Der Neuanfang

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Panisch drehte sich Legolas um die eigene Achse. Wo ist sie? Schnell rannte er zu der Stelle, wo er Faya als letztes gesehen hatte. Auch hier war sie nicht. Dem Prinz stiegen verzweifelt Tränen in die Augen. Da hörte er ein leises jaulen. Legolas umrundet die hügelige Anhebung auf der das Podest stand und erblickte Luna. Die weiße Wölfin stupste mit ihrer Nase Faya an, die im Gras lag. War sie am Leben? Der Elb eilte zu ihnen und kniete sich neben seine Geliebte. Überraschung und Erleichterung zeigten sich auf seinem Gesicht, als er in Fayas wachen Augen schaute.

Sie verzog ihren Mund zu einem leichten Lächeln. „Danke, dass du mich aus dem Bann rausgeholt hast.“ Legolas stiegen Tränen der Freude in die Augen und er zog Faya in eine Umarmung. „Tu so etwas nie wieder. Ich hab mir solche Sorgen gemacht.“ Die Fae legte ihre Hände leicht an Legolas‘ Wangen. „Es ist vorbei. Wir können nun in Frieden leben.“ Auch in ihren Augen erschienen Tränen. „Ich liebe dich, Le.“
„Ich liebe dich auch.“ Mit diesen Worten verband Legolas ihre Lippen. Es war ein zarter Kuss, der ihre Liebe zueinander spiegelte. Bald lösten sie sich voneinander, jedoch berührten sich ihre Stirnen. „Wir sollten zurück zum Schloss. Die anderen werden auf uns warten.“, sagte Legolas. Er stand auf und zog Faya mit sich nach oben. Sobald die Fae einen Schritt gegangen war, gaben ihre Beine nach. Sie hatte zu viel Kraft verbraucht, um Melkor zu besiegen. Legolas fing sie noch rechtzeitig auf und hob sie auf seine Arme. Ohne weitere Worte trug er sie den ganzen Weg bis zum Palast. Luna und die Wolfsmeute begleiteten ihn bis kurz vor den Stadttoren.

Arwen war die erste, die sie erreichte. „Ich bin so froh, dass ihr es geschafft habt.“ Von überall hörte man Dankesrufe. Von Menschen, Elben und Zwergen. Irgendwann kamen dann auch Aragorn und Gimli dazu. Im Versammlungsraum trafen sie auf Galadriel, Gandalf und Elrond. Legolas setzte Faya vorsichtig auf einem Stuhl ab und vergewisserte sich, dass es ihr gut ging. Danach lief er zu Elrond. „Wo ist mein Vater?“, fragte er besorgt, weil Thranduil nirgends zu sehen war. „Der Balrog hat ihm ein paar Brandwunden beschert, aber mit Gandalfs Heiltrank wird es ihm bald besser gehen. Er ruht sich in einem der Gemächer aus.“, erklärte der Lord. Der Prinz war erleichtert. Allen ging es gut und bis auf mehrere kleine Wunden keiner schwer verletzt. Endlich war alles vorbei.

„Und du willst mir erzählen, dass alles zum Plan gehörte?“
„Ja… Naja. Vielleicht nicht alles, aber das meiste.“ An Fayas Gesicht konnte er erkennen, dass sie nicht scherzte. Gerade hatte die Fae ihm erzählt, was sie bei Melkors Erweckung erfahren hatte. Ein Racheplan, den die Wahrsager der Fae geschmiedet haben. Das Schicksal ihrer Art konnten sie nicht verhindern, aber sie hatten eine Lösung gefunden. Diese war eine kleine Faeprinzessin aus dem Gemetzel zu schmuggeln mithilfe einer eingeweihten weißen Wölfin. Und der Rest war Geschichte.

Faya konnte sich gut vorstellen, wie verrückt es sich für Legolas anhören musste. Sie hatte am Anfang auch nicht wirklich daran geglaubt. Doch es hatte funktioniert, obwohl manches nicht hätte sein müssen. Sie konnte immer noch die Abdrücke von Melkors kalten Klauen um ihren Geist fühlen. Faya war froh, dass sie sich nun wieder an Legolas‘ Brust lehnen und seine Wärme spüren konnte. Zusammen saßen sie an der Spitze des Plateaus von Gondor. Menschen feierten im Palast und unten in der Stadt den Sieg. Das Gelächter und munteres Gerede drang gedämpft bis zu ihnen.

Eine frische Prise ließ Faya frösteln und Legolas schlang seine Arme um sie. Beide tauschten einen liebevollen Kuss. Dann wandten sie ihre Blicke zum Horizont. Die untergehende Sonne tauchte den Himmel in warmen Farben. Orange, pink und rot. Zwischen vereinzelten Wolken flogen die großen Adler. Eine feuchte Nase stupste Faya an. Sie lächelte und strich Luna durch das Fell. Ein Räuspern ertönte hinter ihnen. Dort standen Aragorn, Arwen, Gimli, Gandalf, Galadriel, Elrond und Thranduil. „Dürfen wir uns zu euch gesellen?“, fragte der Menschenkönig. Faya und Legolas nickten. So kam es, dass sich alle ins Gras setzten und der Sonne zu schauten, wie sie hinter den Bergen verschwand.



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So, nun ist das Ende der Story gekommen. Ihr dürft entscheiden, wollt ihr noch einen Epilog mit Zukunftssicht oder lassen wir es bei diesem Ende?
Ich möchte definitiv schonmal allen danken, die diese Story gelesen haben, trotz meiner unregelmäßigen Veröffentlichungen. Ich hoffe sie hat euch gefallen. Hinterlasst doch gerne ein Vote oder Kommentar. Danke für alle Kommentare und Votes. Sie haben mich dazu gebracht weiter zu schreiben.
Eure girl4fantasy 👋🩷

Die letzte FaeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt