16.) Unerwarteter Besuch

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Unten im Garten stand jedoch nicht Taddl oder Luca, sondern Felix. Es war kühl draußen und ich rieb mir fröstelnd über die Arme: "Sorry ich bin ein bisschen spät." Ein bissschen spät war untertrieben. Ich hatte längst nicht mehr mit Felix gerechnet. Umso mehr freute ich mich nun, ihn da unten stehen zu sehen. "Es ist fast 2 Uhr nachts?" Entschuldigend zuckte er mit den Schultern und rief dann flüsternd: "Mein Flieger hatte Verspätung, aber ich wollte unbedingt noch vorbeikommen. Und Naja, jetzt steh ich hier, nachts, um 2, in deinem Garten."

Ich konnte nichts anderes tun, als da zu stehen und zu grinsen. Noch nie hatte jemand sowas für mich gemacht und sich nachts vor mein Fenster gestellt. Fehlte eigentlich nur noch, dass er eine Gitarre auspackte und anfing zu singen. "Warte ich komme runter", rief ich noch, ehe ich lautlos die Treppe runterlief. Ich schlich zur Haustür und ließ einen durchgefrorenen Felix in mein Zimmer.

"Setz dich einfach aufs Bett ich hol dir noch eine Decke." Ich wollte gerade in mein Wohnzimmer laufen, als Felix mich stoppte. "Warte". Er hielt mich am Arm fest, zog mich neben sich auf mein Bett und küsste mich vorsichtig. Nach ein paar Minuten, die für mich wie Sekunden verflogen waren, lösten wir uns voneinander. "So wird mir viel schneller warm", flüsterte er und streichelte mit einer Hand meine Wange. "Ich hab mich den ganzen Tag darauf gefreut, dich zu sehen", meinte er nun und sah mir dabei ernst in die Augen. "Und es ist mir auch egal, wie spät es jetzt schon ist, aber noch bei dir vorbeizuschauen, hat sich einfach richtig angefühlt." In meinem Bauch begann es wieder vor Freude zu kribbeln:  "Du weißt gar nicht wie sehr ich den ganzen Abend gehofft habe, dass du noch auftauchst. Ich meine, die Jungs sind super, aber dich hab ich noch ein bisschen lieber als die anderen."

Ich merkte wie warm mein Gesicht wurde während ich das sagte. Romantik und Komplimente waren noch nie so meine Stärke. Aber in diesem Moment war mir das egal.

"Ist das so? Und ich dachte schon du und Rewi werdet das neue Traumpaar. Ich habt euch doch so super verstanden", lachte Felix. "Na klar. Er weiß nur noch nichts davon." Lachte ich jetzt auch und schlug Felix gegen den Arm. Er ließ sich aufs Bett fallen und zog mich auf ihn. "Gut dass du mich magst und nicht Rewi."

Wir küssten uns und wie damals auf der Party wollte mir Felix mein Shirt wieder ausziehen. Diesmal ließ ich ihn machen, aber nur, um im nächsten Moment aufzuspringen, und mir Sachen zum Schlafen anzuziehen. "Hey was wird das denn jetzt?", fragte Felix schmollend. "Glaubst du etwa ich bin so leicht zu haben? Ich bin niemand für eine Nacht." Frech grinste ich ihn an. "Hätte ich jetzt auch nicht gedacht. Trotzdem, fieser Trick von dir. Aber hier schlafen kann ich schon oder? Ich glaub um die Zeit fährt keine U-Bahn mehr."

Gespielt genervt seufzte ich: "Ok dann mach ich heute mal eine Ausnahme. Aber auch nur weil sie es sind Herr..." "von der Laden", ergänzte er meinen Satz. "Sehr gnädig von ihnen Madame, vielen Dank."

Felix zog sich bis auf seine Boxershorts aus und machte es sich im Bett bequem. Warum musste er so verdammt gut aussehen? Ich legte mich in seine ausgebreiteten Arme und kuschelte mich an ihn.

Lange lag ich einfach nur da und konnte mein Glück kaum fassen. Felix war doch noch vorbeigekommen und jetzt schliefen wir sogar nebeneinander. Das war alles zu gut, um wahr zu sein. Ich starrte in die Dunkelheit, genoss die Wärme, die von seinem Körper ausging und irgendwann schlief auch ich durch Felix regelmäßige Atmung ein.

Was ist schon ein Happy End?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt