Raucherpausen (BoyxBoy)

8. Feuer

Nun war es auch schon Freitag und ich schrieb gleich meine Deutsch Klausur. Wirklich gelernt hatte ich dafür nicht, aber ich kannte den Aufbau der Analyse und das reichte mir auch eigentlich. Also dann rein ins Vergnügen.

Ich trat meine Zigarette aus, welche ich einfach brauchte vor der Klausur. Simon war allerdings nicht hier. Ob er wohl krank war? Was war denn mit der Party? Vielleicht hab ich ihn heute ja auch einfach nicht mehr gesehen.

Ich machte mich also auf den Weg und als ich den Raum betrat sah ich Simon auch schon an einem Tisch sitzen, na gut. Was hatte es mich eigentlich auch interessiert... Ich setzte mich also an einen freien Platz und versuchte ruhig zu bleiben.

Aber so schlimm dürfte es doch eigentlich nicht werden und zu meiner Erleichterung war es das auch nicht. Ich hatte zwar Zeitstress, aber grundsätzlich lief es recht gut. Schule war damit für heute auch vorbei und ich ging schonmal zu meinem Fahrrad. Jetzt musste ich mich irgendwie auf die Party vorbereiten.

Bevor ich nach Hause fuhr machte ich noch einen Halt bei einem Kiosk, um eine Flasche Bacardi zu kaufen. Hier wird man nämlich auch nicht nach einem Ausweis gefragt, denn 18 war ich noch nicht. Als dies auch erledigt war, fuhr ich dann endlich nach Hause.

Die Party war in vier Stunden aber ich entschied mich lieber etwas später aufzutauchen. Ich legte mich also noch was hin und schlief für vier Stunden. Dann musste ich wieder aufstehen und ging duschen.

Ich zog mir eine schwarze, weite Hose an und einen großen, grauen Pullover. Dann trug ich mir noch Parfüm auf und war somit auch eigentlich schon fertig. Den Bacardi steckte ich in eine Plastiktüte, denn die würde ich sowieso nicht mehr wieder sehen und schnappte mir schnell noch mein Handy. Ich verabschiedete mich von meiner Mutter und konnte dann auch losgehen. Es war schon recht dunkel, aber es gab zumindest genug Straßenlaternen.

Als ich endlich ankam war die Party natürlich voll im Gange und ich klingelte. Irgendwelche angetrunkenen Mitschüler ließen mich dann auch schon in das Haus.

Ich stellte den Bacardi zu den restlichen Getränken und machte mir die erste Mische für den Abend. Dann kamen aber auch schon direkt eine Gruppe Mädchen auf mich zugerannt und begrüßten mich freudig. Alle waren deutlich angetrunken und boten mir an eine Runde Shots mit ihnen zu trinken.

Wir gingen zusammen ins Wohnzimmer und bedienten uns. Die Musik war garnicht mal so schlecht für eine Party und die Stimmung war sehr entspannt. „Komm setz dich!" meinte ein Mädchen und klopfte neben sich auf einen noch freien Platz auf dem Sofa.

„Oh mein Gott ich liiiiebe deine Haare kann ich dir die flechten?" fragte mich ein anderes Mädchen was schon deutlich mehr Intus hatte. So kam es das ich bei einer echt netten Gruppe saß und sie mir immer wieder neue Mischen brachten, damit sie mir in Ruhe die Haare flechten konnten.

„Oh mein Gott jaaaaa du siehst soo süß aus" quiekte die eine und die anderen stimmten ihr direkt zu. Ich musste etwas lachen und war durch den ganzen Alkohol aber auch schon recht betrunken, da ich regelrecht abgefüllt wurde.

Deshalb konnten wir aber auch sehr entspannte Gespräche führen und lachten alle vor uns hin, während um uns rum getanzt wurde.

Irgendwann kam ein Typ zu uns und fragte uns, ob wir mit eine Runde Flaschendrehen spielen wollten, aber wie einige andere lehnte unsere Gruppe ab. Das Spiel war mir sowieso zu kindisch und Sophie erzählte uns gerade über ihren Ex und was für ein Arsch dieser war. Ich stimmte ihr voll und ganz zu und nahm sie auch zwischendurch in den Arm um sie zu trösten.

Alles Sachen die ich nüchtern nicht getan hätte, aber an sowas konnte ich garnicht mehr denken. Ich hatte gerade meine nächste Mische ausgetrunken, da kam Simon durch den Garten auf mich zu gestürmt.

„Eyy man wo warst duuu?" fragte er mich und versuchte auf der Stelle zu bleiben. Ich blickte zu ihm hoch und grinste, dann deutete ich ihm mit meinen Händen an, ob wir eine rauchen gehen wollten. Er nickte darauf nun kräftig und half mir auf.

Jetzt wo ich stand spürte ich den Alkohol 100 Mal deutlicher und ich hielt mich an dem Kleineren fest. Zusammen taumelten wir also vor die Haustür und setzten uns auf den Bürgersteig.

Hier war es was ruhiger und ich versuchte mich zu sammeln, was mir nicht wirklich geling. „Junge bist du dicht" lachte Simon, der dicht neben mir saß. Ich kramte mir eine Zigarette aus meiner Schachtel und gab ihm auch eine.

„Feuer" murmelte ich wobei mir meine Kippe wieder aus dem Mund viel. „Mist." fluchte ich und fand sie nicht mehr, Simon lachte wieder etwas, hob sie auf und zündete sie für mich an.

Dann gab er sie mir und pustete mir seinen Rauch mal wieder ins Gesicht. Ich nickte nur und Simon zündete sich auch seine Kippe an. Dann guckte er etwas unsicher auf die Straße.

Ich drehte mich zu ihm um ihn besser sehen zu können, da meine Sicht nicht mehr die beste war. „Was losss?" fragte ich ihn. „Ach, ich musste nur so ein Mädchen küssen beim Flaschendrehen und dann hat sie mich so komisch angeguckt. Wirklich toll war das aber auch nicht." ich brauchte einen Moment um zu verstehen was er gesagt hatte und nickte dann.

„Vielleicht bist duu ein schlechter Küsserrr" schlug ich ihm vor und er schüttelte den Kopf „War ja nicht mein erster Kuss, es hat sich sonst noch niemand beschwert gehabt..." überlegte er und guckte in den Sternenhimmel, während er weiter an seiner Zigarette zog. „Klarr." „Als ob du schonmal jemanden geküsst hättest." lachte Simon und schaute mich erwartungsvoll an.

„Ja natürlich hab ich das." beschwerte ich mich und drohte ihm mit dem Finger. „Deine Mutter oder wen?" er fand das wirklich lustig „Nein aber ich hatte maaal einen Freunnd!" rief ich empört und Simon blieb kurz still. „Ach ja und wie war das so?" fragte er und schien meine Situation auszunutzen, weil ich größtenteils nur noch alles vor mich hinlallte.

„Probier's doch selber aus!" meinte ich tatsächlich mit etwas festerer Stimme und schaute ihn erwartungsvoll an. Auch er schaute mir direkt in die Augen und kam mir immer näher, dann schloss er die wenigen Zentimeter zwischen uns...

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