Kapitel 42: Sol

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Es schüttete in Strömen, als ich eine Stunde später mit klitschnassen Haaren und durchnässter Kleidung in das kleine Café am Delaware River hineinstürmte, in dem ich mich kurz vorher zu einem Notfalltreffen mit Eliah und Hailee verabredet hatte

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Es schüttete in Strömen, als ich eine Stunde später mit klitschnassen Haaren und durchnässter Kleidung in das kleine Café am Delaware River hineinstürmte, in dem ich mich kurz vorher zu einem Notfalltreffen mit Eliah und Hailee verabredet hatte.

Die beiden saßen bereits an einem kleinen Tisch in der hintersten Ecke des Cafés. Sie bemerkten meine Ankunft nicht, da sie schon wieder die Köpfe zusammengesteckt hatten. Worüber auch immer sie miteinander tuschelten, sie schienen ihren Spaß zu haben.

Als Eliah seinen Kopf in meine Richtung wandte und mich bemerkte, winkte er mir zu. Dabei rutschte seine runde Nickelbrille ihm ein Stück von der Nase. Wieder trug er einen dünnen, langärmligen Pullover, der seine noch nicht verheilten Verletzungen vor der Außenwelt verbarg.

Sofort bildete sich ein Knoten in meinem Magen. Wenn ich eher gehandelt hätte...

Dann wäre das nicht passiert. Aber Mädchen, du kannst dir nicht für alles die Schuld aufladen. Hier wird es langsam ziemlich eng, wenn du weiterhin für alles die Verantwortung übernehmen willst, beschwerte sich Amy und holte mich damit in die Realität zurück.

,,Oh je, du siehst ja aus wie ein begossener Pudel'', bemerkte meine Schwester, die bei unserer Umarmung alles versuchte, um mich ja nicht zu berühren.

,,Danke für das Kompliment, Schwesterherz'', erwiderte ich leicht schnippisch, während ich mich kurz an Eliah drückte, um mich danach erschöpft auf einen freien Sessel fallen ließ.

,,Keine Ursache. Du weißt ja, wo du mich findest, wenn du wieder mal einen gewaltigen Schub Komplimente brauchst. Ich habe da einige im Peto.''

Ihre mintgrünen Iriden strahlten mir schelmisch entgegen. Ich verdrehte nur meine Augen und sank in das weiche Material zurück.

,,Soll ich die Kellner fragen, ob sie ein Handtuch für dich haben?'', fragte Eliah besorgt, während er schon drauf und dran war, aufzustehen.

Ich schüttelte den Kopf und legte ihm meine Hand auf den Unterarm. Er zuckte unter meiner Berührung kurz zusammen und sein Mund kräuselte sich unter Schmerzen. Sofort entfernte ich meine Hand und sah ihn entschuldigend an.

,,Tut mir leid, ich wollte dir nicht wehtun'', sagte ich leise, doch Eliah schüttelte nur den Kopf und schenkte mir ein kleines Lächeln.

Eine junge Kellnerin trat an unseren Tisch und sah mich erwartungsvoll an. Ich bestellte eine heiße Schokolade.

Als sie wenig später das dampfende Getränk geschmückt mit zwei kleinen Marshmallows vor mir abstellte, legte ich meine kalten Hände um die warme Tasse.

,,Also, was ist passiert? Warum das Notfalltreffen? Als ich deine Nachricht gelesen habe, habe ich meiner Chefin das blaue vom Mond erzählt, warum ich dringend wegmusste'', sagte Hailee, während ihre großen, hellgrünen Augen mich anmaßend fokussierten.

Soulless - Auf ewig verbundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt