Raucherpausen (BoyxBoy)

16. Linus

Simon griff nach meiner Hand und fing an sie durchzukneten. Er küsste sie vorsichtig und ließ sie dann wieder los. Wieder einmal fragte ich mich, wie er sich das mit dem geheimhalten eigentlich vorgestellt hatte. Eine Zeit lang saßen wir dann da und beobachteten die anderen Menschen um uns herum.

„Schau mal der da." flüsterte Simon und versuchte unauffällig auf einen Typen zu zeigen, welcher seinem Hund hinterherlief, um ihn einzufangen. Er lachte „Selbst Schuld, würde ich sagen." und ich nickte. Es machte mich glücklich ihn so fröhlich zu sehen. Auch wenn er gerade jemanden auslachte, naja. Er hatte übrigens immer noch seinen Eistee in der Hand und spielte mit der Flasche rum.

„Sag mal, was ist eigentlich genau mit deiner Mutter?" Ich hatte nicht wirklich ihre Hintergründe verstanden und konnte sie deshalb garnicht einschätzen. Simon seufzte „Wenn ich das so genau wüsste... Ich glaub einmal hat sie Angst, dass ich auf die Schiefe Bahn komme oder sowas und auf der anderen Seite ist sie glaub ich grundsätzlich einfach nicht mit der Zeit gegangen. Ich muss zugeben ich provoziere sie manchmal absichtlich und deshalb streiten wir uns auch öfter mal. Ja mehr gibt's da eigentlich nicht wirklich zu sagen. Sie ist halt einfach eine strenge Frau und manchmal was distanziert, manchmal ist sie aber auch sehr einfühlsam, aber auch nur wenn sie Lust dazu hat oder so. Aber mein Vater ist da anders. Er nimmt sich schon Zeit für mich, wenn ich sie brauche, aber er arbeitet halt viel. Er freut sich bestimmt über meinen Ohrring." lachte Simon.

„Und du, was ist mit deinem Vater?" Ich zuckte mit den Schultern „Nur Gott weiß das. Nein keine Ahnung, der zieht wahrscheinlich sein eigenes Ding durch. Aber du kennst ja meine Mutter, also passt das schon." ich wollte keine Gedanken daran verschwenden, was hätte sein können. Ich bin übrigens nicht gläubig. „Oh achso, tut mir leid." Simon überlegte kurz.

„Irgendwann musst du meinen Vater mal kennenlernen, er wird dich bestimmt mögen." „Gerne." es war süß das er wollte, dass ich seinen Vater kennenlernen sollte. Plötzlich kam der Hund von vorhin auf Simon zu gerannt und sprang ihn an, um einen matschigen Stock auf seinen Schoß zu legen.

„EY WILLST DU MICH VERASCHEN?! WAS SOLL DAS?" schrie Simon auf und ich fing an zu lachen. Seine Hose war komplett matschig, sowie mein Pullover, welchen er trug. Der Hund war mittlerweile wieder runter von Simon und guckte ihn erwartungsvoll an. Ich konnte mich immernoch nicht wieder einfangen und Simon schlug mir beleidigt gegen die Schulter „Ey man das ist nicht witzig, guck dir mal an wie ich aussehe.". Kurze Zeit später kam auch der Besitzer des Hundes angerannt und leinte diesen direkt wieder an.

„Oh mein Gott, das tut mir ja so leid! Man Findus warum machst du immer so eine Scheiße? Ach es tut mir so Leid, wie kann ich das nur wieder gut machen?" kam es verzweifelt von dem Mann. „Ne passt schon, alles gut. Wir gehen einfach wieder." seufzte Simon genervt, nahm meine Hand und zog mich mit. Ich war immer noch leicht am lachen und winkte dem Mann zum Abschied einmal.

„Ach, jetzt sei doch nicht so sauer, das kann man doch alles waschen." kicherte ich und Simon blieb stehen. „Ja das weiß ich... Ich wollte nur noch nicht gehen." meinte er jetzt was ruhiger „Wir können bestimmt nochmal wiederkommen." versuchte ich ihn zu beruhigen und wuschelte durch seine Haare „Der Moment ist trotzdem versaut." motze er weiter, während er seine Haare wieder richtete.

Achso das war sein Problem und ich dachte er war wirklich sauer wegen den Klamotten oder er wollte vielleicht nochmal irgendwo hin. Gerade als ich Simon fest in meine Arme nehmen wollte, kam ein Freund von ihm zu uns. Wieviele hatte der eigentlich und warum waren die immer da, wenn wir da waren?

„Hii Simon, wie siehst du denn aus?" fragte er in einer irgendwie nervigen Stimme, sie war irgendwie so provozierend. Er legte seinen Arm über Simons Schulter und musterte uns beide komisch. Was war denn mit dem? „Irgendein Köter hat mich einfach angesprungen." seufzte der Angesprochene. Der Junge lachte, soweit ich mich erinnerte hieß er Linus. Was war eigentlich sein Problem? Also Marvin fand ich ja deutlich netter...

„Du hast ja einen Ohrring, seid wann das denn?" fragte Linus und fasste Simons Ohr an. Bitte sag mir das passiert gerade nicht wirklich... „Was macht ihr beiden eigentlich hier?" fuhr er fort. Simon schob Linus endlich beiseite „Ey sorry, aber meine Klamotten sind nass und mir ist kalt, ja? Wir müssen jetzt los, Tschüss Linus." erklärte Simon und wir versuchten so schnell wie möglich von dem Jungen wegzukommen.

„Kann ich vielleicht einmal duschen gehen?" fragte mich Simon, als wir wieder Zuhause waren. „Na klar, warte ich leg dir alles raus." ich ging ins Bad und Simon kramte sich neue Klamotten raus. Ich wartete in meinem Zimmer auf ihn und tippte ein bisschen auf meinem Handy rum. Ich denke wir sollten mal einen Horrorfilm zusammen gucken. Vielleicht sollte ich ihn gleich mal fragen. Aber erstmal wollte ich ihm nochmal über diesen Linus ein paar Dinge fragen. Er hatte mich echt sauer gemacht und dann ging er auch noch auf unsere Schule.

Wenig später kam Simon auch wieder in mein Zimmer. Er hatte noch nasse Haare und trug tatsächlich mal seine eigenen Klamotten. Endlich waren wir alleine und hatten wieder unsere Ruhe. Simon legte sich wieder zu mir und ich drückte ihn endlich an mich. Ich roch an seinen Haaren und seufzte zufrieden. „Du riechst so gut." „Ist ja auch dein Shampoo, du Arsch." lachte er.

„Hey, was ist eigentlich mit diesem Linus? Ich mag den nicht. Seid ihr befreundet?" fragte ich ihn und genoss weiter seinen Duft. „Oh mein Gott, dieser Typ ist so nervig, oder? Der ist irgendwie mit in meiner Freundesgruppe, aber ich weiß nicht genau warum..." ich nahm sein Gesicht in meine Hände, dann schaute ich ihn an. „Ich mag nicht wie er dich angefasst hat." flüsterte ich gegen seine Lippen. „Bist du eifersüchtig?" grinste Simon und ich küsste ihn energisch. „Wenn der dir nochmal so blöd kommt, dann kriegt der aber ein Problem mit mir." sagte ich und Simon küsste mich einfach weiter.

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