Kapitel 9: Atlas

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Verdammte Scheiße!

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Verdammte Scheiße!

Ich hätte nicht herkommen sollen.

Und doch bist du glücklich, flötete Horus von dem Dach eines dunkelgrauen Pick-Ups und reckte den Schnabel in die Höhe, als würde er mich auslachen.

,,Es hat nicht funktioniert'', fluchte ich lautstark und fuhr mir frustriert durch die kurzen Haare. ,, Wieso hat der Nebel bei ihr nicht gewirkt?'' Meine tiefe Stimme donnerte über den vollen Parkplatz. Ein leichtes Beben der Erde ließ mich innehalten.

Ich musste mich beruhigen. Tief atmete ich ein und aus, doch dieses warme Gefühl, das nicht in meiner Brust existieren sollte, verschwand nicht.

Ich habe noch nie davon gehört, dass ein Mensch dem Nebel widerstehen konnte, überlegte Horus.

,,Ich auch nicht. Das ist es ja'', erwiderte ich zähneknirschend, während ich mich an dem wuchtigen Pick-Up abstützte. ,,Ihre Nähe macht mich verrückt. Ich möchte sie an mich ziehen. Ihr nah sein und ihre warme Haut an meiner spüren. Fuck!''

Mit meiner geballten Faust schlug ich immer wieder auf die Fensterscheibe des Autos ein, bis diese plötzlich ein verdächtiges Knacken von sich gab. Im nächsten Augenblick zersprang das Glas in tausende Einzelteile und verteilte sich auf dem modernen Ledersitz.

Vielleicht sollten wir Athanasios um Hilfe bitten, schlug der Rabe vor, von dem ich bislang immer behauptet hatte, dass er voller Weisheit steckte. Jetzt musste er völlig durchdrehen.

,,Nimm diesen Namen nicht in den Schnabel! Wir haben schon mehr Aufmerksamkeit auf Sol gezogen, als gut für sie wäre'', schrie ich und trat mit meinem Fuß gegen die Fahrertür, die sich unter meiner Krafteinwirkung verdächtig einbeulte.

Der Rabe zog den Kopf ein. Sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen.

Ich seufzte und streckte den Arm nach meinem sensiblen Gefährten aus. ,,Na komm. Ich habe es nicht so gemeint. Ich entschuldige mich aufrichtig bei dir, dich angeschrien zu haben. Aber du weißt selbst, dass er uns nicht dabei helfen würde.''

Horus kletterte von dem Pick-Up und krallte sich an meinem Arm fest.

Du hast recht, Herr. Mir ist im Moment einfach niemand anderes eingefallen...

Bei seinen Worten rührte sich etwas in mir. Eine Erinnerung, die ich verdrängt hatte.

Verdammt! Wie konnte ich das vergessen?

Energisch stieß ich mich von dem Wagen ab, das durch mich genug demoliert wurde und steuerte auf den benachbarten Park zu.

Warum hatte ich nicht eher daran gedacht?

Ich ballte meine Hand zu Fäusten, während sich alles in mir anspannte. Eine ungeheure Wut durchflutete mich.

Sofort tauchte das klare Bild von Sol vor meinen Augen auf, als sie mir im Krankenhausflur vor die Füße gefallen war. Ich hatte ihn aus dem Augenwinkel gesehen und mich noch für einen kurzen Moment gefragt, was der blonde Lockenkopf hier zu suchen hatte.

Soulless - Auf ewig verbundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt