Kapitel 17: Sol

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Eine ungeheure Angst durchströmte mich bei dem Gedanken, dass ich augenscheinlich nicht mehr viel Zeit hatte

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Eine ungeheure Angst durchströmte mich bei dem Gedanken, dass ich augenscheinlich nicht mehr viel Zeit hatte. Das wurde mir noch schmerzlicher bewusst, als ich durch die Drehtüren trat und am Ende des Foyers Eliah erblickte. Seine Haare waren wie immer durcheinander und hingen ihm lose ins Gesicht.

Als er mich erkannte, blitze etwas in seinen Augen auf, ehe er schnurstracks auf mich zu lief. Sofort fühlte ich mich ertappt und setzte mich in Bewegung. Sein Blick erdolchte mich regelrecht, als er in meine Richtung kam. Ich beschleunigte meine Schritte, um schnell zum Fahrstuhl zu gelangen. Hauptsache, er erwischte mich nicht und hielt mich davon ab, auf Arbeit zu gehen.

,,Das kannst du gleich vergessen, Sol'', rief Eliah hinter mir. Ich zuckte bei seinen Worten zusammen, da ich schon ahnte, was mir schwebte, wenn er gleich bei mir wäre. Ertappt blieb ich stehen und drehte mich um.

Ich setzte ein Lächeln auf und hob abwehrend die Hände.

,,Aber ich muss zur Arbeit, Eliah. Versteh das doch.''

Seine Augenbraue schoss in die Höhe, als er vor mir ankam und mich von oben bis unten betrachtete.

,,Heute sicherlich nicht'', antwortete er entschieden.

Ich stöhnte auf und unterdrückte nur mit größter Mühe den Impuls, wütend den Fuß auf den Boden zu stampfen. Als Kind hatte das früher immer super funktioniert.

,,Du siehst scheiße aus'', verkündete er mit all der Ehrlichkeit, die er in sich besaß.

Wie sollte man auch nach einer Begegnung mit dem Gott der Schattenwelt aussehen?

,,Danke für das Kompliment'', murrte ich und versuchte an ihm vorbeizukommen, doch er hielt mich an den Schultern fest. Ich biss die Zähne fest aufeinander und schickte ein Stoßgebet gen Himmel, dass Eliah endlich aufhören würde, sich mir in den Weg zu stellen.

Ich schaute zu ihm und hob fragend die Augenbraue. Seine blauen Augen glitzerten förmlich vor Aufregung, was bei mir ein mulmiges Gefühl hinterließ. Ein dickes Grinsen breites sich auf seinen Lippen aus.

,,Was hast du vor?'', fragte ich argwöhnisch, da dieses Grinsen nichts gutes verheißen mochte.

,,Warte hier kurz, okay? Ich hole schnell meine Sachen'', stieß er aufgeregt hervor.

Ohne auf meine Antwort zu warten, hatte er sich von mir abgewandt und sich in Bewegung gesetzt.

Irritiert kniff ich die Augenbrauen zusammen. ,,Und dann?'', rief ich ihm hinterher.

Er drehte sich um und zwinkerte mir verschmitzt zu. ,,Na was wohl? Wir schwänzen heute.''

Erschrocken riss ich die Augen auf, da ich dieses Verhalten von Eliah nicht kannte.

,,Wer bist du und was hast du mit Eliah gemacht?'' Meine Stimme war nur ein Zischen, doch das schien Eliah nicht zu interessieren. Er war wie ausgewechselt.

Soulless - Auf ewig verbundenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt