| 27 | Schlechte Nachrichten

17 2 7
                                    

„Er macht doch Witze, oder?", ich scherzte vor mich hin, während ich Wort für Wort alles durchlas. Meine Hände begannen unweigerlich zu zittern.

„Mizuki, was steht drinnen?", fragte mich ein Junge.

„Nathar wurde auf Inazuma gebracht und als Austausch für seine Freiheit soll ich zurückkehren, ansonsten..", ich biss kurz auf meine Unterlippe, „stirbt er".

Ein Windstoß kam mir entgegen und ich kniff meine Augen zusammen. Ich hielt den Zettel in meiner Hand und sah zu den Menschen vor mir.

„Aber warum?", fragte ein kleiner Junge, der sich vor den Erwachsenen stellte.

„Lasst mich euch das erklären", ich schnappte tief nach Luft und fasste mein Mut zusammen, „Ich bin aus Inazuma geflohen, weil meine Tante auf mein Erbe jagt macht. Jetzt, da sie mit Dottore, einer der Elf von der Fatui zusammenarbeitet –und das wohl schon seit längerem– sind mir die Hände gebunden. Er hat Calian, der Geliebte von Nathar, entführt und mit darauf gleich ihm. Wenn ich nichts unternehme, werden sie anstelle von mir dem Augenhatz-Dekret ausgehändigt und werden getötet".

„Was, das Augenhatz-Dekret?! Wie furchtbar!".

„Sollte ich aber anstelle der beiden mich opfern, so würde ich nicht nur mein göttliches Auge verlieren, sondern wahrscheinlich meine Erinnerungen. Wenn das geschieht, besitzt meine Tante Macht über mich und wird mich mit einem Mann aus einem anderen Clan einheiraten lassen und meine Position ausnutzen. Dann bin ich ein dummes, liebes und braves Mädchen, genau wie sie es in ihrer Vorstellung hat".

Keiner brachte irgendein Wort mehr aus sich. Sie alle wurden leise, nur dem Rauschen des Meeres und der Wind, der leise an uns zog, unterbrach diese Stille.

Kazuha stieß ein Schmunzeln aus sich, „Es wird Zeit in den Kampf zu ziehen. Unser Kamerad wurde entführt, wir können ihn doch nicht in Stich lassen".

„Wie bitte?", ich sah zu ihm auf, der sein Blick zu seinen Freunden hatte und ihn dann auf mich richtete, „Du spinnst wohl! Wir haben das mit ganz Inazuma zu tun und dann noch mit der Fatui! Ohne einen Plan gehen wir drauf!".

Ich hatte meine Stimme erhoben und bin auf ihn zugegangen. Mein Inneres zitterte, meine Gefühle waren in einem Chaos. Meine Gedanken kreisten umher und der Druck hinter meinen Augen meldete sich.

„Ihr solltet euch lieber raushalten! Wenn sie euch ein Haar krümmen, werde ich es mir nie verzeihen können!", meine Lippen zitterten und ich packte ihn an seinem Kraken. Mehr konnte ich nicht mehr aus mir bringen.

„Mizuki..", ich hörte ihn, wie er meinen Namen flüsterte, bevor ich das Klatschen von Händen hörte.

„Ah, was macht ihr denn da? Ein Streit unter den Liebenden wirkt sich nicht gut für die jüngere Generation aus".

Beidou?!

Ich ließ sofort von Kazuha ab und entschuldigte mich bei der braunhaarigen, die auf uns zukam, „Nein, ist schon gut, ich verstehe deine Sorge um uns und vor allem um deinen Partner. Wir sollten über alles Weitere in meinem Büro sprechen", sie tätschelte dem kleinen Jungen über dem Kopf und schenkte ihn ein aufmunterndes Lächeln, „Und ihr benachrichtigt Tighnari über unseren neuen Wissensstand. Er ist ein Freund unseres Freundes und hat ein Recht darauf".

Anschließend wandte ich mich Kazuha zu, der noch immer den Kopf hochhalten konnte und mir ein ermutigter Blick zu warf. In seinen Augen sah ich sein Schimmern flackern außerdem, erinnerten sie mich an seine Worte: Er wollte mit Entschlossenheit in den Kampf ziehen.

Ich ballte meine Hand.

Wir beide gingen mit Beidou in ihre Kammer. Es war ein großer Raum, wie die, das einer Kapitänin würdig war. Ein langer Teppich im Mitten des Raumes, durchgezogen bis zu dem Schreibtisch ganz hinten, dahinter ein Stuhl, an beiden Wandseiten Bücherregale, einige Plakate von den Meeren im Teyvat und einen Kompass, der in einer großen Uhr eingraviert war.

Kirschblüten und Ahornblätter | Kazuha ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt