Ich sitze im Auto auf dem Parkplatz vom Krankenhaus. Die Worte, die sie mir gesagt hat, gehen mir die ganze Zeit durch den Kopf.
„Wir waren Kinder."
Wir waren Kinder? Das Geschehen hat mich die ganze Zeit verfolgt, verdammt. Und sie sagt wir waren Kinder? Hat es ihr ehrlich so wenig bedeutet? Habe ich vielleicht wirklich über reagiert? Warum stelle ich mein Handel jetzt in Frage? Mohammed, reiß dich zusammen.

„Sie war hier mit mir vor ein paar Tage. Ich habe sie hier angemeldet" Sie wollen mich doch verarschen. „Nadia hat uns darum gebeten" Nadia hat sie darum gebeten? „Sie möchte nicht, dass Sie sie besuchen. Verstehen Sie es bitte und verlassen Sie das Krankenhaus." dieses Mädchen macht mich verrückt. Wie kann es sein? Wusste sie, dass ich wieder komme? Sie kennt mich nicht gut genug.

Nadias Sicht
Kein Auge konnte ich in diesen Nächten zu drücken. Ich brauch schlaf. Ich bat die Krankenschwester darum Mohammed nicht zu erlauben mein Zimmer zu betreten, bis jetzt musste ich nichts von ihm hören. Ich liege gerade auf meinem Bett und scrolle durch mein Handy bis ich Geräusche von meinem Fenster höre. Gerade als ich nachschauen wollte, sehe ich wie Mohammed in mein Zimmer rein klettert. Mein Körper friert für einen kurzen Moment ein. Ich habe total vergessen, dass mein Zimmer im 1G liegt und, dass er ganz einfach rein klettern kann, wenn ich das Fenster offen habe. Ich laufe zu meinem Bett und will die Alarmklingel drücken, doch er war schneller als ich. Er nimmt mein Arm und schmeißt mich aufs Bett. Er legt mir meine Hände über den Kopf und setzt sich auf mich. „Du willst nicht das ich dich besuche?" ich traue mich nicht mal ihn zu betrachten, wie soll ich mit ihm reden? „Ich dachte wir mögen uns" er ist definitiv krank im Kopf. Das alles ist nicht mehr normal. Ein Arm von ihm gleitet zu meiner Hüfte. „Lass das" ich schaue ihn an. „Weißt du wie sehr ich diese zwei Wörter vermisst habe? Ich habe es vermisst dich so hilflos zusehen. Ich habe es vermisst dich dazu zu beringen diese zwei Wörter zu sagen" eine Träne fließt mir über die Wange. „Mohammed, Bitte. Mir geht es zur Zeit nicht gut." ich schaue auf die Uhr und merke, dass er gleich kommt. ER kommt gleich. „Mohammed bitte. Lass uns das irgendwann anders klären" es sieht nicht so aus als würde er gehen wollen. „Nadiaaa" ich schaue rüber zur Tür und sehe ihn. Mein Verlobter, Khaled. „Was zum fick" er lässt die Blumen in seiner Hand fallen und schaut mich mit großen Augen an. „Khaled hilf mir, bitte." er nimmt Mohammed von mir und schmeißt ihn auf dem Boden. „Gehts dir gut, Prinzessin?" er umarmt mich fest und ich weine mich an seiner Schulter aus.

Mohammeds Sicht

Prinzessin? Khaled? Wer ist das? Ich bin zu krass unter Schock um überhaupt irgendwas zu machen. Er kommt auf mich zu und verpasst mir einen Tritt. Ich stöhne vor schmerzen, doch trotzdem bin ich viel zu geschockt um irgendwas zu machen. „Prinzessin?" flüstere ich über mich hin. „Khaled?" ich höre mit dem flüstern nicht auf während er mich zusammen haut und mich richtig bearbeitet. „Ja, Khaled. Ihr Verlobter und somit ihr zukünftiger Ehemann" er packt mich an den Kragen und richtet mein Kopf so hin das ich ihn gut anschauen kann. „Fass sie noch einmal–„ er wird von der Polizei und vielen Ärzten unterbrochen.  „Ihr Verlobter...Verlobter. Zukünftiger Ehemann. Sollte das nicht ich sein?" flüstere ich als ich vom Krankenhaus raus gehievt werde. „Sollte ich nicht ihr Ehemann sein?"

Warum?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt