Raucherpausen (BoyxBoy)

19. Bäcker

Jetzt war es Donnerstag und Morgen musste Simon Nachhause. „Wenn du magst kann ich morgen noch mitkommen und dir was helfen." schlug ich Simon vor „Klar gerne." sagte er und streckte sich einmal. Dann lachte er „Was ist?" „Ach ich muss nur an das Gesicht von der Frau von gestern denken, es hat sie mehr erschrocken dass wir zusammen sind, als das wir ihre kleine Tochter nach Hause gebracht haben." „Stimmt. Sollen wir heute in die Stadt?" „Stimmt da war ja noch was. Aber ich will erst mit deiner Mutter reden!" forderte er. „Die geht aber in weniger als zwei Stunden arbeiten." „Na dann, stehen wir jetzt auf." er drückte mich noch einmal an sich und stand dann auf.

Er ging sich umziehen und ich nutze die Zeit um das selbe zu tun. Ich war ein bisschen aufgeregt es meiner Mutter noch einmal so offiziell zu sagen. Simon kam wieder und grinste mich an „Ich freu mich!". Wir gingen zu meiner Mutter ins Wohnzimmer, wo sie gerade auf dem Sofa saß und sich eine Serie anschaute. Wahrscheinlich bereitete sie sich Mental auf die Arbeit vor.

„Hallo, hast du vielleicht einen kurzen Moment für uns?" fragte Simon sie vorsichtig und man könnte denken sie wäre seine eigene Mutter. Sie stoppte den Fernseher und deutete uns an, dass wir uns neben sie setzen sollten. Ich denke sie wusste schon was Simon sagen wollte. „Na dann, kommt mal her." sie lächelte und schaute Simon erwartungsvoll an.

„Ich wollte dir einfach einmal sagen, dass Finn und ich zusammen sind." er nahm meine Hand, entweder um seine Aussage zu unterstreichen oder weil er nervös war. „Tut mir leid, dass wir dir das nicht früher gesagt haben meine Mutter ist da nicht so offen, deshalb brauchte ich ein bisschen Zeit. Aber es war mir sehr wichtig dir das einmal richtig gesagt zu haben. Ich hoffe das ist okay für dich." er hatte angefangen leicht meine Hand zu kneten, er war definitiv nervös.

Meine Mutter grinste aber über beide Ohren „Ach ihr beiden das freut mich sehr zu hören. Du kannst wirklich stolz auf dich sein Simon, dass du dich das getraut hast! Wenn irgendwas mal mit deiner Mutter ist, kannst du immer zu uns kommen oder mit uns reden, ja?" Simon nickte und die beiden umarmten sich und ich umarmte meine Mutter auch und flüsterte ihr ein „Danke." zu.

Danach waren wir in die Stadt gegangen und hier waren wir dann auch. „Deine Mutter ist wirklich echt toll." seufzte Simon und drückte kurz meine Hand. „Hey, wir schaffen das schon irgendwie mit deiner Mutter, ja? Komm lass uns nach Kostümen suchen!" Simon grinste zufrieden und wir machten uns auf den Weg ein paar Inspirationen zu erlangen.

„Warte ich hab ne Idee! Kennst du den Film Hotel Transsilvanien?" fragte mich Simon plötzlich „Ja schon, meinst du Mavis und Jonny, heißen die glaub ich..." „Ja genau, weil hier gibt es so Haarspray, das soll wohl nach einmal waschen rausgehen und dann bin ich Jonny und du Mavis." „Durch Haarspray hast du jetzt die Idee bekommen?" „Hast du eine bessere?" „Na gut, ich zieh aber kein Kleid an." „Musst du ja auch nicht. Aber steht dir bestimmt auch." Simon zuckte mit den Schultern und ich schüttelte nur mit dem Kopf.

Aber nun gut wir machten uns also auf die Suche, nach allem was wir eben brauchten. Ein schwarzes Tshirt und eine Hose hatte ich zwar aber die hatte ja noch so ein komisches Top drunter und Vampirzähne bräuchte ich auch.

„Warum hat der Typ eigentlich so random Sachen an." beschwerte sich Simon und zeigte mir ein Foto. „Ein orangenes Sweatshirt okay, aber woher soll ich so ein Tshirt bekommen?" „Nimm einfach ein gelbes." Simon hatte sich mittlerweile auch wieder einen Eistee gekauft. Aber schlussendlich hatten wir eigentlich alles gefunden, was wir brauchten.

Halloween war eigentlich erst in zwei Wochen aber nächste Woche waren erstmal seine Eltern wieder da und wir wollten das auch nicht kurz vor knapp erledigen. „Ey lass uns noch zum Bäcker gehen, ich hab Hunger!" nörgelte Simon. „Haben die denn noch offen?" „Ja klar, schau doch da, da kann man auch drinnen sitzen." er zeigte auf einen kleinen Laden und wir gingen rein.

Wir waren die Einzigen und wir kauften uns beide ein Brötchen, dann setzten wir uns hin. „Ach, war das anstrengend." seufzte Simon als er sich auf seinen Stuhl fallen ließ. „Immerhin haben wir jetzt alles." ich musste aber zugeben ich war auch etwas erschöpft.

„Aber hat ja trotzdem Spaß gemacht. Schade das ich morgen wieder gehen muss. Ich weiß nicht, ob wir uns treffen können, wenn meine Eltern wieder da sind. Aber ich denke, wenn ich dich einmal meinem Vater irgendwann vorgestellt hab, dann hilft er mir vielleicht. Oder ich kann sagen, dass ich zu jemand anderem gehe..." überlegte er jetzt laut.

„Mach dir keinen Stress, wir sehen uns ja in der Schule und wir haben ja die Raucherpausen für uns. Krass eigentlich, dass ich die Ferien noch keine geraucht hab, alles deine Schuld." „Gern geschehen. Aber hast Recht die haben wir für uns. Es hat sich heute echt gut angefühlt mit deiner Mutter zu reden. Da fällt es mir schon schwer es nicht direkt allen, außer meiner Mutter, zu erzählen." lachte er „Aber gib mir noch ein bisschen Zeit und dann red ich auch mit meinem Vater." Simon lächelte verlegen und biss wieder in sein Brötchen rein. „Sag mir einfach Bescheid, wenn du Hilfe brauchst oder ich dabei sein soll, okay?" er nickte, weil er einen vollen Mund hatte.

„Wie soll das eigentlich sonst in der Schule ablaufen?" ich hatte davor garnicht darüber nachgedacht, aber es war mir gerade so eingefallen „Naja wir sollten definitiv aufhören uns zu streiten, ich will nicht nochmal zur Sozi." lachte Simon wieder. Er hatte eine schöne Lache und deshalb musste ich auch lachen. „Aber ich denke, wenn die alle sehen dass wir uns nicht mehr streiten ist das vielleicht ein Anfang. Aber muss trotzdem komplett komisch sein, wenn das rauskommt." „Was würden eigentlich deine Freunde dazu sagen?" Simon überlegte kurz.

„Also bei diesem Linus denk ich, dass der nichts davon halten wird, aber mit dem bin ich ja auch nicht befreundet. Hm die anderen dürften aber damit klarkommen. Dieser Marvin zum Beispiel ist echt total lieb. Schauen wir mal wie das ausgeht." „Klingt besser als erwartet, um ehrlich zu sein." „Glaub ich dir. Aber die meisten sind wirklich ganz nett. Wahrscheinlich wirst du die was anstrengend finden, aber mehr auch nicht."

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