15.) Filmeabend mit den Jungs

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Am nächsten Morgen war es also endlich so weit. Tobi wurde 13. Früh morgens saßen wir alle zusammen, aßen Kuchen und Tobi packte seine Geschenke aus. Er freute sich riesig über das Longboard, schrie die ganze Zeit was von "das Unge Board, oh mein Gott! Danke, danke, danke!" Er wollte sofort im Haus damit rum fahren. Zum Glück konnten meine Eltern ihn überreden, erst damit zu fahren, wenn seine Freunde kamen.

Mein Geschenk kam zum Glück auch gut an. Tobi fing direkt an zu lesen und bekam es fast nicht mit, als seine Freunde klingelten.

Manchmal beneidete ich ihn für seine offene Art. Er hatte keine Probleme, auf Menschen zu zugehen und wurde sofort von jedem gemocht. Da ich eher schüchtern war, fühlte ich mich oft unsicher, wenn ich mit fremden Leuten sprach und vermied solche Situationen lieber. Viele verwechselten meine Schüchternheit deshalb oft mit Arroganz und dachten am Anfang, ich wäre eingebildet.

Ich beobachtete Tobi und seine Freunde gerade wie sie ein neues PC Spiel ausprobierten, das er von zwei seiner Freunde bekommen hatte, als ich eine Nachricht von Taddl bekam. "Kommen so in 2 Stunden vorbei, Felix kommt nach, sobald er wieder in Köln ist." Ich antwortete ihm schnell, dass ich mich freute und schickte ihm meine Adresse. Dann lief ich ins Bad, duschte und schminkte mich und bereitete dann alles in meinem Zimmer vor.

Das Gute an dem Umzug nach Köln war, dass mein Vater mehr Geld als Arzt verdiente und wir uns jetzt ein großes Haus leisten konnten.das bedeutete für mich, dass mir die oberste Etage alleine gehörte. Küche, Bad, Wohnzimmer und Schlafzimmer. Es war fast so, als hätte ich eine eigene Wohnung. Für heute hatte ich extra Alkohol, Pizza, ein paar Filme und Popcorn besorgt. Nicht spektakulär, aber besser als nichts.

Kurz nach 18 Uhr standen dann die Jungs vor der Tür. Die Jungs, das waren Taddl Ardy Paluten und jemand, den ich noch nicht kannte. Felix war leider nicht dabei. "Hey ich bin Luca." Luca hatte blonde hochgestylte Haare und seine Frisur und seine Kopfform erinnerten irgendwie an die, einer Ananas. "Hi ich bin-" "Amy ich weiß schon. Taddl hat mir schon von deinen Mario Kart Fähigkeiten erzählt". Er zwinkerte mir verschwörerisch zu. "Hast Rewi ja ordentlich auf die Palme gebracht." "Man tut was man kann", lachte ich und ließ die Jungs rein.

"Mein Bruder ist grade mit seinen Freunden in der Stadt Longboarden. Sonst hätte ich euch vorgestellt. Er hätte euch bestimmt mal gerne kennengelernt." "Ach ist doch kein Ding, Amy. Wir sind ja schließlich wegen dir hier", meinte Ardy, nachdem er mit Taddl ein paar kurze Blicke gewechselt hatte. "Oh, Amy hast ja paar schicke Filme ausgesucht." Paluten hielt mir die Horrorfilme unter die Nase. "Mal schauen wer zuerst schreit."

Wir machten es uns auf meinem Sofa bequem und ich schaltete meinen großen Fernsehr ein. Wir tranken, aßen Popcorn und machten uns über die schlechten Horrorfilme lustig. Paluten, der vorher meinte, Horrorfilme wären nie gruselig, hielt sich die ganze Zeit die Augen zu und ständig erschreckte ihn einer von uns. "Leute das ist nicht lustig! Am Ende bekomme ich noch einen Herzinfarkt." Um das zu verdeutlichen, kippte er vom Sofa und ließ seine Zunge aus dem Mund hängen. Wir mussten alle noch viel mehr lachen und warfen Popcorn auf ihn.

Zwar hatten wir die ganze Zeit viel Spaß, jedoch war ich tief in mir dennoch traurig, dass Felix nicht dabei war. Mit ihrem wäre der Abend noch perfekter geworden.

"War echt ein cooler Abend, Amy. Wir müssen das auf jeden Fall nochmal machen", sagte Taddl und umarmte mich. "Aber nicht mit Horrofilmen!", rief Paluten entsetzt. Es war mittlerweile halb 2 und die Jungs machen sich auf den Heimweg. Ich selbst war so müde, dass ich nur noch schlafen wollte.

Ich trottete langsam ins Bad und wollte mich gerade abschminken, da hörte ich, wie jemand kleine Steine an mein Fenster warf. "Wer von den Verrückten hat hier was vergessen?" Sagte ich lachend zu mir selbst als ich zum Fenster lief...

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