Von schrecklichen Abenden (2):

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Ich drehte mich erschrocken zur Tür und da stand er:


"Kevin was willst du hier drin?!"

Ich riss mir die Kopfhörer von den Ohren und sprang entgeistert auf. Er schloss die Tür und sah sich staunend in meinem Schlafzimmer um. "Schickes Zimmer."

Der Typ war bestimmt nicht hier, um meinen Einrichtungsstil zu bewundern. Deshalb fragte ich nochmal mit schärferem Ton: "Was willst du?"

"Naja was will man wohl in dem Schlafzimmer von so einem geilen Mädchen wie dir. Komm, lass uns bisschen Spaß haben. Ich seh doch schon den ganzen Abend, dass du mich auch willst. Wie du mich beobachtet und angegrinst hast." Das war doch jetzt ein Witz, oder? Meine Hände wurden schwitzig aber ich wollte mir nichts anmerken lassen.

Selbstsicher versuchte ich also zu kontern: "Anscheinend haben wir den Abend nicht zusammen verbracht, denn sonst hättest du gemerkt, dass ich überhaupt kein Interesse an dir habe." ich öffnete die Tür und zeigte in den Flur. Bitte lass ihn jetzt einfach sagen 'hey war nur Spaß' und wieder abhauen. Doch dieser Kerl macht keine Anstalten zu gehen. Im Gegenteil. Er kam immer näher und stieß mich unsanft auf mein Bett.

Dann beugte er sich über mich und murmelte: "Hab dich nicht so! Weiber sagen immer nein, meinen aber ja." Sein Gesicht so nah an meinem ließ mich seinen Geruch wahrnehmen. Eine Mischung aus Schweiß, Aftershave und Zigarettenrauch strömte von ihm aus. Ich war immer noch so geschockt, dass ich mich im ersten Moment nicht wehren konnte.

Als seine Hand jedoch brutal meine Oberschenkel auseinander drückte, löste ich mich aus meiner Schockstarre und verpasste ihm einen gezielten Tritt in die Weichteile. Irgendwie musste ich mich doch wehren.

Adrenalin schoss durch meinen Körper. Mein Gehirn schaltete sofort und ich wusste ich musste mich verteidigen. Das hier war kein Spaß mehr! Wenn es sein musste, würde ich auch nochmal zutreten.

Er rollte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht zur Seite und krümmte sich auf dem Boden. Nun fühlte ich mich nicht mehr so hilflos und hatte das Gefühl wieder Herrin der Lage zu sein. Ich stieg über ihn drüber und riss meine Tür auf: "Und jetzt verschwinde, bevor ich dich wegen sexueller Belästigung anzeige!"

"Das ist noch nicht vorbei, du Schlampe. Niemand geht so mit mir um!" knurrte er hinter zusammengebissenen Zähnen und stürmte er aus meinem Zimmer. Eine Weile stand ich einfach nur da und starrte in den Flur, aber ich konnte nichts mehr von Kevin sehen oder hören. Anscheinend war er wirklich weg. Nun spürte ich langsam, wie das Adrenalin in meinem Körper weniger wurde. Mein Puls raste, was ich erst jetzt bemerkte, und ich hatte das Gefühl, mein Herz würde gleich explodieren, so schnell wie es schlug. Zitternd schloss ich die Tür und ließ mich auf den Boden sinken. Das ist doch alles ein schlechter Scherz. Was stimmte denn mit dem Typen nicht? Und vor allem: hat er das ernst gemeint als er gesagt hat das wäre noch nicht vorbei?

Ich saß bestimmt eine Stunde so da und starrte auf den Boden, bis ich mich dazu überredete Duschen zu gehen. Vielleicht entspannt mich das ja. Und tatsächlich fühlte ich mich gleich viel besser. Meine Eltern wollte ich erstmal nicht damit belasten, es fiel ihnen schwer genug, neue Freunde zu finden und mit Kevin würde ich schon fertig werden. Außerdem würde der bestimmt eh nie wieder kommen. Ich wollte mir auf keinen Fall von diesem Idioten Angst einjagen lassen oder die Stimmung vermiesen. Schließlich hatte ich bald mein Date.



Hey Leute, hier ist der 2. Teil vom "Horrorabend". Ich bin immer noch nicht ganz glücklich mit dem Teil aber naja... Wenigstens ist das Kapitel jetzt fertig. Ich hoffe ihr habt genauso gutes Wetter wie ich hier und habt noch einen schönen Tag! :) Über Kritik oder Sonstiges würde ich mich freuen

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