| 6 | Stürmische Winde

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Mein Grund, wieso ich von Zuhause abgehauen bin, wusste niemand mehr als Kazuha. Mehr hatte ich ihm nicht verraten, andernfalls war seine Reaktion für mich überraschend. Er akzeptierte meinen Entschluss und wir verbrachten mit Nathar weitere wunderbare sonnige Tage auf der Insel. Sie zeigten mir viele herrliche und atemberaubende Bilder, die ich mit dem Apparat, der sich in Liyue befand, behalten würde. Oder wenn ich eine gute Künstlerin sein konnte, so würde ich diese Landschaften, Ausblicke oder Sonnenuntergänge auf ein Blattpapier festhalten wollen.

Nachdem es mir gestern Abend wieder gut ging und ich einigermaßen alleine, größtenteils ohne Stütze zur recht kam, entschied sich Beidou, mit der Crew, Kazuha und Nathar abzureisen. Wovon ich überhaupt nichts mitbekam war, dass diese Bande einer Feier abgehalten hatten. Huixing erzählte mir, dass sie jedes Mal eine gestalteten, wann immer sie erfolgreich ihre Reise hinter sich hatten.

Momentan wischte ich den Boden. Meine übliche und langweilige Tätigkeit. Wir befanden uns auf dem Meer, die Wellen und der Wind unruhiger, als sonst. Mein Bauchgefühl ließ mich unwohl fühlen. Ich befand mich aus diesem Grund innerhalb des Schiffes, geschützt von den Wänden. Mein Gespür für etwas Unabdingbares befestigte sich für Sekunde und Sekunde immer mehr. Meine Beine wurden schwach, zitterten und konnten mich kaum halten. Ich spürte stechende Schmerzen im Kopf und auch, wie mir die Übelkeit hochstieg.

Ich putzte noch schnell und schlampig den Boden, bevor ich mich auf das Deck begab, um frische Luft zu schnappen. Aber gerade diese Entscheidung bereute ich tiefst.

Der Himmel vor uns verfinsterte sich. Graue bis hin zu schwarzen Wolken bedeckten den Himmel. Ich hörte aus der Ferne das Krachen der Donner und sah die Lichter der Blitze, die durch die Wolken fuhren. Die Wellen wurden noch lebhafter als vorhin. Das Schiff schwankte hin und her. Genug, dass ich sagen konnte, dass das vorstehende brutal werden konnte.

Die Luft roch salzig und gab mir den Geschmack in meinem Mund. Es überlegte den Widerlichen etwas. Ich wandte meine Augen von der Gefahr vor uns ab, auf die Mannschaft, die wirr umherliefen und an mir vorbeipassierten. Bei einigen konnte ich die Aufregung spüren, bei den anderen wiederum die Furcht und Angst.

„Mizuki", Beidou lächelte mich an, was ich ihr sogar dieses Mal nicht nachahmen konnte, „Ich sehe's schon. Du kannst dich auf dem Zimmer begeben, wenn dir der Sturm Angst einflößt".

„Danke, Beidou", kam nur knapp aus mir, eh ich genau das tat, was sie mir angeboten hatte. In meinem Zimmer angekommen, wollte ich mich ungern in meine Koje hineinlegen. Bei der Vorstellung, dass es mehr als das Schiff schaukeln würde, wurde mir schlechter. Stattdessen nahm ich meine Tasche an mich, behielt sie dicht an mir und verkroch mich in einer Ecke.

Somit verbrachte ich weitere Minuten an meinem Zufluchtsort, bevor das ganze Schiff zum Schwanken gebracht wurde. Die Lichtquelle, an der Zimmerdecke, schaukelte und ließ die Schatten tanzen. Mein Herz klopfte schnell und laut in meinen Ohren und als eine weitere Welle das Schiff schaukeln ließ, verabschiedete sich mein Körper bei mir.

Ich erhob mich, nahm mein göttliches Auge aus der Tasche, nahm die Decke von der Koje runter, eh ich mich in das Badezimmer begab und dort eine Weile blieb. Mir stieg das ganze Essen von heute Morgen hoch und landete in der Toilette..

Ein gewisser Zeitraum verging. Meine körperliche Verfassung änderte sich von der eine Minute auf die nächste. Ich hörte den Sturm, wie der Regen auf das Schiff schüttelte und den Donner, der unheimlich laut war. Ich zitterte, atmete hektisch und meine Stirn brannte. Die Decke schnitt die kalte Luft ab, die zu mir gelangen wollte. Ich lag eingerollt auf dem Boden und konnte kaum etwas erkennen. Meine Sicht schwindelte und verblasste.

Ich nickte ab und zu ein. Für mich waren diese Sekundenschläfchen ungünstiger als jemals zuvor. Meine Angst, hier auf dem Meer draufzugehen, plagte mich bis zu meinen Knochen. Außerdem war ich seekrank und dann hatte ich noch Fieber, schlimmer konnte es nicht mehr werden. Ich durfte hier nicht umkommen.

Kirschblüten und Ahornblätter | Kazuha ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt