20.) Rettung in letzter Sekunde

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"Na Schnecke, kann ich rein kommen?"

"Nein Arschloch", fauchte ich zurück und wollte die Tür zu knallen.

"Nicht so schnell, Schlampe". Sein Fuß verhinderte meinen Versuch, die Tür zu schließen. "Amy was ist los?", hörte ich Felix aus dem Hörer rufen. In seiner Stimme schwang Panik mit. "Felix bitte du musst mir helfen, es ist Kevin!" Mehr konnte ich nicht sagen, denn die Ohrfeige von Kevin ließ mich laut aufschreien.

Er riss mir das Handy aus der Hand und schmiss es aufs Sofa. "Denkst du wirklich irgendjemand wird kommen, um dich zu retten?" Zwischen Kevin und mir lagen nur noch wenige Meter. Verzweifelt versuchte ich mir einen Fluchtplan zu überlegen.

Die Haustür war noch immer offen, aber schwer zu erreichen. Ich musste versuchen, mich einzuschließen. Das nachste Zimmer war unser Badezimmer. Wenn ich ihn nur kurz verunsichern könnte, hätte ich eine Chance. Da ich immer weiter zurück wich, wurde ich immer näher an die Wand gedrängt. Ich musste etwas tun!  

"Meine Eltern sind da..." trotz zitternder Stimme, versuchte ich glaubhaft zu klingen. Er lächelte nur süffisant "Sind sie nicht."

Ich hatte keine Wahl. in ein paar Sekunden würde Kevin bei mir sein und wer weiß, was dann passieren würde. Mit einem letzten Blick Richtung Bad schätzte ich die Entfernung ab. Vielleicht 15 oder 20 Meter. Dann rannte ich los.

Am Sofa vobeizukommen war kein Problem. Ich musste nur noch um die Ecke und dann im Flur in die erste Tür. Hinter mir hörte ich Kevin fluchen. Plötzlich rammte mein Fuß etwas Hartes und ich verlor das Gleichgewicht.

Tobi hatte sein Longboard mitten in den Flur gelegt. Warum ausgerechnet heute?! Ich versuchte mich aufzurappeln, doch im selben Moment schrie ich schmerzerfüllt auf. Kevin hatte seine Hände um meine Haare gelegt und zog mich so zurück Richtung Wonzimmer. "Dreckige Hure! Denkst du das bringt etwas?" Hart riss er mich an den Haaren nach oben.  Seine Hand schloss sich um meinen Hals und ich stieß mit dem Rücken gegen die Wand.

Ich spürte das Pochen meiner Halsschlagader und merkte, wie ich immer weniger Luft bekam. Um ihn abzulenken fragte ich panisch nach Luft röchelnd: "Was willst du, Kevin" "Ich will, dass wir da weitermachen, wo wir aufgehört haben." Seine Hand umschloss meine Kehle noch fester und mit der Anderen wanderte er unter mein Shirt. Ein Kloß bildete sich in meiner Kehle und Tränen schossen mir in die Augen, als er meine Brüste hart knetete. Jetzt bloß nicht weinen. Bloß keine Schwäche zeigen. Das will der Penner doch. Seine Hand wanderte immer tiefer und schließlich in meine Hose. Ich kniff die Augen zusammen und heiße Tränen flossen mir die Wangen herunter. Währenddessen hörte ich ihn nur Keuchen und merkte, wie er erst an seiner und dann an meiner Hose rumzerrte.

Ich versuchte mich mit aller Kraft loszureißen, aber der Druck um meinen Hals war einfach zu stark. Ich konnte meinen Kopf keinen Millimeter bewegen.

Langsam begann die Umgebung um mich herum zu verschwimmen. Nicht mehr lange und ich würde ohnmächtig werden. Oh Gott, bitte lass das nur ein Traum sein. Warum hört das denn nicht auf?

Gerade als er mir die Hose ausziehen wollte und mir schwarz vor den Augen wurde, hörte ich Schreie.

"Hey du Wichser, lass Amy in Ruhe!" In dem Moment wurde Kevin auch schon von mir weggerissen. Der Druck um meinen Hals war schlagartig verschwunden und ich fiel röchelnd auf den Boden. Ich riss ich meine Augen auf, um zu sehen, was passiert war. In meinem Wohnzimmer standen die Jungs.

Ardy und Taddl und schafften es gerade Kevin gegen die Wand zu drücken und ihn festzuhalten. Paluten und Luca liefen auf mich zu und versuchten, mich zu beruhigen, zogen mir meine Hose wider an und hielten mich fest im Arm. Kevin wehrte sich und trat und schlug wild um sich. Luca sah Palle fragend an. "Ich schaff das hier schon alleine." Luca stürmte daraufhin zu Taddl und Ardy.

Die 3 schlugen nun abwechselnd auf ihn ein. "Was bist du eigentlich für ein kranker Bastard?! Solche Leute wie du gehören ihr Leben lang weggesperrt. Ich mach dich fertig! Wehe du hast ihr auch nur ein Haar gekrümmt!" Taddl und Ardy schrien Kevin abwechselnd an, bist dieser aufhörte, um sich zu treten und sich wehrlos auf den Boden legte.

"Die Polizei ist gleich da", sagte Luca als er wieder auf mich zu kam. "Bist du ok?" Ich nickte stumm, während Paluten mir beim Aufstehen half.

Doch im nächsten Moment merkte ich, dass meine Beine nachgaben. Die ganze Anspannung viel von mir ab und ich warf mich laut schluchzend in Palutens Arme. Ich zitterte am ganzen Körper und die Tränen liefen ununterbrochen an meinen Wangen hinab. Ich konnte mich nicht beruhigen und sogar Ardy und Taddl ließen kurz von Kevin ab und sahen mich besorgt an. "Danke, dass ihr gekommen seid! Danke, Danke, Danke. Ich verdanke euch mein Leben!", war das Einzige was ich immer wieder schluchzen konnte.

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