Vergessene Erinnerungen

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Am nächsten Tag brachen die beiden mit den Wölfen auf, um die Quelle zu finden. Sie drangen tiefer und tiefer in den Wald ein. Legolas bewunderte Amaya, wie sie leichtfüßig durch das dichte Geäst lief oder von Ast zu Ast als Kitsune sprang. Dabei sah sie so fröhlich aus, dass Legolas auch Spaß hatte. Sie machten gerade ein kleines Wettrennen, als der Elb mit seinen Waffen in einem Strauch hängen blieb. Er fluchte, während Amaya ihn auslachte.
„Hey, lach nicht.", beschwerte Legolas sich. Da fiel ihm auf das Amaya keine Waffen bei sich hatte, weshalb sie nirgends hängen blieb.
„Wo hast du deine Waffen?", fragte der Elb. Amaya sah ihn verwirrt an bis auf ihrem Gesicht ein Lächeln erschien.
„Das merkst du erst jetzt?" Sie zeigte ihm den Ring, der in ihrer Hand zum Schwert wurde. Legolas war fasziniert. Er fragte, woher sie diesen Ring hat.
„Sauron hat ihn mir gegeben, aber ich glaube nicht, dass der Ring von ihm ist.", antwortete Amaya.
„Willst du darüber reden?", fragte der Elb vorsichtig. Er sah sie bittend an. Amaya brach den Augenkontakt ab, steckte sich den Ring an den Finger und folgte Luna, die schon weiter gelaufen war. Das war ein klares Nein. Legolas folgte schweigend den beiden.

„Legolas?", riss die Fae ihn aus seinen Gedanken, „Gibst du mir bitte das Buch?"
„Willst du auch etwas Lembas?" Amaya nickte. Legolas gab ihr das Buch und ein Stück Lembas, bevor er sich selbst ein Stück nahm. Amaya kletterte auf einen tiefhängenden Ast und sah sich die Seiten von der Quelle an. Legolas beobachtete, wie sich die Kriegerin gelegentlich zu Luna drehte und mit ihr scheinbar ein wortloses Gespräch führte.

Legolas konnte sie so genauer mustern

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Legolas konnte sie so genauer mustern. Amaya verschmelzte fast mit der Umgebung, durch ihre Waldkleidung. Ihr braunes Haar, welches mit hellen Strähnen durchzogen war, reichte ihr wellenartig bis zur Mitte ihres Rückens. Ihre Gesichtszüge kamen Legolas bekannt vor, aber er wusste nicht woher.
Plötzlich traf ihn das Buch an der Brust und fiel zu Boden. Legolas hob es auf und sah zu der Stelle, wo Amaya vor wenigen Minuten noch saß. Doch jetzt war die Stelle leer. Der Elb schaute zu der weißen Wölfin, die nach oben blickte. Legolas trat näher an den Baum und folgte Lunas Blick. Amaya war in die Baumspitze geklettert und betrachtete die Umgebung.
Als sie wieder vor Legolas stand, zeigte Amaya ihn die Richtung und sie liefen los. Es wurde ein weiterer langer Fußmarsch und Legolas fragte sich, wie weit es noch war.
„Wir sollten eine Pause einlegen.", schlug er vor, als der Himmel sich in Rottönen färbte.
„Nein, wir sind gleich da.", erwiderte Amaya ohne sich umzudrehen. Sie behielt recht und wenig später lichtete sich der Wald. In der Mitte der Lichtung floss ein Wasserfall in einen ruhigen kleinen See. Amaya, Luna und Legolas näherten sich langsam und respektvoll. Die Fae beugte sich leicht über den See. Doch dort sah sie nur ihren Schatten. Sie trat zurück und sagte: „Im Buch steht man muss in die Quelle tauchen, wenn der Mond auf der Oberfläche erscheint. Wir schlagen hier unser Lager auf und warten." Amaya und Legolas setzten sich nebeneinander an einen Baum und sie teilten sich Lembas. Luna und einige andere Wölfe saßen am Rand und passten auf.
Es wurde schnell dunkel und der Mond ging auf.

Amaya wurde unruhig und Legolas strich ihr durch das Haar

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Amaya wurde unruhig und Legolas strich ihr durch das Haar. Als endlich der Mond auf der Wasseroberfläche erschien, ging Amaya zum Rand. Langsam stieg sie ins Wasser. Plötzlich spürte sie einen Sog und wurde unter Wasser gezogen.

Amaya öffnete die Augen und sah vor sich eine prächtige Stadt, die mit der Natur harmonierte. Sie selbst stand auf einem Balkon eines wunderschönen Palastes. Sie schaute an sich herunter und betrachtete das hellblaue Fransentuch, das wie eine Jacke über ihrer Waldkleidung lag. In das Tuch war zusätzlich ein goldenes Muster eingewebt worden.
„Du siehst fantastisch aus.", bemerkte eine Stimme hinter ihr. Amaya drehte sich um und stand einer Frau gegenüber, die ihr ähnlich sah.
„Ich frage mich, warum du deine Haare gefärbt hast. So stehen sie viel besser aus.", sprach die Frau. Amaya nahm ihre Haare in Augenschein und musste feststellen, dass diese jetzt in ihrem natürlichen weiß glänzten.

(stellt euch das Fransentuch bitte vor)„Wer bist du?", fragte Amaya, um ihre Überraschung zu überspielen

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(stellt euch das Fransentuch bitte vor)
„Wer bist du?", fragte Amaya, um ihre Überraschung zu überspielen.
„Erkennst du mich nicht?", entgegnete die Frau, die eindeutig auch eine Fae sein musste. Amaya schüttelte den Kopf. Die andere Fae trat näher.

In ihren blonden Haaren glitzernden kleine Bänder in der Sonne und sie trug auch ein Fransentuch, das dunkelblau mit goldenen Mustern war

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In ihren blonden Haaren glitzernden kleine Bänder in der Sonne und sie trug auch ein Fransentuch, das dunkelblau mit goldenen Mustern war.
„Ich bin deine Mutter.", offenbarte die ältere Fae. Amaya wich erschrocken zurück. Sie wusste nicht, was sie sagen soll.
„Dein Name ist auch nicht Amaya, sondern Faya. Du bist meine Tochter, die Tronfolgerin und leider die letzte Fae.", erzählte Amayas oder eher Fayas Mutter. Tränen bildeten sich in den Augen der jüngeren und ihre Mutter nahm sie sanft in die Arme.
„Was...was ist passiert?", wollte Faya unter Tränen wissen.
„Am Tag deiner Krönung versammelten sich alle Fae hier, um die Ehre zu erhalten ihre zukünftige Königin zu sehen. Als die Zeremonie begann fielen die Orks in Massen ein. Jemand hatte sie durch den Schild geschmuggelt. Dein Vater und ich wussten, dass wir gegen die Masse nicht ankamen, weil schon viele Fae gefallen waren. Also beauftragten wir Luna, dich wegzubringen. Du solltest überleben. Auf der Flucht hast du dir anscheinend den Kopf gestoßen und deine Erinnerungen verloren. Dein Vater und ich kämpfen, aber am Ende war alles verloren. Wir konnten nur hoffen, dass du überlebt hast."
Fayas Mutter schaute sie an. Faya selbst wischte sich die Tränen weg.
„Warum bist du dann hier?", fragte sie.
„Ich war schon immer bei dir. Die Quelle zeigt dir nur dein Inneres."
„Dann zeig mir alles.", forderte Faya. Ihre Mutter lächelte und legte ihre Stirn auf Fayas.

Zu allererst wünsche ich euch allen einen schönen 1. Advent🕯✨️
Ich bedanke mich bei allen Leser*innen. Ihr seid die besten und wenn irgendwer Vorschläge für z.B. ein Special-Kapitel hat oder einfach mal seine Meinung zum Buch preisgeben möchte, kann sie gerne in die Kommentare schreiben.

Die letzte FaeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt