-35-

132 7 0
                                    

•Y/N•

„DA UNTEN IST ER!!!"
Ich schrecke innerlich so zusammen, weil ich meine Umgebung nicht mehr wahrgenommen habe. Als ich zur Kellertreppe schaue, sehe ich diesen großen, breiten Mann, in einer Uniform, die ich irgendwo schon mal gesehen habe.
Die Militärpolizei.
Der Mann stürmt die Treppe herunter und ich habe in diesem Moment genau gewusst, dass genau das geschieht, was ich Levi gerade gebeichtet habe.
Ihm davon erzählt habe, dass ich immer noch den Kontakt zu Evan pflege und Levi diesen geschlagen hat.
„HÄNDE NACH OBEN UND KEINE BEWEGUNG!!!!", schreit der Typ noch mal. Levi wehrt sich nicht, streckt seine Arme ruhig nach oben, wissentlich, was ihm blühen wird.
Der Muskelprotz packt gewaltsam seine Hände, zieht diese auf Levi's Rücken und rammt ihm sein Knie dort hinein, sodass Levi mit einem schmerzerfülltem Ton zu Boden geht. Dort werden seine Handgelenke in Handschellen gelegt und auch zwei weitere von der Militärpolizei finden den Weg zu uns herunter.

Der Anblick lässt meine Adern gefrieren. Noch nie habe ich die Militärpolizei im Einsatz gesehen. Jetzt weiß ich auch, warum man sich besser nicht mit ihnen anlegt.
Gleichzeitig aber, tut mir Levi mehr als nur leid. Ich will etwas sagen, jedoch fehlt mir die Stimme.
Und was hätte ich in der Situation sagen sollen?
„Levi Ackermann, du wirst verhaftet wegen Körperverletzung und Mordes an Lilly P."
„WAS?!", stoßen Levi und ich gemeinsam, fassungslos aus, da wird er auch sofort gewaltsam rausgeführt. Und das einzige was ich tun kann, ist ihm sprachlos hinterher zu schauen.

Eine Minute später

„(Y/N)? (Y/N)!!!! Sag doch was!", höre ich nur eine Stimme sagen und spüre, wie sich mein Körper bewegt. Jemand rüttelt an meiner Schulter, während ich stumpf auf die Knie gefallen bin und die Außenwelt für mich eine gewisse Zeit nicht mehr existent gewesen ist.
„Huh?", mache ich verwirrt und schaue in die verzweifelten Augen von Isabel.
„Sie haben Levi mitgenommen!"
Sie haben Levi mitgenommen...
„Er hat den Mord begangen...", stammele ich und glaube mir vermutlich selber nicht.
Das kann nicht sein.
„Hat er nicht!", wehrt sich Isabel sofort dagegen.
„Hat er NICHT!"
„Aber...sie haben...es gesagt und...ich habe es...herausgefunden..." Ich bin immer noch nicht bei klarem Verstand.
„Komm, wir gehen jetzt erst mal nach Ha-" Isabel will ihre zweite Hand auf meinen Arm legen und mich hochziehen, da schlage ich diese weg und sie schaut mich verdutzt an.
„Geh weg! Vermutlich seid ihr alle Mörder! Ich will mit euch nichts mehr zu tun haben!!!"
Isabel weicht ein Stück vor mir zurück. Mit einem Ausdruck im Gesicht, der Bände spricht.
„Isabel? Hast du sie gefu-", kommt auch Furlan herunter und verharrt, sowohl in seinem Gang, als auch in seinen Worten.
„Was ist los?", hakt er nach. Isabel dreht sich nun um und geht, während sie folgende Worte sagt.
„Sie hält uns für Mörder. Komm." Ihre Worte klingen ernst und vorwurfsvoll. Dabei weiß ich gerade selber nicht, was ich noch glauben kann.
„...du willst sie hier einfach zurücklassen?", fragt Furlan fassunglos.
„Sie will doch sowieso nicht mehr mitkommen! Sie haben Levi, Furlan! Wir sind am Arsch!" Weinend geht sie nach oben.

Nun bin ich mit Furlan alleine hier unten. Ich versuche wieder auf meine Beine zu kommen, was mir schwer gelingt, weil sie zittern, als wären sie aus Gummi. Ich stützte mich mit einer Hand an einen der Weinregale ab.
„(Y/N), du brauchst keine Angst vor mir zu haben, okay? Ich will dir wirklich nichts."
Mein Blick liegt immer noch gen Boden und ich schweige. Muss meine Gedanken sammeln und ordnen. Dann schließe ich meine Augen für einen Moment, atme ein paar Mal tief durch und öffne sie dann wieder, nur um weiteren Tränen Ausgang zu gebieten.
„Ich habe keine Angst vor dir. Und auch nicht vor Isabel und Levi..." Bei dem Wort Levi versagt mir die Stimme.
„Ich bin gerade reizüberflutet und muss das erst mal alles verarbeiten..."
„Kommst du mit uns wieder mit? Oder willst du zu dir nach Hause?", hakt er noch mal vorsichtig nach. Nein. Zuhause ist Evan. Und den kann ich in meiner jetzigen Lage absolut nicht gebrauchen.
Somit entscheide ich mich dafür, dass ich mit Furlan und Isabel mitgehe.
Wir gehen zusammen die Treppe rauf, wo uns immer noch laute Musik entgegenkommt. Aufgebrachte Leute stehen überall herum. Und wenn ich nicht wüsste, was gerade passiert ist, könnte man sich fragen, was losgewesen ist. Die Polizei ist nämlich schon wieder gefahren. Zusammen mit Levi.

Stalked! (Levi X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt