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•Levi•

Wir gehen in Richtung Ausgang, wo Liz vor mir läuft. Mein Taschenmesser, welches ich stets mit mir führe, spüre ich gerade umso mehr in meiner Hosentasche, wohin meine Hand gerade wandert.
Nicht! Wenn ich ihr etwas antue, dann war's das!
Aber bin ich nicht eigentlich eh schon am Arsch?
Scheiß drauf. Ich kann meine Wut nicht mehr halten...

Ich umklammere das Messer, will es gerade zücken, als...
„Levi? Ähm...Liz?"
Erschrocken drehe ich mich um.
(Y/N). Fuck. Ich habe sie total vergessen!
„Hey, (Y/N). Ich wusste gar nicht, dass du da bist...", sage ich monoton, aber gleichzeitig rutscht mir mein Herz gerade in die Hose.
Sie hat das Schlimmste verhindert.
„Oh, hi. Na? Geht es dir schon besser?", fragt Liz überaus freundlich. Ich bin mir nicht sicher, ob du unser Gespräch mitbekommen hast. Und wenn ja, wie viel davon. Und ob du meine Aktion, die ich vorhatte, ebenfalls gesehen hast.

„Es geht schon, danke. Übermorgen werde ich auf jeden Fall startbereit sein", grinst du Liz entgegen, was diese noch mehr freut.
„Super!" Ohne ein weiteres Wort, dreht Liz wieder um und geht aus der Tür.
„Ach, weißt du Levi. Du hast ja sowieso Feierabend und es ist schon alles für übermorgen fertig. Du kannst ruhig hierbleiben. Ich freue mich auf übermorgen! Schönen Heiligabend", zwinkert sie mir zu und verschwindet. Ich schließe die Tür und starre noch eine Weile auf meine Hand, mit der ich soeben die Tür verschlossen, und davor damit noch mein Messer zücken wollte.

„Was war denn das eben?", fragst du mich dann und mich überkommt der nächste Nervositätsschub.
„Was genau meinst du?", frage ich dich dann und drehe mich dann zu dir um, nur um dann einen weiteren Anfall zu bekommen. Du stehst vor mir im Höschen und einem Pullover, der mir mehr als nur vertraut vorkommt.
„Bitte, (Y/N). Ich sagte zwar, du sollst dich wie zu Hause fühlen, aber zieh' dir wenigsten eine Hose an!" Mein Blick weicht schnell zur Seite und ich höre dich leise kichern.
„Wirst du etwa rot?", fragst du mich.
„Nein und jetzt geh' dir was anziehen."
„Ich kann auch nichts dafür, dass ihr mich aus meinem Tiefschlaf gerissen habt. Ich war völlig überrumpelt. Als ich Stimmen wahrgenommen habe, bin ich Panik verfallen und einfach aufgestanden, um zu gucken."
„Ja das ist auch schön und gut und es tut mir leid, dass wir dich geweckt haben.", sage ich, gehe in dem Moment zu dir, packe dich sanft an den Schultern, drehe dich um und schiebe dich in Richtung Schlafzimmer.
„Aber geh' dir jetzt einfach etwas anziehen. Danke."

Du verschwindest in meinem Zimmer und kicherst weiter. Ich gehe derweil in die Küche und setze Wasser auf. Dann kommst du bald dazu. Angezogen. „Und? Was sollte dieser Spruch nun gerade? Ich wusste gar nicht, dass du da bist...", betonst du scharf. Scheiße.
„Es war so still hier, da dachte ich, du wärst nicht zu Hause. Tut mir wirklich leid." Wie oft willst du dich entschuldigen, Levi?
Du hebst deine Augenbrauen verwundert an.
„Du glaubst, nach all dem was hier gerade passiert, traue ich mich noch alleine raus?"
„Mensch, jetzt provozier' es bitte nicht. Ich habe momentan zu viele Gedanken in meinem Kopf", bitte ich dich. Du scheinst es zu akzeptieren und fängst dann an, schelmisch zu grinsen und damit das nächste Thema einzuleiten.
„Wusste gar nicht, dass ich so abscheulich ohne Hose aussehe." Ich seufze nur und setze mich auf einen Stuhl.
„Das ist es nicht. Du siehst nicht abscheulich aus."
Warum klinge ich so verlegen?! Was ist das für eine Art an mir? So kenne ich mich gar nicht.
„Du schaust schon wieder so komisch. Ist dir das etwa unangenehm? Tut mir leid, Levi."
„Quatsch. Alles gut.", versichere ich dir.
„Du bist nur...naja..."
Fuck! Dieses Mädchen macht mich völlig fertig.

Ich stehe wieder auf, um den Tee zuzubereiten. Dann stehst du plötzlich neben mir, stützt deinen Kopf auf deiner Hand ab, während du deinen Ellenbogen auf der Anrichte abstellst und schenkst mir einen unschuldigen Blick, der mich ein wenig weich werden lässt.
„Hm? Was bin ich denn?", fragst du weiter. Will sie mich ärgern?! Sie provoziert mich doch bewusst.
„Was du bist?"
„Jaaaa?"
Ich fasse es nicht, dass mir darauf nichts einfällt. Ich habe ihr etwas zu sagen, aber ich kann diese Worte schwer aussprechen.
„Ist das übrigens mein Pullover, den du da trägst?!"
Wieder kicherst du.
„Japp. Tut mit leid, Levi. Der lag da so rum und ich fand den ganz kuschelig. Ist das schlimm?"
Nein. Nur, dass er vermutlich gleich total nach ihr riechen wird. Und ich denke nicht, dass ich das gut finden werde.

Stalked! (Levi X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt