| 15 | Sumerus Verwelkung

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Ich atmete noch ein mal tief ein, um meinen Geist zu beruhigen und diesen Geruch nie zu vergessen. In Inazuma, wenn es geregnet hatte, roch es nach nassem Erde. Aber im Wald konnte ich das viel intensiver riechen. Die Zedern und dessen grünen Blätter..

Mein Blick richtete ich Kazuha. Er roch ebenso nach Zedernholz und nach einer Blume, aber welche?

„Lily wird euch zu unser Gästezimmer bringen", ein kleines Kind tauchte hinter seinem Rücken auf. Sie hielt sich die ganze Zeit an seinem Pullover fest. Ihre Haare lagen ihr zersaust herum und ihre himmelblaue Augen schauten nervös zum Boden.

„Kazuha", flüsterte ich und ging langsam in die Hocke, „Ist sie nicht süß?", ich lächelte sie liebevoll an und streckte ihr meine Hand aus, „Keine Sorge, wir beißen nicht".

Das Mädchen blickte danach zu Tighnari auf, der sie zurück anschaute und ihr einen kleinen Stups an ihrem Rücken gab. Sie verließ seine Seite und eilte sofort zu meiner Hand, die sie ergriff. Sie besaß so kleine und niedliche Hände.

Vorsichtig stand ich auf und folgte ihr. Sie zog mich und schien recht nervös zu sein. Ihre Hand schwitzte und Füße tappten ganz schnell wie eine Maus auf das Holz, bis wir über eine Brücke gelangten und an einem Baumhaus ankamen.

Die Vorhänge als eine Tür, die ich zur Seite schob und in das gemütliche und kuschelige Zimmer gelangte. Lichterketten an der Decke, rechts und links an der Wandseite ein kleines Bett und in der Mitte ein Schreibtisch. Ein kleiner Raum, darin sich das Badezimmer befand. Keine Dusche, sondern eine Badewanne.

„Nathar sagt, dass ihr alt genug seid und dass wir nicht die Jungs-Mädchen-Zimmertrennung bei euch einführen müssen", sagte sie und ließ langsam meine Hand los, „Morgens steht ihr pünktlich auf, Abendessen wird euch vor eure Tür gestellt. Irgendwelche Allergien?".

Kazuha und ich schüttelten den Kopf.

„Sehr gut, Tighnari führt euch morgen ein. Euer Treffen ist bei dem ganz großen Baum, der mit den anderen verbunden ist. Kaum zu übersehen", sie lächelte mich an und rasch, war sie weg.

„Nathar..", ich sprach leicht zornig seinen Namen aus, „Wie kann er das von uns denken? Kazuha", ich drehte mich zu ihm um, da zog er gleich sofort sein Verband von seinem Arm aus und war dabei sein Oberteil auszuziehen.

Ah ja, warum denn nicht? Zieh dich doch direkt nackt vor mir aus!

„Wie bitte?", fragte er, als wäre abwesend gewesen.

„Ach vergiss es. Hast du was dagegen, wenn ich als Erstes baden gehe?", ich fragte ihn, der seinen Kopf schüttelte und sich hinsetzte, bevor er die Sandalen und Schützen abzog.

Ich nickte, ging in das kleine Badezimmer und schloss die Tür ab. Danach lehnte ich mich gegen die kalte Wand an und merkte, wie mein Herz ganz schnell schlug. Ich fuhr meine Hand an meine Brust und griff in den Stoff hinein. Mir stiegen all die Bilder hoch von Kazuha:

Seine elegante und ernste Haltung, wann immer wir trainierten. Seine liebevolle Seite, wenn wir alleine zusammen waren. Diese warme und sanfte Stimme, wenn es mir nicht gut ging, und seine Augen, die mich erforschten. Sein niedliches Lächeln.. und jetzt vor kurzem sein Körper..

Mein Herz hüpfte aufgeregt. Mich überfiel ein Glücksgefühl und kleine Röte schlich auf meinen Wangen. Ich begann zu lächeln, bis ich auf die Lippen biss und meine Augenbrauen nach innen verzog.

Konnte es sein, dass die Verkäuferin in Liyue recht hatte? Liebte ich ihn? Heizou sprach das auch an, dass ich Aufmerksamkeit von ihm erhalten möchte und Nathar dieser Dummkopf denkt das sicher auch..

Ich schüttelte den Kopf und ging auf die Badewanne langsam zu. Den Wasserhahn drehte ich auf und ließ das Wasser hineinfließen. Nach und nach entledigte ich mich von meiner Kleidung und stieg in das warme Wasser, das aufgehört hatte zu fließen.

Kirschblüten und Ahornblätter | Kazuha ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt