| 7 | Die Stadt „Liyue"

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Sonnenlicht drang durch das Fenster ein. Die Helligkeit weckte mich. Ich blinzelte, gähnte und streckte mich ausgiebig aus. Danach spürte ich eine kleine Berührung über meinem Kopf und die Wärme um mich herum. Ich sah die Decke und lächelte. Mein Kopf drehte ich nach rechts und sah den Jungen. Seine Augen musterten mein Gesicht, erforschten meine Mimik und dann sah er in meine goldenen Augen.

„Guten Morgen", sagte ich liebevoll und etwas müde, „Das war ein erholsamer Schlaf, danke nochmal".

Ich war dabei von seiner Koje herunterzugehen, da bemerkte ich, dass ich noch ganz schwach auf den Beinen war. Ohne seine Hilfe wäre ich auf mein Gesicht hingeflogen.

„Guten Mittag. Unsere Ankunft in Liyue ist uns gut gelungen", erzählte er mir, bei dem ich nickte und zu meiner Kleidung runtersah. Alles dreckig und verklebt und es stank nach meinem Erbrochenem.

„Das sind schöne Neuigkeiten, ich sollte aber duschen gehen und so..", Kazuha verstand und ging etwas auf Abstand, „Dauert nur eine Stunde, danach bin ich wieder bei dir".

Er hatte Verständnis und somit hatte ich meine Zeit um mich zu reinigen und mir neue Klamotten anzuziehen. In meinem Zimmer fand ich meine Tasche und mein göttliches Auge, welches ich schnell versteckte. Danach aß ich eine Kleinigkeit und säuberte die Koje von Kazuha, da sie nach mir roch.. Ekelhaft und widerlich.

Anschließend gingen wir gemeinsam nach draußen auf das Deck. Die frische Luft tat mir gut. Mein Blick war noch dem wunderbaren Meer gerichtet und dem orangerot färbenden Himmel. Die Sonne neigte bald ihrem Ende zu.

Genau dann schaute ich zu dem Jungen, der neben mir stand und ebenso den Augenblick genoss. Die kühle Brise fuhr nicht nur mir über den Nacken, sondern auch ihm. Er betrachtete noch eine Weile den langsamen Sonnenuntergang, bevor er zu mir sah. In seinen Augen konnte ich auf einmal so vieles lesen, nachdem ich mich mit ihm versöhnt hatte und ihm näher getreten bin. Mein Herz hüpfte aufgeregt und ich merkte, wie meine Wangen eine sanfte rote Farbe nahmen. Ich schmunzelte und schüttelte mein Kopf. Mir waren eigenartige Gedanken aufgestiegen, denen ich keine Beachtung mehr schenken wollte.

Ich wollte meine Lippen voneinander trennen und ihm etwas sagen, da kam der Rotschopf und ruinierte diesen Moment von mir. Ganz boshaft verengten sich meine Augen und ich blickte warnend zu ihm, der mich verstand, aber mich ignorierte.

„Na ihr winzigen Mäuse, wie ist die Luft da unten?", ich hätte ihn dafür eine reinhauen sollen, „Mizuki, ich kenne da einen Laden, der dir guttun würde", er blinzelte mir zu und machte Andeutungen auf Kazuha. Ich wusste nicht, worauf er hinaus wollte.

„Nein, ich kann nicht, ich muss weiterziehen", sagte ich kalt und wandte mein Gesicht von ihm, „Wir sehen uns, wenn du noch am Leben bist", ich grinste dabei.

„Wie bitte, wwaass? Du gehst?! Einfach so?!", er fragte gedrückt und kam mir näher, „Aber keiner würde dich drei Minuten lang ausstehen können! Du wirst von den Menschen zertrampelt und übersehen! Wie willst du das schaffen?!".

„Ja, ja. Ich bin klein, ich hab's schon verstanden", meinte ich genervt und seufzte, „Was das angeht, ist das meine Sache. Ich muss jemanden finden, bis dahin gehen wir getrennte Wege".

„Mizuki", ich spannte mich an und stockte. Meine Augen fanden ihren Weg zu Kazuhas Gesicht und was ich sah, tat weh „Pass auf dich auf. Draußen bist du auf dich allein gestellt, deshalb achte auf deine Sicherheit".

Mein Herz schmerzte und zog sich zusammen. In meinen Vorstellungen war das für mich viel einfacher gewesen, mich von den beiden zu verabschieden. Aber mein Bauch wurde ganz mulmig und mir wurde schlecht. Es riet mir, nicht wegzugehen. Ich biss auf meine Unterlippe und sah zu Nathar, der mir helfen sollte. Stattdessen fing er an unschuldig zu pfeifen und ich wusste, dass er hinter dieser Maske grinste.

Kirschblüten und Ahornblätter | Kazuha ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt