„Junge...Finn!" hörte ich eine Stimme, während ich immer energischer wachgeschüttelt wurde. Ich streckte mich indem ich Simon, auf welchem ich lag, fest an mich drückte und dann mein Kinn auf seine Brust legte, um ihn anzugucken.„Ey man, seid wann schläfst du?" „Hmm... Sophie hat die Vogelscheuche glaub ich gefunden." überlegte ich und musste dann leider feststellen, dass der Fernseher schon wieder aus war. Ich hatte wohl den ganzen Film verpasst, deshalb war Simon wohl auch jetzt sauer.
„Willst du mich verarschen? Ich hab die ganze Zeit mit dir geredet." jetzt war er nicht mehr sauer, sondern eher beleidigt. „Es tut mir Leid, aber ich hab doch gesagt, dass ich immer so müde werde, wenn du da bist." „Ja aber doch nicht wenn wir das Wandelnde Schloss gucken?". „Ist nicht meine Schuld, ich fühl mich halt wohl." überlegte ich und legte meinen Kopf wieder auf Simons Brust.
Er seufzte „Dann kann ich da wohl erstmal nichts gegen sagen." und fing an meinen Rücken zu kraulen. „Mmh, gleich schlafe ich wieder ein." „Lass uns aber zumindest wieder in dein Zimmer gehen." mahnte mich Simon mehr oder weniger, weshalb ich mich langsam aufsetzte, sehr langsam.
Simon stützte sich mit seinen Ellbogen auf dem Sofa und schaute mir ungeduldig zu, bis er selbst aufstehen konnte. In meinem Zimmer zogen wir uns dann beide um, was hieß dass wir beide in Jogginghose dastanden und dann ins Bett gingen.
Zufrieden schlang ich meine Arme um Simon und legte meinen Kopf auf seine nackte Brust, so konnte ich seinen Herzschlag hören. Dieses regelmäßiges Pumpen hatte irgendwie eine sehr entspannende Wirkung. Was gab es bloß schöneres als in seinen Armen zu liegen?
„Wie geht es dir mit Morgen?" fragte ich ihn, ich wollt zumindest nicht wieder einschlafen, wenn er es nicht auch könnte. „Ich bin wirklich aufgeregt. Aber ich vertrau auch mit auf meinen Vater und wenn ich dazu an uns denke, dann wird das irgendwie schon. Danke das du mir die Zeit gegeben hast, in der ich mich nur auf dich konzentrieren konnte. Halt ohne die ganzen anderen, jetzt kann ich zu 100 Prozent hinter dem stehen, was ich tue." erklärte mir Simon, aber man hörte, dass auch er müde war.
„Und wenn du es gewollt hättest, dann würde ich auch noch länger warten. Aber im Endeffekt will ich ja unsere Beziehung auch festigen." versuchte ich, größtenteils aus Verlegenheit, Simons Aussage kleinzureden. Er lachte daraufhin aber leicht auf und fing an durch meine Haare zu streichen.
„Natürlich, aber ich möchte nunmal, dass du auch weißt, dass ich das sehr wertschätze und darüber will ich jetzt auch nicht diskutieren. Das wäre sonst nicht fair." bestimmte er mit einem belustigtem Unterton. „Ich weiß nur nie was ich sagen soll, du haust das immer viel zu plötzlich raus. Da bin ich dann nicht drauf eingestellt... aber danke." versuchte ich mich zu erklären, auch wenn es irgendwie unnötig war.
„Du musst ja nichts sagen, ich will nur wissen, dass das bei dir auch angekommen ist. Außerdem mag ich es wenn du so verlegen bist." „Hm, und wie soll ich das machen?" „Keine Ahnung, so wie es sich für dich richtig anfühlt. Kannst mich umarmen oder am besten einfach küssen." kicherte er, weshalb ich mich zu ihm nach oben drehte um ihm eben einen Kuss zu geben.
„Ich liebe dich Simon." flüsterte ich in die Dunkelheit, wodurch ich nochmals fester an eben diesen gedrückt wurde. „Ich liebe dich auch Finn.".
Am nächsten Morgen blieb Simon nicht mehr lange, da es nämlich garnicht mehr Morgen war und sein Vater wollte, dass er eben nach Hause kam. Gerade verabschiedete ich ihn und hielt ihn eine Zeit lang fest in meinen Armen. Auch Simon brauchte diese Umarmung, da er Angst hatte vor dem was ihn Zuhause erwarten würde. Er schaute zu mir hoch und streckte sich, um mich zu küssen, dazu verschränkte er unsere Finger vorsichtig miteinander.
„Erzählst du mir morgen, wie es lief?" ich drückte ihm ein weiteres Mal einen Kuss auf den Mund. „So schnell wie möglich." lachte Simon leicht und schaute mich unsicher an. „Ich liebe dich Finn. Danke das du mich ermutigt hast den Schritt zu machen." „Ich liebe dich auch und ich bin unendlich stolz auf dich.". Ein letztes Mal drückte er mich fest, bevor er mich dann losließ um zu gehen. Ich winkte ihm noch zum Abschied und schaute ihm ein paar Meter hinterher, bis er verschwand.
Jetzt musste ich wohl oder übel bis morgen warten... Das würde hart werden. Ich hoffe, dass er mir im Notfall Bescheid sagt, aber ich denke so weit würde sein Vater es erst garnicht kommen lassen.
Dieses Wochenende hatten wir uns beide nochmals besser kennengelernt. Wir wussten jetzt nicht nur mehr übereinander, aber das Wochenende brachte mir Simon als Mensch noch einmal so viel näher. Ich hab wirklich viel Vertrauen in ihn gelegt und er auch, etwas was wir nicht so schnell vergessen würden. Aber das war ja auch der Sinn dahinter.
Irgendwie war es doch was witzig, dass wir uns beide nicht getraut hatten, als erstes dem anderen von unseren Problemen zu erzählen, aber sauer war ich natürlich nicht. Auf der anderen Seite war es aber auch nicht überraschend gewesen, wenn man an die Zeit zurück dachte bevor wir zusammen waren.
Damals in der fünften Klasse dachte ich noch er sei nett, aber dann ging es auch ziemlich schnell nach hinten los, dabei fing das Ganze nur durch eine kleine Streiterei in der sechsten oder siebten Klasse an. Ich glaube er war damals über meinen Fuß gestolpert und hatte sich so das Handgelenk verstaucht, dabei war es nie meine Absicht gewesen, aber er hatte das damals so gedacht. Simon war richtig sauer auf mich gewesen und dann hatten wir nie wieder richtig miteinander gesprochen. Ich war damals nicht sonderlich traurig darüber, aber es hatte doch mein Ego gekränkt und führ ihn war es wohl ziemlich erniedrigend. Beides war ziemlich unlogisch gewesen. Auf was für einer Kleinigkeit diese ganzen Streitigkeiten aufgebaut hatten, war rückblickend wirklich unfassbar.
Vielleicht sollte ich ihm nochmal erzählen, dass ich ihm damals wirklich nicht extra das Bein gestellt hatte. Dann würde ich auch endlich mal erfahren, warum er sich da so sicher gewesen war. Wie konnte ich eigentlich so abschweifen? Ich müsste einfach schlafen gehen, damit der nächste Morgen bald kommen würde.
Aber vorher würde ich noch einmal zum Kiosk fahren, um Simon für morgen eine Kleinigkeit mitzubringen. Wie eine kleine Belohnung? Das klang irgendwie zu kindisch. Vielleicht auch einfach um ihn aufzumuntern oder etwas abzulenken. Vielleicht etwas Schokolade? Die mochte er auf jeden Fall sehr, aber wer tat das auch eigentlich nicht?
Ich fuhr also nochmal schnell los, bevor ich dann kläglich versuchte zu schlafen.
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Raucherpausen (BoyxBoy)
RomanceNaja also eigentlich ganz normale Schulromanze. Simon und Finn können sich eigentlich überhaupt nicht leiden und bringen sich damit aber häufiger in weitere Probleme in der Schule. Trotzdem gehen sie häufig zusammen eine rauchen. Die Lehrer versuch...