Aufbruch

46 3 5
                                    

Die Elben waren nun schon seit fünf Tagen in Valinor und allmählich wurden sie unruhig. Keiner wusste genau, was in Mittelerde geschah. Die Valar hatten sich geeinigt den Anführern der Elben besondere Gegenstände zu überreichen, in denen ein Teil ihrer Magie aufbewahrt wird.
Legolas lenkte sich mit Bogenschießen und Kampftraining ab, jedoch wuchs auch in ihm die Unruhe. In keinem seiner Träume war er Faya wieder begegnet außer es waren reine Träume, die sein Verstand produzierte und aus denen er jedesmal schweißgebadet und mit klopfendem Herzen erwachte. Sein Vater sorgte sich um ihn, da er dadurch wenig Schlaf bekam. Der Prinz wollte nicht auf ihn hören. Manchmal traf er sich auch mit Orome und redete mit ihm. Orome erzählte ihm viel von den Traditionen und dem Glauben der Fae. So vergingen die Tage. Gerade stand Legolas auf dem Balkon des Zimmers. Die ersten Sonnenstrahlen lugten hinter den Bergen hervor und tauchten den Himmel in blasses gelb-orange und rosa. Er konnte schon wieder nicht richtig schlafen. Ein beklemmendes Gefühl in seiner Brust brachte ihm noch weitere Unruhe. Ein plötzlicher Schmerz in seinem Kopf ließ den Elb zusammenzucken. Er blinzelte und versuchte wieder klar zu sehen. Ein Ruck ging durch ihn und Legolas fiel auf die Knie. Dann war es schwarz um ihn.

Für kurze Zeit fühlte es sich an als könnte Legolas nicht atmen. Alles drehte sich und er hörte eine leise Stimme, die immer lauter wurde. Legolas. Langsam erkannte Legolas Felswände um sich herum. Vorsichtig stand er auf. Einzelne Flacken erleuchteten den Weg vor ihm. An einer Ecke stand die Person, die der Prinz am meisten vermisste. Faya lächelte leicht. Die Fae trug eine schwarze Rüstung und eine schwarze Krone. Ihr eins silber-glänzendes Haar war verblasst. Sie winkte ihn heran, aber deutete zugleich leise zu sein. Der Elb war fast bei seiner Geliebten angekommen. Ein Ork trat um die Ecke und Legolas erschreckte sich. Wenn er ihn entdecken würde..! „Seine Majestät erwartet Euch.“, sagte der Ork zu Faya. Danach drehte er um und Faya folgte ihm ohne zurückzuschauen. Es muss wie damals im Traum sein, dachte sich Legolas und folgte. Sie bogen noch ein paar Mal um Ecken bis sie eine große Halle erreichten oder wohl eher ein Hohlraum. Schwebende Wege führten zum Ende des Raumes, wo sich eine größere Fläche befand. Weitere Wege unter und über ihnen verbanden die zwei Seiten des Berges. Den Boden konnte man nicht erkennen, denn eine schwarze tiefe Leere verdunkelte alles.
Auf der großen Fläche befand sich ein Podest mit einem Thron. Auf diesem saß der größte Feind von Mittelerde. Melkor beobachtete jeden Schritt von Faya. Diese hatte einen emotionslosen Gesichtsausdruck aufgesetzt und die Augen gesenkt. Legolas ballte die Hände zu Fäusten. Faya fiel tatsächlich vor Melkor auf die Knie mit gesenktem Kopf.

„Ihr wolltet mich sprechen, Herr?“ Ihre Stimme war ruhig, jedoch schwang ein nervöser Unterton mit

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

„Ihr wolltet mich sprechen, Herr?“ Ihre Stimme war ruhig, jedoch schwang ein nervöser Unterton mit. Melkor musterte die Fae mit einem schiefen Grinsen. „Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Meine Späher haben mir gemeldet, dass sich die Zwerge und Menschen in Minas Tirith zusammengeschlossen haben. Daher wird es leicht, sie alle zu vernichten oder unter unsere Herrschaft zu zwingen, nicht wahr?“ Legolas‘ Augen weiteten sich. Das hatte also die Krone auf Fayas Kopf zu bedeuten. Melkor besaß auch eine größere Krone. Hatte der dunkle Herrscher vor, Faya zu seine Königin zu ernennen, sobald er Mittelerde erobert hätte? In dem Prinzen kochte Wut auf und wäre er in seinem richtigen Körper gewesen, hätte er den Valar erwürgt. So konnte er nur stumm die nächsten Minuten verfolgen.
„Solange uns diese Elben nicht in die Quere kommen…“ Melkor machte einen überlegenden Eindruck. „Sieh mich an!“ Seinen Befehl gehorchend hob die Fae ihren Kopf. Der ehemalige Valar beugte sich vor. „Sie werden versuchen mich aufzuhalten. Manwë wird sie wieder zurückschicken.“ Sein Umhang raschelte als Melkor aufstand.

“ Sein Umhang raschelte als Melkor aufstand

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

„Steh auf!“, befahl er. Faya stand mit versteinerte Miene auf und schaute ihm weiterhin in die Augen als er nah vor ihr zum stehen kam. „Wenn die Elben auftauchen, weißt du auf welcher Seite du stehst, verstanden?!“ Faya senkte den Kopf und antwortete leise: „Ja, Herr.“ Melkor schien mit der Antwort nicht zufrieden. Er umfasste Fayas Kinn mit seinen Fingern und drehte ihren Kopf zu sich. „Wem dienst du, Faya?“ Es überraschte Legolas, dass er nicht Fayas geheimen Namen benutzte. Umso mehr schockte ihn die Antwort von der Fae. „Ich diene Euch, Herr.“ Melkor ließ Faya los und schickte sie aus dem Raum. Legolas folgte verblüfft der Fae. Er hatte erwartet, dass sie Melkor wenigstens etwas kontra geben würde.
Wieder in den steinernen Gängen stützte Faya sich an der Wand ab. Sie sah geschafft aus. Legolas wollte sie so gerne in seine Arme nehmen. „Es ist soweit.“, sprach Faya leise. Sie sah Legolas in die Augen und ein kleines Lächeln huschte ihr über das Gesicht. „Wir werden uns bald wiedersehen.“

Langsam verschwamm das Bild vor dem Elbenprinz und dumpf drang eine andere tiefere Stimme zu ihm. Sie rief seinen Namen und Legolas erkannte seinen Vater vor sich. Der Prinz lag halb auf der Terasse und Thranduil kniete neben ihm. „Legolas! Kannst du mich hören?!“ Sorge schwang in seiner Stimme. Sein Sohn richtete sich langsam auf. „Wir müssen los!“ Noch leicht schwankend begab sich der Prinz nach drinnen. „Was meinst du? Legolas!“ Sein Vater lief ihm nach als Legolas die Gänge betrat. Er antwortete ihm nicht, sondern suchte den Gemeinschaftsraum, wo wahrscheinlich die meisten beim Frühstück saßen. Die großen Türen schwangen auf und die ganze Aufmerksamkeit lag auf dem Waldprinzen, der hinein stürmte. Ein paar Valar, darunter Manwë, befanden sich auch im Raum. „Wir müssen sofort nach Mittelerde aufbrechen!“ Verwirrt schauten sie Legolas an. „Woher willst du wissen, dass jetzt der richtige Moment ist?“, fragte Aulë. Legolas wusste nicht, ob er ihnen von der Verbindung zu Faya erzählen sollte. Zum Glück sprang jemand anderes für ihn ein. „Weil es nunmal so ist. Melkor will Minas Tirith angreifen und wir müssen den Zwergen und Menschen helfen.“ Luna war leise in das Zimmer geschlichen, so dass die meisten sich erschrocken zu ihr drehten. Manwë beäugte sie skeptisch, doch gab bei ihrem stechenden Blick nach. Er selbst hatte auch schon so ein Gefühl gehabt, dass es Zeit war. „Nun gut. Die Flugschiffe sind fertig und einsatzbereit. Ihr dürft sie benutzen.“, wendete sich der oberste Valar zu den Anführern der Elben und Gandalf. „Wir danken euch.“, sagte diese im Chor. „Wir versammeln uns in einer Stunde bei den Schiffen.“, sagte Elrond und jeder war einverstanden.

„Legolas, komm mit. Orome will dich vorher noch sehen.“ Luna wartete am Eingang auf den Elben und lief voraus. Legolas beeilte sich und stand kurz danach wieder unter der Weide. „Ich habe dich schon erwartet, Prinz.“, sagte der Jäger erfreut. In seinen Händen hielt er ein Horn aus Holz mit goldenen Verzierungen. „Dies ist mein Geschenk für dich. Es ruft die Tiere des Waldes zu dir.“ Vorsichtig nahm Legolas das Horn entgegen. „Danke Orome. Für alles.“
„Gern geschehen. Ich hoffe du kannst Faya und Mittelerde retten. Vielleicht sehen wir uns wieder.“ Orome und Legolas sahen sich nochmal an, bevor der Elbenprinz sich auf den Weg zurück machte.
„Legolas!“, rief ihn Orome noch einmal. Der Elb blieb bei den hängenden Ästen der Weide stehen. „Es könnte sein, dass die Blutsverbindung zwischen Melkor und Faya schon zu stark ist.“, warnte der Valar den Elben. Legolas wusste, was das bedeutet. Keiner von beiden, könnte ohne den anderen leben. Stur schaute er zu den Jäger. „Ich werde einen Weg finden.“ Mit diesen Worten verließ er den Garten und blickte nicht zurück. Er würde Faya retten. Ganz egal, was er dafür tun muss.

----------------
Wie wohl schon am Kapitelnamen gemerkt, geht es jetzt wieder nach Mittelerde. Wie wird die Schlacht ausgehen? Kann Legolas Faya retten?
Danke, dass ihr immernoch diese Story lest, obwohl ich schon lange nicht mehr geupdatet habe. Ich hoffe sie gefällt euch und wenn es etwas gibt, dann schreibt es bitte in die Kommentare.
Bis bald🩵

Die letzte FaeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt