Kapitel 12: Sol

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Ich spürte einen starken Luftzug hinter mir, als jemand meine Hand packte

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Ich spürte einen starken Luftzug hinter mir, als jemand meine Hand packte. Ich riss erschrocken die Augen auf, während kleine Stromschläge sich über meine Haut schlängelten. Ich wurde zurückgezogen und mit dem Rücken an einen warmen Oberkörper gepresst. Sofort durchflutete mich eine Mischung aus Licht und Hitze. Die Stellen, an denen er mich berührte, kribbelten wie verrückt. Der Schmerz in meinen Schläfen versiegte gänzlich und das erste Mal seit drei Tagen konnte ich wieder frei atmen. Der Druck in meinem Körper löste sich in Luft auf. Zurück blieben mein klopfendes Herz und die Wärme, die nur er in mir hinterlassen konnte.

Eine Woge der Erleichterung überkam mich. Er war gekommen. Ein kleines Lächeln legte sich auf meine Lippen. Instinktiv lehnte ich mich noch ein Stückchen mehr zu ihm. Einerseits, weil ich dem Gefühl nicht widerstehen konnte, ihm nah zu sein und andererseits, weil ich Angst hatte, er würde wieder im Nebel verschwinden. Er roch nach Rauch, der die Dunkelheit, die ihn immer umgab, deutlich unterstrich. Aus einem unerfindlichen Grund fühlte ich mich in diesem Augenblick nur noch mehr zu ihm hingezogen.

Sein kalter Atem kitzelte mein linkes Ohr, als seine tiefe, kratzige Stimme leise zu mir flüsterte. ,,Das lassen wir besser. So eine ähnliche Situation hatten wir doch schon einmal. Ich würde es ungern wiederholen.''

Meine Haut prickelte wie verrückt. Augenblicklich überzog eine tiefe Gänsehaut meinen Hals, die bis hinunter zu meinem Rückgrat wanderte. Seine Hand hielt meine noch immer fest umklammert, während die andere verheißungsvoll an meiner Taille ruhte. Eine starke Hitze breitete sich in mir aus und ließ mich atemlos zurück. Instinktiv hielt ich die Luft an. Wenn er mir so nah war, konnte ich keinen klaren Gedanken fassen.

Ich schloss die Augen und wiegte mich in seiner Wärme. Hier gehöre ich hin.

Immer wieder wiederholten sich diese Worte in meinem Geist, als wären sie die Antwort auf all meine offenen Fragen.

Doch gleichzeitig erinnerte mich seine Nähe daran, wie schlecht es mir die letzten Tage ohne ihn gegangen war. Es war nur eine leise Vermutung, die ich krampfhaft versuchte, zum Schweigen zu bringen, aber ich glaubte, dass seine Abwesenheit der Grund für meine seelischen Schmerzen war. Ich konnte es mir nicht erklären, doch da war diese Sehnsucht in mir, die mich immerzu zu ihm drängte.

Und so konnte ich nicht verhindern, wie ein Beben meinen Körper erschütterte und meine Lippen verdächtig anfingen zu zittern. Ich biss die Zähne fest aufeinander, doch es half nichts. Meine Sicht verschwamm, während ein Tränenschleier sich über meine Augen legte. Ich konnte das Schluchzen, dass unweigerlich meine Kehle hinaufkroch, nicht unterdrücken.

,,Wo warst du?'', stieß ich erstickt hervor.

Es war, als legte sich ein Schleier zwischen uns und der Außenwelt. Fast so, als würde uns etwas abschirmen. Der Lärm war nur noch gedämpft hörbar, sodass alle störenden Geräusche um uns herum ausgeblendet wurden.

Soulless - Auf ewig verbundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt