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•Y/N•

„Tut mir wirklich leid, Levi. Er ist manchmal wirklich seltsam."
Was ist denn das gerade für eine Aktion gewesen? Warum hat Evan so getan, als würde er Levi nicht kennen? Selbst ein Blinder hätte ihn allein wegen seines Geruchs wiedererkannt. Warum diese Show?
„Du musst dich für die Idiotie von Menschen nicht entschuldigen", gibt er zurück, was mich innerlich schmunzeln lässt.
„Nur er kann was dafür, nicht du."
„Das weiß ich. Aber ich verstehe es nicht."

Ich sammle meine Gedanken und beobachte Levi dabei. Er hat mir einen Teil der Zeitungen abgenommen und verteilt sie zusammen mit mir, was ich mehr als nur freundlich finde.
Wir verbringen schon privat Zeit miteinander.
„Darf ich dich etwas Persönliches fragen?!", fragt er dann ruhig, während er eine Zeitung in einen der draußen befindlichen Briefkästen packt.
Persönlich?
„Ja", sage ich und bin gespannt, worauf er hinaus möchte.
„Was ist das zwischen dir und ihm?! Welche Beziehung führt ihr?!"
Warum fragt er mich das?
„Nun, als ich hergezogen bin, hat er sofort seine Hilfe angeboten. Beim Schleppen. Beim Aufbauen. Einfach bei allem. Seither klingelt er fast täglich und fragt, ob wir was unternehmen. Anfangs war das auch noch ganz toll. Ich kenne hier ja niemanden, außer ihn. Ich war froh, jemanden zu haben, mit dem ich Dinge unternehmen konnte und mir ein wenig die Gegend zeigt. Aber..."

Ich verharre kurz.
„Aber seit kurzer Zeit ist er seltsam. Er zwängt sich schon fast auf, wie mir scheint. Und er hat offenbar ein Problem damit, dass ich mit dir unterwegs bin. Letztens kam er mir bedrohlich nahe, so als wolle er mich küssen. Und dabei hat er irgendwas gefaselt. Von wegen, ich hätte ein Date gehabt und warum ich ihn angelogen hätte. Er will nicht, dass ich lüge. Dabei klang er aber merkwürdig. Ich kann es kaum beschreiben."
Auch ich lege nun einige Zeitungen auf die Treppe eines Mehrfamilienhauses. Levi ist merkwürdig ruhig. Ob er wohl gerade nachdenkt ?
„Ich will dir keine Angst machen", fängt er dann an und fährt dann fort.
„Aber du solltest dich vor ihm in Acht nehmen."
Was sagt er da?
„Wie meinst du das ?", frage ich etwas irritiert nach.
Nun legen wir beide jeweils die letzten Zeitungen ab.

„Juhu, geschafft. Danke, Levi", grinse ich.
„Morgen früh werde ich direkt den Job kündigen und kann dann sofort bei euch anfangen."
Nun gehen wir zurück.
„Habe ich gerne gemacht", sagt er dann.
„Und was ich damit sagen wollte: ich habe einen guten Riecher, was Menschen betrifft. Und ich sage dir, mit dem stimmt was nicht."

Ich schaue Levi an. Genau in dem Augenblick schaut auch er mich an und unsere Bllicke treffen sich. Sofort durchfährt mich ein gewisser Stromfluss, der angenehm durch meinen Körper fährt.
Dieser Blick. Er überwältigt mich immer wieder.
„Meinst du wirklich?", frage ich ihn verwundert. Ja, Evan verhält sich momentan ein wenig merkwürdig, aber was genau stimmt mit ihm denn nicht?
„Vertrau' mir einfach. Pass einfach auf dich auf und halt die Ohren steif."
Das Gespräch ist kurz gewesen und dennoch sind wir schon wieder bei mir zu Hause angelangt. Levi wünscht mir noch einen schönen Abend, was ich natürlich wiedergebe und gehe dann in meine Wohnung.

Gewisse Zeit verstreicht. Heute ist es soweit und ich werde meinen ersten Tag als Kellnerin im Titanium angehen. Recht nervös bin ich, da ich sowas vorher nie gemacht habe. Allerdings weiß ich auch, dass mich zur Not Levi, Isabel und Liz unterstützen werden. Die Schicht werde ich zusammen mit Furlan machen. Davor werde ich meinen Zeitungsjob kündigen. Aber vorerst widme ich mich wieder meinem Buch. Einige Zeilen schreibe ich hinunter. Weit komme ich momentan aber nicht. Irgendwas blockiert mich. Ich bin in Gedanken viel bei Levi und dem, was er gesagt hat. Ich soll auf mich aufpassen. Und genauer bei Evan hinsehen. Aber was hat er damit gemeint? Was genau an Evan stimmt denn nicht?
Vielleicht ist das der Grund, weswegen ich mich nicht auf mein Buch konzentrieren kann.

Stalked! (Levi X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt