| 11 | Neue Erkenntnisse

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Ich sprang auf. Mein Kopf brummte, meine Sicht schwindelte. Mit der Hand fasste ich mir an die Stirn und versuchte zu realisieren, wo ich mich befand: Meine Kajüte. Ein Seufzen huschte mir über die Lippen. Eine Enttäuschung machte sich in mir breit. Ich verzog meine Gesichtszüge und ballte frustriert meine Hände.

„Na toll", kam genervt von mir und am liebsten würde ich mich nach hinten fallen lassen, um weiterzuschlafen. Meine Gedanken begannen mich zu plagen. Gestern Abend war eine so gute Gelegenheit für mich gewesen, wieso hatte ich sie nicht ergriffen?

Ich schüttelte meinen Kopf, zersauste mir die Haare und hüpfte von meiner Koje runter. Ich sollte mich viel lieber für den heutigen Tag fertig machen und zu ihm gehen. Kazuha hatte mich eingeladen, aus diesem Grund sollte ich zumindest einmal nachschauen und überprüfen, wie es aufgebaut ist.

Zuerst ging ich mich schnell waschen, meine Haare im Waschbecken und ein nasses Tuch mit Seife, der das Salz vom Meer entfernte. Meine Haut juckte und wenn das Zeug noch länger auf mir liegen würde, würde es nicht besser laufen. Als alles erledigt war, zog ich mir meine Kleidungsstücke an, die mir Huixing gewaschen hatte: Handschuhe, Strümpfe, das Kleid selbst und bla, bla, bla. Okay, wem interessiert's? Meine Standardausrüstung.

Es war Nachmittag, ich merkte, wie viel Zeit ich mir gelassen hatte, dass selbst meine Haare trocknen konnten. Ich wurde hastig. Ich beeilte mich auf das Deck zu gelangen und die Sonnenstrahlen stießen mich beinahe um. Die Crux befand sich nicht mehr am Hafen von Liyue. Aus der Ferne betrachtet, sah es herrlich aus. Die roten, orangen Farben. Warme Töne, sie gefielen mir alle. Eine Harmonie verband sie. Die grünen Dächer, als würden sie mit der Natur verbunden sein. Sie besaß etwas Romantisches an sich.

Mein Blick fiel dann auf das Gebirge, auf das strahlend blaue Meer und schließlich auf die Planke vor mir, die mich zum Strand führte. Unser Standort war an einer kleinen Insel, die mit vielen anderen verbunden war. Sie besaßen Felsen aus Türmen. Sie rangen in die Höhe, versuchten anscheinend nach dem Himmel zu greifen. Um einigen flogen Falken umher, auf der Suche nach ihrer Beute und das war ich tatsächlich auch.

Ich schaute mir den Sand an. Viele Fußspuren in eine Richtung. Ich folgte dieser Spur. Der Trampelpfad wurde größer und noch weitere Abdrücke von Schuhen erschienen. Einige Streifen, die tief in den Sand gelangen, wohl eine Kutsche mit einer schweren Ladung. Schließlich trennte das Meer den Weg, als würde eine Pfütze vor mir liegen. Ich nahm so gut wie es ging den trockenen Pfad und wohl an war ich nicht die erste gewesen.

Jubel und Schreie ertönten. Mein Kopf drehte sich sofort in die Richtung. Ich nahm eine Menge Leute wahr. Fünf oder sechs erkannte ich wieder. Da ich lange genug mit ihnen verbracht hatte, konnte ich ihre Präsenz von den anderen unterscheiden und sie benennen. Ein Lächeln huschte sich über meine Lippen. Ich eilte schnell vor Ort, wo es laut pfiff, Namen gerufen wurden und als ich ankam, die Hände ihre Stimmen erhoben. Sie applaudierten.

Ich hielt Ausschau nach meinen zwei engsten Freunde. Kazuha in der Mitte. Gegen ein blondes Mädchen. Meine Laune verflog, bis ich den Rotschopf sah. Nathar unterhielt die Frauen im Hintergrund. Ich schmunzelte, so ein Charmeur.

Als ich mich zu ihm begab und mich zwischen die Weiblichkeiten drängelte und er weitere abenteuerliche Geschichten erzählte, hörte ich neben mir leise fluchen und zischen:

„Wer ist dieses dreckige Mädchen, hmpf!".

„Widerlich, wie kann sie es nur wagen mich zu berühren!".

„Wo bleibt ihre Entschuldigung?!".

Ich konnte die diabolischen Blicke auf mir spüren. Die Stimmungen gingen dem Bach unter und das traf den Rotschopf. Er öffnete seine Augen, sah mich und grinste mich an. Das Grinsen allein verscheuchte seine Zuhörerinnen und er begrüßte mich sanft.

Kirschblüten und Ahornblätter | Kazuha ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt