| 19 | Drei "einfache" Worte

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Kazuha und ich wurden zu einem Wasserfall geführt. Ein kleiner und netter Ort, es war von Bergen umschlossen und nur ein Eingang führte hindurch. Einige Bäume und Sträucher, die am Rand verteilt waren und in der Mitte ein kleiner Fluss, der an uns vorbeifuhr, in Richtung woher wir kamen. Wir näherten uns der Wasserquelle, eine kleine Lichtung, und setzten uns auf das grüne, weiche Gras hin. Einige Grashalme stachen in meine Haut und es kitzelte. Ich lächelte, schaute mir noch etwas die Umgebung an und gelangte bei ihm.

Er saß wie immer gegenüber von mir und schaute mir in die Augen. Die Sonne schien direkt auf uns, die Wärme durchströmte mich. Das liebliche Zwitschern der Vögel, der leise Rauschen von dem Wasserfall und der Wind, der uns durch die Haare fuhr.

Ich atmete ruhig ein. Diesen Augenblick möchte ich nie vergessen. Keines, wo wir zusammen waren. Sie sollten in meinem Gedächtnis versiegelt werden und in meinen Herzen, damit ich die Gefühle nie vergessen würde.

Seine roten Augen erforschten meine goldenen Augen. Ich ließ mein Lächeln auf meinen Lippen liegen und schaute ihn etwas auffordernd an. Keiner brachte irgendein Wort aus sich, weshalb ich schmunzeln musste, denn wie er mich verwundert ansah, entfachte meine Gefühle auf die nächste Stufe.

„Sag Kazuha, warum erinnerst du mich an einen niedlichen Hundewelpen, denn man knuddeln möchte?", fragte ich nach und hielt mein Zeigefinger leicht gekrümmt vor meiner Lippe, um nicht in ein Gelächter zu fallen.

„Deine Augen sehen das, was du sehen möchtest", erklärte er mir, „Mich mit einem Hund zu vergleichen erinnert mich an Nathar. Ihr seid euch sicher, dass ihr keine Geschwister seid?".

Ich nickte mit dem Kopf und beobachtete ihn noch eine Weile weiter. Er verstummte und baute den Augenkontakt wieder auf, den ich erneut ruinierte.

„Ein ruhiger Ort mit einer romantischen Atmosphäre, denk dir nichts dabei", stellte ich vorerst klar, denn mittlerweile wurde mir die Stimmung zu versüßt, „Wir haben momentan andere Probleme..“.

„Du kannst mich nicht von meinen Gedankengängen abhalten", meinte er und klang etwas enttäuscht und traurig, „Hast du Angst vor einer Beziehung?".

„Du gehst ja direkt auf das Thema ein, Kazuha", ich kicherte und stoppte im Nachhinein, weil das ein ungünstiger Moment war, „Nun.. Ich bin nicht bereit, mit dir solch eine Bindung einzugehen. Ich werde noch immer verfolgt und wenn sie dich mit mir sehen, würde meine Tante dich gegen mich verwenden".

Kazuha seufzte, „Das sind kleine schwarze Punkte auf ein leeres Blattpapier. Du steigerst dich zu sehr rein. Ich schätze, du hast andere Gründe".

„Ach was?", etwas ertappt wurde ich verlegen und meine Stimme wurde hoch, „Ich male mir zugegeben Bilder aus, wie unsere Beziehung in etwa ablaufen würde, aber irgendwo, verbiete ich mir das", gestand ich ehrlich.

Die Wolken bedeckten den Himmel und die warmen Sonnenstrahlen waren davon.

„Ich möchte mich nicht bestürzen, allerdings kann ich dir mit Sicherheit sagen, dass wir beide gemeinsam einen Weg finden werden, um diese Angst in dir zu bewältigen, du solltest offener werden und mir mehr von deinem Vertrauen schenken".

Die Wolken zogen davon und der Schatten wurde von der Helligkeit besiegt. Er schenkte mir ein liebevolles Lächeln, dem ich keine Beachtung mehr schenken wollte.

„Ich wünschte, dass das so einfach wäre", flüsterte ich heiser und mein Blick trübte sich, „Früher oder später werden sie mich bekommen, danach wirst du mit Schmerzen weiterleben müssen.. Erst wenn sie mir mein göttliches Auge entrissen haben, werde ich all das hier – vermutlich – vergessen.. Dabei liebe ich die Zeit, mit dir zusammenzugverbringen. Solange und oft wie möglich".

Kirschblüten und Ahornblätter | Kazuha ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt