35.) Schock in Hamburg

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P.O.V Amy:
Nach einer viel zu kurzen Nacht wachte ich auf von penetrantem Geklopfe gegen unsere Tür. Das einzig nervige an Hotels war wirklich der Zimmerservice. Verschlafen schlurfte ich zur Tür und öffnete sie. 

Izzi und Basti sprangen gut gelaunt ins Zimmer. "Na alles bereit für unsere coole Schifffahrt?" Ich wusste gar nicht, dass für heute etwas geplant war und deutete auf Felix. "Naja bereit ist er noch nicht wirklich..." Izzi sah mich grinsend an. "Mann Amy, du musst den armen Jungen auch mal schlafen lassen, du kannst ihn nicht die halbe Nacht für dich beanspruchen!" Anscheinend hatte Izzi meinen etwas geschockten Blick bemerkt und fügte dann schnell noch ein: "Hey war nur Spaß.", hinzu. Er legte versöhnlich einen Arm um mich: "Ich freu mich ja für euch. Hab Felix schon lange nicht mehr so glücklich gesehen." Moment, dachte Izzi wirklich Felix und ich wären ein Paar?

"Oh nicht, dass ihr da was missversteht, Felix und ich sind nicht zusammen." Beide sahen sich irritiert an. "Das denkt ihr vielleicht, aber Izzi und ich denken da was ganz anderes. Und früher oder später fällt euch das auch auf." 

Es stimmte. Felix und ich machten viele Sachen, die sonst nur Pärchen machen würden. Bestes Beispiel war der Urlaub in Hamburg. Aber bis jetzt hatte niemand von uns nochmal das Thema Beziehung angesprochen und ich wollte nicht die sein, die Felix ihre Gefühle gestand, um dann zu hören, dass es für ihn nur Sex ist und mehr nicht. Das Risiko wollte ich einfach nicht eingehen. Außerdem hatte er ja erst vor kurzem gesagt, er würde noch keine Beziehung wollen.

Izzi riss mich aus meinen Gedanken, indem er auf Felix draufsprang und ihn anschrie, er solle endlich wach werden, schließlich hätten sie nicht den ganzen Tag Zeit. Beim Anblick von Felix, wie er völlig verschreckt, kerzengerade im Bett saß und seine Haare ihm in alle Richtungen abstanden, konnte ich nicht anders, als in das Lachen von Sebastian und Izzi mit einzustimmen.
Felix murmelte nur etwas von wegen: "Nicht cool Leute" und verschwand im Bad. 

2 Stunden später verließen wir 4 gut gelaunt das Hotel. Es war ein warmer Tag, deswegen hatte ich eine Hotpants und ein Top an, darüber jedoch einen fast bodenlangen Cardigan. Felix nannte ihn immer scherzhaft den Zauberer Umhang, da er beim Gehen so schön im Wind wehte. "Übrigens gut, dass du Amy gesagt hast, dass wir alle YouTuber sind", Sebastian lief gerade mit Felix an mir und Izzi vorbei. "Ich hatte echt Probleme, ihr was vor zumachen." "Ja du bist wirklich ein unglaublich schlechter Lügner!", lachte ich. Er wollte gerade etwas sagen, da lief plötzlich eine Gruppe Mädchen zielstrebig auf uns zu. Sie waren vielleicht 13 oder 14 und sahen verdammt aufgeregt aus. 

Seit ich wusste, dass Felix und die anderen kleine Internet Berühmtheiten waren, war mir auch klar, dass wir bestimmt ein paar Fans begegnen würden. Mir machte das nichts aus. Sie kannten mich ja nicht und würden mich deshalb sowieso nicht beachten. Dass es jedoch so viele Fans werden würden, hätte ich nicht gedacht. Schnell bildete sich eine regelrechte Menschentraube um uns herum. Das Ganze war mir nun doch etwas unheimlich. Unter so vielen Menschen fühlte ich mich nicht wohl. Jeder rief den Dreien irgendetwas zu und ein Dutzend Handys waren auf uns gerichtet. Am liebsten hätte ich jetzt Felix Hand gehalten, um mich sicher zu fühlen, aber das ging ja nicht.
Die Jungs machten geduldig mit jedem Fotos und gaben Autogramme. Vor allem Felix war beliebt bei den Mädchen. Viele umarmten ihn total aufgelöst oder weinten sogar. Irgendwie süß, wie sie ihn anhimmelten.
Natürlich blieb ich auch nicht unbemerkt und viele musterten mich misstrauisch. Und plötzlich passierte das was niemand von uns wollte. Ein Mädchen tippte mich an und fragte: "Und wer bist du?"

Hilfesuchend sah ich mich bei den Jungs um. Auch Felix sah Izzi und Sebastian geschockt an. In meinem Gehirn arbeitete es auf Hochturen. Was für eine plausible Erklärung gab es, dass ich mit ihnen rumlief?

"Das ist Amy, sie ist eine alte Freundin von mir." Izzi stellte sich neben mich und legte einen Arm um mich. "Ich kenne sie noch aus der Schule." Ich nickte stumm. Das Mädchen schien mit der Antwort zufrieden zu sein und sie lief zurück zu ihren Freundinnen. Erleichtert umarmte ich Izzi."Danke!" Er hatte die Situation gerettet. Felix und ich waren einfach zu geschockt, um so spontan zu reagieren.

Nach und nach lösten sich die Menschenmassen auf und wir vier standen alleine auf dem Platz. "Danke Izzi, ich wusste grade echt nicht, was ich sagen sollte. Du hast einen gut bei mir." Felix klopfte Izzi freundschaftlich auf die Schulter. "Ist doch logisch Felix, und sieh es als kleine Entschuldigung für heute Morgen an."

"Vielleicht sollten wir den Rest des Tages ein bisschen Abstand halten, Felix. Also nur damit niemand auf falsche Gedanken kommt." Er sah mich ein wenig traurig an, nickte dann aber zustimmend. Er wusste selber, dass wir vorsichtiger sein mussten.
Während der Schifffahrt vloggten alle 3 natürlich wieder. Ich stellte mich währenddessen an die Reling und beobachtete das Wasser. Die Wellen schwappten am Schiff hoch und hin und wieder waren die Wellen so groß, dass Wassertropfen auf meine Arme spritzten. Ich wollte es mir zwar nicht eingestehen aber es machte mich schon traurig, mich die ganze Zeit vor den Fans und den Kameras verstecken zu müssen.

"Wieso kommst du nicht zu uns?" Zwei Arme schlangen sich von hinten fest um meinen Bauch. Für ein paar Sekunden schloss ich die Augen und genoss Felix Nähe. Dann jedoch erinnerte ich mich an die Fans und wand mich aus seinem Griff. Etwas traurig antwortete ich: "Ich wollte euch nicht beim Filmen stören. Außerdem ist das Meer unglaublich entspannend. "Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht: "Ich habe mit Izzi und Basti geredet. Jetzt da die Fans dich eh schon kennen, kannst du ruhig mit in die Vlogs, wir können uns dann zwar nicht so nah sein und Dinge tun wie das..." und dabei nahm er meine Hände "Oder das..." und jetzt küsste er mich kurz "Aber du musst dich nicht die ganze Zeit verstecken. Komm mit." 

Und schon zog er mich zurück zu den Anderen. Ab dem Moment, in dem ich auch vor die Kamera konnte, hellte sich meine Stimmung wieder auf. Ich genoss den Tag und hatte unglaublich viel Spaß. Nach der Fahrt über die Alster, wollten die Jungs unbedingt noch Tretbootfahren. Izzi und Sebastian saßen vorne und machten die Arbeit und Felix und ich lagen Arm in Arm hinten und ließen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. 

Wenn die anderen Tage nur halb so gut werden würden wie dieser, würde ich hier nie wieder weg wollen.

Hey Leute, ich hoffe das Kapitel hat Euch gefallen. Ich hab versucht, es extra ein bisschen länger werden zu lassen, da die letzten Kapitel relativ kurz waren. Kommentare sind, wie immer, gern gesehen! ♥

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