9. „Ich bin müde."

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Ich schloss die Augen um mich besser konzentrieren zu können. Wir küssten uns gerade tatsächlich und Simon schien dies nicht beenden zu wollen in nächster Zeit.

Der Kuss wurde immer energischer und Simon musste meinen Kopf halten, damit ich nicht umfiel. Ich setzte mich auf seinen Schoß für einen besseren Halt und er fing an mir durch meine Haare zu fahren. Die meisten Zöpfe die mir die Mädchen gemacht hatten, waren sowieso wieder rausgegangen.

Immer noch küssten wir uns und ich drückte meinen Körper ganz nah an seinen, weshalb Simon sich langsam nach hinten fallen lies, um sich auf den Boden zu legen. Kurz trennten wir uns, um Luft zu schnappen und ich spürte seinen heißen Atem auf meinen Lippen.

Er atmete ziemlich schnell „Unddd? Besser als mit ihr?" fragte ich und grinste ihn an, mein Gesicht immer noch genau vor seinem. Als Antwort presste er seine Lippen wieder auf meine und benutzte sogar seine Zunge.

Es fühlte sich an als ob die ganze Spannung, welche sich zwischen uns aufgebaut hatte durch diesen Kuss, sich einfach in Luft auflöste.

Er küsste mich immer und immer wieder und ich küsste ihn immer und immer wieder zurück. Dann fuhr er langsam seine Hände unter meinen Pullover und tastete meinen Oberkörper in aller Ruhe ab.

Ich musste mich langsam echt konzentrieren ruhig zu bleiben, was bei dem ganzen Alkohol echt schwer war und ich keuchte ganz leicht in unseren Kuss. Dann küsste ich mich runter zu seinem Hals und küsste diesen entlang bis Simon kurz zusammenzuckte.

Dort saugte ich dann immer mehr und er streckte seinen Kopf nach hinten, damit ich mehr Fläche hatte. Noch immer fuhr er meinen Rücken entlang und ich musste immer wieder leicht aufkeuchen.

Nachdem ich ihm mehrere Knutschflecken verpasst hatte, schaute ich ihn an und Simon guckte mich fragend an. „Was ist?" „Ich bin müde." nuschelte ich und legte meinen Kopf auf seine Brust.

Meine Fresse, tat mir mein Kopf weh, als ich heute morgen aufwachte. Mir war übel und ich war komplett erschöpft. Wo war ich eigentlich? In meinem Bett?! Was war gestern passie- OH...

Wie konnte das denn passieren?! Ach du scheiße, nein ,nein,nein... Ich konnte mich nicht mehr an alles genau erinnern, aber der Part mit Simon war noch recht präsent. Vor allem wie er mich angefasst hatte, wusste ich noch genau. Ich wurde rot, sehr rot.

Dabei war er doch garnicht so betrunken gewesen, wie ich... Vielleicht hatte er mich ja auch belogen? Ich weiß es nicht mehr genau. Oh man, wie konnte das passieren? Ich hab so einen fetten Kater ey... Besser ich schlaf noch was, dann kann ich vielleicht auch was klarer denken...

Ich wachte wieder auf und es war 16 Uhr. Ach du scheiße hatte ich lang geschlafen. Was soll ich denn jetzt machen wegen Simon? Ich konnte ihm doch nie wieder in die Augen gucken.

Ich stand auf und holte mir ein Glas Wasser. Meine ,Mutter saß bereits in der Küche und grinste mich leicht an „Gut geschlafen?" fragte sie und ich nickte immer noch müde.

„Wer ist denn Simon?" WAS? Woher kennt sie seinen Namen? Ich schaute sie fragend an, „Na der, der dich gestern nach Hause gebracht hatte, hieß der nicht so?" Er hatte mich nach Hause gebracht? Er kannte meine Adresse doch garnicht oder hatte ich sie ihm gesagt? Ich war so verwirrt und nickte nur.

„Na also, seid ihr zusammen?" okay jetzt reicht's, was ist gestern Abend noch alles passiert?! „Wie kommst du darauf?" fragte ich also vorsichtig meine Mutter.

„Naja du wolltest ihn nicht loslassen und er hatte halt so Knutschflecken am Hals." kicherte sie, „Du hast ja echt ein großes Blackout. Er hat dich sogar ins Bett gebracht, weil du ihn nicht loslassen wolltest. Dann haben wir uns noch was nett unterhalten." lachte meine Mutter und schaute mich erwartungsvoll an. Ach du Scheiße... Das kann doch wirklich nicht sein. Ich schüttelte nur mit dem Kopf.

„Worüber habt ihr euch denn bitte unterhalten?" was unterhält der sich mit meiner Mutter? „Ach er hatte mir nur erklärt warum er dich nach Hause gebracht hatte und das ihr ein paar Kurse zusammen habt. Allerdings war er im Gegensatz zu dir deutlich nüchterner." „Mama ich glaub ich leg mich nochmal was hin." meinte ich und verließ schnell die Küche.

Ich musste das erstmal alles verarbeiten. Also war er wirklich nicht so betrunken gewesen wie ich. Wahrscheinlich war er bis zu mir nach Hause auch noch was ausgenüchtert. Nun lag ich wieder in meinem Bett und starrte an die Decke. Aber bereute ich den Abend?...

Ich kann es nicht sagen aber bis auf Scham verband ich keine negativen Gefühle dem Aspekt gegenüber, dass wir gestern Abend rumgemacht hatten und das noch an einer Straße...

Hatte uns jemand gesehen? Da hatte ich ja garnicht drauf geachtet... Seiner Mutter würde das bestimmt garnicht gefallen. Was er ihr wohl wegen den Knutschflecken erzählte? Wahrscheinlich das sie von irgendeinem Mädchen sind, aber glaubt sie ihm das?

So viele Fragen schwirrten in meinem Kopf und ich hatte keine Antworten. Nachrichten hatte ich auch keine von ihm bekommen. Warum er das wohl gestern gemacht hatte? Er stand doch nicht auf mich oder?

Niemals, aber wie sollte ich mir das alles denn sonst erklären? Ich war doch keine Wette oder? Aber dann hätte er mich doch nicht mehr nach Hause gebracht oder? Waren wir nicht auch schon was zu alt für sowas? Ach ich weiß es doch auch nicht genau...

Warum hab ich ihn überhaupt geküsst? Das macht mich noch verrückt. Warum zur Hölle hab ich ihn geküsst!? Ich hab ihm sogar von meinem Ex erzählt. Aber ich stand doch nicht auf ihn oder?

Trotzdem musste ich eingestehen das ich es nicht schlecht fand was gestern passiert war auch, wenn es doch irgendwie total unangenehm war darüber nachzudenken. Aber hatte ich Gefühle für ihn?

Vorsichtig strich ich mir über die Lippen. Ich konnte mich genau an dieses atemberaubende Gefühl erinnern und ich spürte auch noch seine Hände an meinem Körper und in meinen Haaren. Um ganz ehrlich zu sein erregte mich das ganze auch etwas. Aber für sowas hatte ich gerade mal wirklich keine Zeit.

Ich fing an mir an meinen Haaren zu ziehen. Ich wusste nicht was ich tun oder denken sollte.

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1040 Wörter

Raucherpausen (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt