-29-

177 7 6
                                    

•Y/N•

Mein Herz klopft wie bescheuert, als Levi mir immer näher kommt. Nur noch ein paar Zentimeter sind es, bis sich unsere Lippen treffen.
Wir werden uns gleich küssen...
Wir werden uns gleich...
*Bing* *Bing* *Bing*
Man kennt es vielleicht aus diversen Filmen, wo genau solche Momente, wie Nachrichten auf dem Handy, welches man natürlich nicht leise gestellt hat, zerstört werden. Denn in dem Moment, der schon durch meinen Nachrichtenton zerstört wurde, habe ich zusätzlich noch Panik bekommen, weil ich direkt wieder die Situation von heute in den Kopf geschossen bekommen habe.

„Scheiße...", flüstere ich und bin automatisch, mit einem leichten Schock, einen Schritt nach hinten gewandert.
„Was ist los?", fragt Levi mich dann.
„Habe ich etwas Falsches ge-"
„Nein", unterbreche ich ihn.
„Das ist bestimmt wieder diese unbekannte Nummer..."
„Unbekannte Nummer?", hinterfragt Levi etwas verwirrt. Ich erzähle ihm von dem Vorfall, als Isabel und ich auf dem Heimweg waren. Dann zücke ich mein Handy und schaue drauf. Und ich hatte recht. Die letzte Nachricht ist schon wieder von der unbekannten Nummer. Die davor allerdings, ist tatsächlich von Evan, was mich mehr als wundert.

Evan: (Y/N), geht es dir gut ? Wo bist du? Ich habe bei dir geschellt, aber du machst seit Tagen nicht auf. Bist du im Krankenhaus ? Ich weiß nicht was passiert ist, aber als du bei mir warst ging es dir auf einmal nicht gut, deswegen habe ich dich in mein Bett gebracht. Bitte melde dich.

Es macht mich sauer. Es macht mich sauer, dass er mir so eine Nachricht schreibt und so tut, als wäre nichts passiert. Er hat mir K.O Tropfen verabreicht und stellt sich so hin, als würde er von alle dem nichts wissen.
Ich lese Levi die Nachricht von ihm vor, was ihn ebenfalls sauer werden lässt. Und ebenso erzähle ich ihm meine Gedanken.
„Was ein Arschloch. Klar, dass er es wieder auf die Schiene versucht. Normalerweise wissen die Personen, die unter dem Einfluss von K.O Tropfen stehen nicht mehr, was passiert ist. Vermutlich denkt er , du weißt von nichts."
„Aber das ist doch völlig hirnlos!", beschwere ich mich weiter.
„Er muss doch damit gerechnet haben, dass sowas rauskommt!"
„Nicht zwingend", sagt Levi. „Hätte ich dich nicht gesucht und dich bei ihm gefunden, wärst du am nächsten Tag irgendwann aufgewacht, hättest dich an nichts erinnert und nichts wäre an die Öffentlichkeit gekommen. Evan hat nicht damit gerechnet, dass ich in seine Wohnung komme."
Das ist so gerissen. Der Typ ist wirklich gefährlich.

„Und was ist mit der unbekannten Nummer?", hinterfragt Levi, weswegen ich dann auf diese Nachricht gehe. Beim Lesen gefriert es mir dann sofort wieder in den Adern.

~0987/3742900
Na, genießt du die Aussicht? ~

Als ich mit dem Lesen fertig bin, reagiert Levi sofort, dreht sich um und schaut über das Geländer, ob er irgendwo jemanden sehen kann.
„Nichts zu sehen", sagt er, doch das beruhigt mich nicht im Geringsten. Ich merke nur, wie ich weiter anfange zu zittern. Und das nicht, weil mir kalt ist. Ich habe das Gefühl eine Panikattacke zu entwickeln. Levi kommt sofort auf mich zu und umarmt mich, womit ich jetzt nicht gerechnet habe.
„Lass uns reingehen, okay?!"
Ich sage gar nichts und wir gehen einfach zusammen rein.

Im Wohnzimmer angekommen, decke ich mich mit der Wolldecke zu und versuche erst mal wieder einen klaren Kopf zu bewahren.
„Es kann nicht Evan sein. Er hat mir geschrieben", sage ich und verstehe die Welt nicht mehr.
„Nur weil er dir mit der Nummer geschrieben hat, die in deinem Handy gespeichert ist, heißt das nicht, dass die unbekannte Nummer nicht auch von ihm ist", klärt mich Levi auf.
„Bitte? Du glaubst, er schreibt mir von zwei Nummern? Aber wieso?"
„Um sich in seinem Schatten zu verstecken."
„In seinem Schatten verstecken?"
Ich verstehe gerade wirklich nur Bahnhof.

„Ich kann mir gut vorstellen, dass er dich terrorisiert, gleichzeitig aber so tun möchte, als ob er unschuldig sei, um dich wieder um seinem Finger zu wickeln."
Ich denke nach und atme tief aus.
„Hm. Das ist psychopathisch."
„Das ist vor allem logisch", führt Levi weiter fort.
„Dieser Evan ist eine kranke Seele. Jemand muss ihn aufhalten."
„Aber wer ? Und wie ?"
Ich schaue Levi an, dessen Blick gerade ins Leere schweift. Vermutlich weiß er selber nicht, was wir tun können. Und das lässt mich wirklich in Panik geraten.
Er seufzt, lässt dabei seinen Kopf in seine Hände sinken, die er auf mit den Ellenbogen auf seinen Beinen abgestützt hat und fährt sich durch's Haar. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals etwas gesehen zu haben, was so sexy aussah.

Stalked! (Levi X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt