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•Levi•

Ist sie das wirklich ?!
Ich erkenne kaum, in wen ich gerade gelaufen bin. Die dicke Winterjacke. Der Schal, der ihr halbes Gesicht verdeckt. Die Mütze auf ihren Kopf. Aber dieses Gesicht, das erkenne ich direkt wieder.
Du bist es wirklich.

„(Y/N)?! Bist du's wirklich?!"
So ganz glauben kann ich es immer noch nicht. Das lässt sich aus meiner Frage schließen. Welch Zufall, sie gerade hier, in der tiefsten Dunkelheit anzutreffen.

Plötzlich nehmen wir ein Geräusch wahr. Ein Rascheln aus dem Gebüsch. Ein Tier? Wohl kaum. Hier verirrt sich so schnell nichts in die Büsche. Zumindest nichts, was so groß ist, um solch einen Lärm zu verursachen. Und bei meinem flüchtigen Blick, erfahre ich auch, dass ich mit meiner Vermutung richtig gelegen habe.

„Scheiße, wirst du etwa verfolgt?", frage ich dich, ziehe dich aber in der nächsten Sekunde schon hinter mir her und bringe dich zu mir nach Hause, zunächst in den Flur. Du reagierst kein bisschen. Bist viel zu perplex in dem Moment.
Jeder könnte mit dir ein leichtes Spiel haben. Das ist gefährlich.
Nun stehe ich dir gegenüber, mitten in der Dunkelheit und lausche. Du findest bald, das die Luft rein ist, aber in dem Moment nehmen wir Schritte wahr, die zusammen mit einem Schatten an meiner Haustür vorbeiziehen.
Ich hatte recht.

Die Luft scheint nun aber rein zu sein, weswegen ich das Flurlicht betätige. Sofort frage ich dich, was du hier um diese Uhrzeit machst. Du antwortest mir, du seist Zeitung austragen gewesen.
Ein Nebenjob. Also gehst du zur Uni und verdienst dir etwas nebenbei. Sehr bemerkenswert, wie ich finde. Da ich dich ungern wieder nach draußen lassen möchte, schlage ich vor, dich eigenständig nach Hause zu bringen, biete dir aber vorher einen Tee an. Auch, wenn mir der Gedanke gerade nicht wirklich passt. Wer weiß, wie Furlan und Isabel die Wohnung hinterlassen haben.

Man merkt deine Zweifel mir gegenüber an. Kein Wunder. Ich bin quasi noch ein Fremder für dich. Deswegen beruhige ich dich und sage dir, dass meine Mitbewohner auch da sind. Sofort willigst du ein.
Merkwürdig. Warum werde ich auf einmal so nervös ? Wir trinken doch nur eben einen Tee und dann bringe ich sie Heim.
Ich bitte dich vorzugehen und öffne oben dann die Tür. Sofort können wir Laute wahrnehmen, die natürlich von keinem anderen, als von Furlan und Isabel kommen. Als wir dann an dem Zimmer stehen bleiben, sehen wir auch, was los ist. Die beiden arten mal wieder aus, was ich sofort zu schlichten weiß.

Nachdem ich die beiden zurechtgewiesen habe, sie sich dir vorgestellt haben und ich noch mal darum bitte, dass hier etwas Ruhe einkehrt, gehe ich mit dir in die Küche. Du scheinst erstaunt zu sein. Deine Blicke beäugeln akribisch jede Ecke der Wohnung. Ebenso in der Küche, wo ich dich dann bitte, dich an den Tisch zu setzen. Du möchtest Tee, jedoch biete ich dir dennoch einen Kakao an.
Letzten Endes bereite ich dann aber den Tee zu und wir reden ein wenig.

Ich entschuldige mich dafür, dich so überrumpelt zu haben und gebe dir gleichzeitig meine Besorgnis mit auf dem Weg. Doch du bist naiv und antwortest, dass es doch ein ganz normaler Fußgänger gewesen sein könnte.
Nein.
Meine Intuition, die mir damals im Untergrund oft den Arsch gerettet hat, hat mich noch nie getäuscht.
Aber wer verfolgt dich? Wer will etwas von dir?!

„Hast du jemanden im Kopf, der dir etwas Böses will?!", frage ich dich, während ich mich dir gegenüber gesetzt habe. Du schaust nach oben und denkst nach, schüttelst dann aber mit dem Kopf.

„Ich wüsste keinen. Ich bin eigentlich ziemlich unsichtbar für die Menschheit."
Unsichtbar für die Menschheit?! Bestimmt nicht. Du bist viel zu attraktiv dafür. Jeder schaut dir vermutlich hinterher. Du bist anders. Deine Ausstrahlung ist besonders. Nur nimmst du es so selbst nicht wahr. Oder nehme ich das nur so wahr?! Ich denke nicht.

Stalked! (Levi X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt