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•Levi•

„Vielleicht schläft sie ja noch?", stellt Furlan gerade die Frage, als wir schon 18 Uhr haben und (Y/N) immer noch nicht aufgetaucht ist. Ich habe sie heute morgen angerufen, um abzuklären, ob Furlan sie wieder abholen soll. Doch leider ist sie bis jetzt nicht an ihr Handy gegangen und hat auch auf sonstige Nachrichten nicht reagiert.
„Red' keinen Unsinn, Furlan. Sie müsste doch schon längst mit dir zur Schicht angetreten sein."
Ich habe kein gutes Gefühl.
Da ich sowieso Feierabend habe, schnappe ich mir meine Jacke und stürme schon fast raus. Furlan ruft mir noch irgendwas hinterher, was ich aber nicht mehr hören konnte. Zu sehr setzt mein Adrenalin mich in Bewegung.
Wir haben sie gestern nach Hause gebracht. Irgendwas muss passiert sein.

Ich renne. Und renne. Und renne. Ausdauer habe ich genug. Das habe ich mir im Untergrund antrainieren müssen. Deswegen bin ich auch schnell an (Y/N)'s Wohnung angelangt. Ich schelle bei ihr. Es fühlt sich an wie Stunden, die vergehen, während ich darauf warte, dass sie die Tür öffnet. Leider aber, passiert das nicht. Entweder sie ist nicht zu Hause oder...
Ich möchte mir nicht ausmalen, was ich gerade denke. Manchmal neige ich auch einfach zur Übertreibung. Nochmal schelle ich und warte, aber es passiert wieder nichts, weswegen ich dann bei Evan schelle. Auch da warte ich einige Minuten, bis ich dann noch mal schelle. Und noch mal. Mir reicht's.
Ich schelle bei all den anderen Parteien, die noch aus vier weiteren Mitmietern bestehen und irgendwann geht die Tür auf. Die Treppen fliege ich quasi hoch und will gerade zu ihrer Tür rennen, als ich Musik aus Evan's Wohnung wahrnehmen kann. Abrupt bleibe ich vor seiner Tür stehen und klopfe, nein, ich hämmere schon fast dagegen.
„EVAN?! MACH SOFORT DIE TÜR AUF!", rufe ich, da die Musik wirklich laut ist. Wieder hämmere ich gegen seine Tür.
„MACH AUF! ODER ICH KOMME GEWALTSAM REIN!"

Plötzlich hört man gar nichts mehr an Musik. Vermutlich hat er sie ausgemacht. Ich höre Schritte und daraufhin geht die Tür auf.
„Alter! Hast du sie noch alle? Verpiss dich hier!"
„Nein, du verpisst dich! Ist (Y/N) bei dir?"
„Will wer wissen?"
„Ich weiß, dass sie bei dir ist. Lass mich zu ihr!", sage ich und setzte einen Fuß nach vorne, doch Evan macht in dem Moment die Tür einen Spalt zu, sodass mein Fuß nun zwischen Tür und Rahmen steckt.
„Ich sagte: verpiss dich! Scheiß Mörder!"
Nicht mit mir, Freundchen.
Ich nehme meine Kraft zusammen und donnere die Tür auf. Dabei schubse ich Evan ebenfalls bei Seite, der mir nur irgendwas hinterherruft. Ich komme in die Küche. Ich komme ins Wohnzimmer. Nirgends finde ich dich auf. Dann komme ich ins Schlafzimmer und sehe dich dort in seinem Bett liegen.

„(Y/N)!", rufe ich und eile zu dir. Du liegst dort und hast die Augen verschlossen und zeigst auch ansonsten keinerlei Reaktion. Ich ziehe die Bettdecke ein wenig weg und rüttele an dir, aber du wirst nicht wach. In dem Moment kommt Evan ins Schlafzimmer.
„Lass sie schlafen, Mann!"
Ich drehe sofort um, gehe auf ihn zu, packe ihm am Hinterkopf und verpasse ihm mit meinem Knie eins ins Gesicht. Danach drücke ich ihn mit meiner rechten Hand an seinen Hals gegen die Wand. Er umfasst meinen Arm mit beiden Händen und ringt nach Luft.
„Was hast du mit ihr gemacht? Hast du sie unter Drogen gesetzt? ANTWORTE!" Mein Griff wird fester. Nun versucht er mir mit seinen Fäusten eine zu verpassen, was ihm aber nicht gelingt, packe ihn nun und schleudere ihn zu Boden. Dann laufe ich langsam auf ihn zu, während er sich umdreht und versucht nach hinten vor mir weg zu krabbeln.
„LASS MICH IN RUHE! HILFEEEE!"
„SCHT! SCHNAUZE HALTEN!", gifte ich zurück. Mittlerweile sitzt er gelehnt an der Wand und ich drücke ihm meine Hand auf den Mund. Als er sich wieder beruhigt hat, nehme ich sie weg.

„Kooperierst du nun?!", frage ich ihn.
„Rede gefälligst mit mir! Ist sie auf Drogen? Ich muss sie sonst in ein Krankenhaus bringen! Mach schon! Oder willst du ihr schaden?"
„Bleib mal locker, Alter. Sie ist nicht auf Drogen. Sie schläft einfach!"
Ich schaue Evan ernst an. Niemals schläft sie einfach nur. Wäre das der Fall, würde sie spätestens nach dem Kampf hier wach werden. Das Geschrei ist ja wohl kaum zu überhören gewesen.
„Hör auf mich zu verarschen, du elendiger Dreckskerl! Was hast du ihr gegeben?!"
Er schweigt, setzt dann ein Grinsen auf und lacht kurz auf.
„Hör mal. Kommst du damit nicht klar, dass sie dich nicht will? Bist du so eifersüchtig?"
Was redet er denn da?! Eifersüchtig?
„Ja?! Da schaust du, was?!", grinst er immer noch.
„Ja. Weil ich keinen blassen Fick habe, wovon du redest."
„Na ich rede von (Y/N). Tut es sehr weh, wenn man weiß, dass die Person, die man liebt, einen nicht will?"

Stalked! (Levi X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt