Am nächsten Morgen stand ich wieder mit Simon hinter der Schule. Über gestern haben wir nicht mehr gesprochen. Mir ist aufgefallen, dass wir in letzter Zeit tatsächlich was mehr redeten als sonst, komisch.„Ey, wenn du meinen Eltern erzählst das ich rauche, dann mach ich dich persönlich fertig, ja?" „Entspann dich mal!" meinte ich nur, dabei ist er doch meistens der, der Stress anfängt. „Sei doch einfach mal was netter zu mir!" schlug ich ihm vor aber Simon lachte nur. „Du bittest mich gerade schließlich um was." fügte ich also hinzu, darauf hin verstummte der andere erstmals. So schnell geht das also.
„Kommst du nächste Woche eigentlich auch zu dieser Party?" kam es plötzlich von Simon. „Was für eine Party?" „Hä, du hast nicht mal was davon mitbekommen? Liest du nie die Nachrichten in der Stufengruppe?" ich schüttelte mit dem Kopf „Naja Deutsch ist ja die letzte Klausur vor den Ferien und deshalb schmeißt jemand ne Party, also bist denk ich auch eingeladen." „Und weil du nicht für fünf Minuten alleine eine Raucherpause machen kannst soll ich auch kommen oder was?" lächelte ich Simon provozierend an. „Ich frag ja nur." murmelte er. Wenn er musste konnte er wohl netter sein. „Ich schau mal." und mein Gegenüber nickte.
Es war nun also Freitag und ich hatte mich versucht mental auf den Tag vorzubereiten. Vielleicht war seine Mutter ja auch ganz nett. Dadurch das ich so aufgeregt war, verflog der Tag auch eigentlich recht schnell, bis auf Bio.
Aber nachdem das dann auch geschafft war ging ich zum Eingang der Schule und wartete dort auf Simon. Besagter kam auch wenig später und stellte sich vor mich. Dann drückte er mir ein Pfefferminzbonbon in die Hand mit den Worten „Du stinkst schon wieder nach Rauch und jetzt komm mit." damit setzte er sich dann auch in Bewegung und ich folgte ihm stumm.
„Was stresst du eigentlich so rum?" seufzte ich „Weil ich sonst ein toter Mensch bin." „Du meinst, du bekommst nicht mehr alles in den Arsch geschoben?" hakte ich nach. Darauf hin schlug er mich allerdings einfach nur.
„Ey denk dran, du hast mich um was gebeten." Ich schüttelte mit dem Kopf und musste mir etwas das Lachen verkneifen. „Meine Eltern sind sowieso erstmal nicht da." erklärte er mir nach ein paar Minuten schweigen. Dann schienen wir auch schon da zu sein und Simon schloss die Tür auf und entgegen kam uns ein schwarzer Labrador.
„Das ist übrigens Molly." stellte mir Simon den Hund vor. Dieser begrüßte mich freudig und ich streichelte ihn. Immerhin hatte er einen Hund, wie süß. Jetzt stand ich in seinem Haus und blieb da auch erstmals, ein komisches Gefühl. Simon zeigte mir wo ich meine Sachen ablegen konnte und wir gingen ins Wohnzimmer. Gegessen hatten wir schon in der Schule.
Er setzte sich und ich hockte mich neben ihn auf den Boden und lehnte mich mit dem Rücken an das Sofa. Ich merkte wie ich immer müder wurde und es viel mir schwer die Augen offen zu halten. „Ey man, du kannst Zuhause schlafen! Ich will das hier so schnell wie möglich fertig haben." maulte mich Simon dann auch schon an. Ich ging nicht auf seinen Kommentar ein und holte meine Unterlagen raus.
„Komm lass uns anfangen." meinte ich nur und Simon ging sein IPad holen. Ich seufzte einmal und dann kam Molly plötzlich zu mir und legte sich halb auf meinen Schoss. Ich kraulte sie und war etwas in Gedanken bis Simon wieder auftauchte. Ob sein Zimmer wohl genau so aussah wie der Rest des Hauses? Ich würde es gerne sehen. Simon musterte kurz Molly und darauf hin mich, dann schüttelte er leicht mit dem Kopf und setzte sich wieder.
„Du hast die ersten beiden Themen oder?" ich nickte „Alles klar, dann hau mal raus und ich schreib das dann mit." erklärte er mir dann und schaute mich erwartungsvoll an. Ich diktiere ihm also meine Stichpunkte und konnte dabei noch weiter den Hund streicheln. Eigentlich doch recht entspannt, wacher wurde ich aber trotzdem nicht.
„Willst du eigentlich was trinken?" fragte mich Simon nach einer Weile. Ich drehte mich zu ihm um. „Nein danke, kannst ja doch ganz nett sein." stellte ich mit einem leichtem Grinsen im Gesicht fest und legte meine Arme auf's Sofa und legte meinen Kopf drauf. Ich musterte ihn aus dem Augenwinkel.
„Hoff mal nicht. Ich bin nur ein guter Gastgeber." meinte Simon etwas angepisst. Wenn seine Haare jetzt sowas länger waren, sah er doch was hübscher aus als davor. An seinem Charakter änderte das allerdings nichts. So lang waren sie zwar auch nicht aber einfach nicht mehr so kurz rasiert an den Seiten.
Ich schloss etwas die Augen, Simon war jetzt sowieso erstmal mit seinem Teil dran. Zwar hatte jeder zwei aber wir wechselten uns ab. Der andere schien nicht gemerkt zu haben, dass ich meine Augen geschlossen hatte und so schlief ich ein.
„Ey Finn- HEY!" mit diesen Worten riss Simon mich aus meinem Schlaf und schüttelte mich durch. „Was ist?" murmelte ich noch halb am schlafen. Ich kuschelte mich erneut in die Decke ein, um weiter schlafen zu können- Warte mal woher kam die eigentlich? Waren seine Eltern schon wieder da oder so?
„Komm wir gehen hoch in mein Zimmer, meine Eltern kommen gleich wieder." meldete Simon sich wieder und beantwortete mir so auch die Frage, woher die Decke kam. Hatte er Mitleid mit mir? Langsam stand ich auf, mit der Decke noch über meinen Schultern und ich schlürfte ihm langsam hinterher.
Er trug bereits meine Sachen und wartete ungeduldig auf mich. Ich gähnte einmal und stieg dann auch die Treppe hinauf. Das ich tatsächlich heute noch sein Zimmer sehen kann, wie aufregend. Zu meiner Enttäuschung war sein Zimmer sehr schlicht gehalten, bis auf ein Band Poster was an der Wand hing.
Ich setzte mich auf sein Bett und hüllte mich wieder in die Decke ein. „Wie weit sind wir denn jetzt gekommen?" „Ein paar Bilder und das Inhaltsverzeichnis fehlen noch." murmelte Simon vor sich hin. „Hast du meinen zweiten Teil auch schon aufgeschrieben?" er nickte „Warum das denn?" „Weil du nervst und jetzt sei leise." meinte er nur und konzentrierte sich weiter auf das IPad.
Ich gab ein leises „Danke." von mir, aber Simon schaute nicht mal auf. „So jetzt bin ich fertig. Ich schick dir das, dann kannst du dir Karteikarten machen, falls du die brauchst. Du kannst jetzt gerne gehen." sagte Simon nachdem er plötzlich sein IPad zugeklappt hatte.
Ich guckte ihn etwas verwundert an, ich war gerade tatsächlich sehr entspannt und wollte einfach weiterschlafen. Aber leider wurde ich rausgeschmissen. Dann hörten wir wie die Tür aufgeschlossen wurde und eine weibliche Stimme rief „Hey Simon, ich bin wieder da!" von ihm hörte ich ein kaum wahrnehmbares „scheiße" und wir gingen runter zu seiner Mutter.
„Hi mein Lieb- oh... wer ist das denn?" fing seine Mutter an zu reden und blieb an mir hängen. „Aah wir mussten nur ein Referat zusammen machen. Er wollte jetzt gerade aber sowieso gehen!" erklärte Simon hastig seiner Mutter und drückte mir meine Schuhe in die Hand, um meine Jacke holen zu gehen.
„Hallo ich bin Finn." stellte ich mich vor und und streckte der Frau meine Hand hingegen, was allerdings nicht erwidert wurde. Also ließ ich sie wieder fallen „Oh ja, tut mir Leid für die Störung." murmelte ich und zog mir schnell, meine Schuhe an.
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Raucherpausen (BoyxBoy)
RomanceNaja also eigentlich ganz normale Schulromanze. Simon und Finn können sich eigentlich überhaupt nicht leiden und bringen sich damit aber häufiger in weitere Probleme in der Schule. Trotzdem gehen sie häufig zusammen eine rauchen. Die Lehrer versuch...