40.) Alles aus?

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Nach unserem Urlaub in Hamburg meldete sich Felix tagelang nicht bei mir, ich wusste nicht wieso, aber er ging mir aus dem Weg. Hatte ich irgendetwas falsch gemacht? 

In meiner Verzweiflung rief ich Paluten an. "Hey Amy, alles fit?" "Naja es geht, sag mal weißt du, was mit Felix los ist? Er ist irgendwie komisch zu mir." "Felix... den hab ich jetzt schon länger nicht mehr gesehen, sitzt meistens in seiner Wohnung rum. Irgendwas bedrückt ihn, aber mit mir redet er da nicht drüber. Besuch ihn doch einfach mal spontan." "Ich glaub das mach ich auch, danke Palle." 

Etwas schockiert legte ich auf. Das klang alles gar nicht nach dem sonst so lebenslustigen Felix, irgendetwas machte ihn wohl wirklich fertig. Ich schnappte mir meine Jacke Und kaufte unterwegs noch Trostschokolade, die ich Felix mitbringen wollte. Kurze Zeit später stand ich vor seiner Tür.

"Amy!" Zuerst sah er mich entsetzt an, lächelte dann aber und zog mich in eine feste Umarmung. "Ich wollte mal sehen wie's dir geht. Du hast ja nichts von dir hören lassen." Schuldbewusst sah er mir in die Augen. "Ich weiß und das tut mir leid. Komm rein wir müssen reden."

P.O.V Felix:

Jetzt war es also so weit. Die ganzen letzten Tage hatte ich mir überlegt, wie ich Amy das alles beibringen sollte. Was ich ihr überhaupt sagen wollte und was besser nicht. Ich hatte 100 Szenarien in meinem Kopf durchgespielt und jetzt stand sie einfach vor meiner Tür und ich wusste nichts mehr. 

Wir saßen uns jetzt schon einige Minuten gegenüber und keiner von uns sagte etwas. Erst ihre Stimme riss mich aus meiner Starre.
"Felix, was ist los?"
"Ich hab Scheiße gebaut. Du erinnerst dich an Kelly? Das Mädchen auf der Party?" Amy nickte traurig, wohl wissend, was jetzt gleich kommen würde.
"Bevor ich dich kennen gelernt habe, hatten Kelly und ich so eine Art Freundschaft plus Geschichte." "Ok, das ist schön, aber was willst du mir damit sagen?" Sie schien zuerst nicht zu verstehen doch dann fragte sie tonlos: "Deswegen warst du an dem Abend so lange verschwunden du bist mit ihr...?" 

Ich nickte schwach. "Es tut mir Leid, Amy. Bitte glaub mir das". Meine Hand suchte ihre, doch sie zog sie weg. "Amy..?" Ihre Augen füllten sich mit Tränen die ihr in immer kürzeren Abständen die Wangen runter rollten. Dann brach ein lautes Schluchzen die Stille und Amy begann bitterlich zu weinen. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Ich wollte das Alles nicht. Das zwischen uns war doch perfekt gewesen und jetzt hatte ich wirklich alles kaputt gemacht? 

"Ich wünschte ich hätte das niemals gemacht. Aber ich hatte viel getrunken und dann kam sie einfach... und ich weiß auch nicht warum, aber ich bin mit gegangen." "Felix, ich kannte niemanden auf dieser scheiß Party, außer dir! Und du hast mich einfach alleine gelassen. Aber das ist ja noch nicht genug, nein. Du lässt mich auf der Party, die übrigens zur Erinnerung daraus entstanden ist, dass du dich bei mir entschuldigen wolltest, du lässt mich alleine, um mit einem anderen Weib zu vögeln!? Und danach versuchst du auch noch am selben Abend mich flachzulegen?" Amy hatte schlagartig aufgehört zu weinen und funkelte mich böse an. Sie spuckte mir ihre nächsten Sätze förmlich entgegen: "Das ist so erbärmlich weißt du das? Du bist so widerlich! Und ich dachte wirklich du empfindest was für mich, aber anscheinend bin ich dir nichts wert." Bei diesem Satz stockte sie plötzlich und fügte dann leise hinzu: "Ich habe dir nie etwas bedeutet. Verdammt war ich blöd. Hier" Sie schmiss mir etwas vor die Füße. "Das sollte eigentlich eine Überraschung sein, damit du wieder besser gelaunt bist. Aber hat sich erledigt. Erstick dran."

Sie schnappte sich ihre Jacke und lief Richtung Tür. Ich versuchte sie noch aufzuhalten, aber sie riss sich los. Als die Tür zuknallte, konnte ich mich nicht mehr zusammenreißen. Ich trat mit meinem Fuß gegen die Couch und fegte Gläser und Fernbedienung von Tisch. "So eine verdammte Scheiße!" Heiße Tränen liefen mir die Wangen hinab. Es war Jahre her, dass ich wirklich geweint hatte. Ich hatte sie verloren. Sie hasste mich und das zurecht. 

Ich weiß nicht, wie lange ich auf dem Boden lag und weinte, aber irgendwann erinnerte ich mich an das Paket, das Amy mir vor die Füße geschmissen hatte. Als ich es auspackte, hätte ich mich am liebsten selbst geohrfeigt. Es war Trostschokolade mit einem Foto von ihr und mir händchenhaltend in Hamburg.

Was ist schon ein Happy End?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt