•Y/N•
„Du hast vermutlich recht, dass er das mit der Nummer war. Aber was soll ich machen? Er wird mich so lange terrorisieren, bis nichts mehr geht. Vielleicht sollte ich einfach nett zu ihm sein und mitspielen?" Bei meinem letzten Satz schaut mich Levi etwas entgeistert an.
„Ist das dein ernst?" Jap. Er ist entgeistert.
„Das wirst du ganz bestimmt nicht tun. Dann kriegt er doch, was er wollte."
„Hast du einen besseren Vorschlag?", frage ich ihn, doch außer einen durchdringlichen Blick, bekomme ich nichts.
„Levi, ich will nicht mein ganzes Leben in Angst verbringen. Die einzige Alternative die ich noch habe, ist wieder nach Hause zu gehen. Dann wird das aufhören."
„...was?!"
Nun ist er eher fassungslos.
„Was redest du denn da?!", wird er ein weniger harscher.
„Du willst hier weg?"
Seine aufrudernde Art lässt mich ein wenig unsicher werden. Vermutlich aber, ist er einfach enttäuscht.
„...es hört dann aber bestimmt auf...", sage ich etwas leiser.
„Du willst also davor weglaufen? Alles aufgeben? Nur wegen so einem scheiß IDIOTEN?"
Wow. Jetzt wird er sauer.
„Rede doch erst mal mit deinem Onkel, bevor du voreilige Schlüsse ziehst. Das ist doch keine Lösung!"
Ja. Vermutlich hat er recht. Es ist sicher nicht DIE Lösung. Aber es ist eine.„Levi. Ich kann nicht mehr!", fange ich dann an. Mein Körper beginnt zu zittern.
„Diese Nachrichten machen mich fertig! Ich kann mir denken, dass es Evan ist, aber es macht mich wahnsinnig! Diese Drohungen...
Ich habe noch nie in solch einer Angst gelebt. Also versteh' mich bitte, wenn ich aus der Situation flüchten will!" Ich merke, dass ich lauter geworden bin, drehe meinen Kopf bewusst zur Tür, dann wieder zu ihm und werde leiser.
„Ich bin sehr froh darüber, dass du mir ein Zuhause gegeben hast und, warum auch immer, auf mich aufpassen willst. Aber du kannst das nicht auf ewig tun!"
„Kann ich nicht?", fragt er dann ein wenig aufdringlich. Ich schaue ihn etwas skeptisch an.
„Ich kann. Und ich werde", sagt er, legt seine Hand auf meine Wange und sieht mich eindringlich an.
„Warum, Levi? Warum machst du das für mich? Ich bin doch irgendein Mädchen aus einer anderen Stadt, die hier ihr blödes Studium zu Ende bringen möchte, dass vermutlich jetzt für'n Arsch ist, weil ich gefühlt seit Wochen nicht mehr dort war!", sage ich, immer noch zitternd und merke, wie mir eine Träne die Wange herunterläuft.
Levi schaut mich immer noch eindringlich an, schweigt zunächst. Dann aber sagt er etwas, womit ich jetzt am Wenigsten gerechnet hätte.„Du fragst warum?" Ich nicke langsam. Er legt nun auch seine zweite Hand an meine Wange und umschließt somit mein Gesicht.
„...weil ich dich liebe."
Vier Worte später und dann treffen seine Lippen auf die meine.
Mein Bauchkribbeln könnte in dem Moment nicht größer sein. Es fühlt sich an, als würde ein einziger Stromschlag mit 50 Volt durch meine Gliedmaßen schießen und mein komplettes System durcheinanderbringen. Seine Lippen sind so weich.
Es fühlt sich wahnsinnig toll an, als unsere Lippen miteinander verschmelzen und ich ihm so nah sein kann, wie ich es eine gewisse Zeit schon immer gewollt habe.Nun löst er sich, legt seine Stirn an meine und schaut mich an.
„...deswegen", grinst er. Um ehrlich zu sein, bin ich gerade ein wenig baff, um überhaupt darauf zu reagieren. Noch zu perplex bin ich, was er wohl auch gerade merkt.
„Alles in Ordnung? War ich zu-"
„Alles super", bestätige ich ihm.
„Ich habe damit nur nicht gerechnet. Also gehofft habe ich es schon, aber damit gerechnet? Zumindest heute nicht mehr."
„Wäre Isabel nicht dazwischen gekommen, hätte ich es schon vorher versucht."
„Und wenn Evan nicht dazwischen gekommen wäre, wäre es auch viel früher schon passiert."Wir schmunzeln uns einander an. Dann gibt er mir einen Kuss auf die Stirn, entfernt sich ein bisschen und legt meine Hände in seine.
„Ich weiß nicht, wieso", fängt er dann wieder an, weswegen ich ihm einen fraglichen Blick schenke.
„Ich weiß nicht wieso ich sowas fühle. Ich interessiere mich eigentlich nicht für Frauen."
„Och! Also bist du eigentlich schwul oder wie?", frage ich etwas entsetzt. Nun schenkt auch er mir einen verdutzten Blick, kneift dann kurz seine Augen zusammen und versucht sich wieder ins richtige Licht zu rücken.
„Was? Schwul? Nein! Wie kommst du denn darauf?!"
„Du hast es doch gerade eben selber gesagt."
„So war das aber nicht gemeint."
„Na dann red' Klartext." Ich sehe ihm an, wie er gerade nach den richtigen Worten sucht.
„Ich wollte damit nur sagen, dass andere Dinge eben wichtiger waren. Und dann kommst du daher, mit deiner schüchternen Art und bestellst dir deinen Kakao mit Sahne. Nachdem du mit diesem Wichser essen gegangen bist..."
„Hey! Ich kann doch nichts dafür. Hättest du mir nicht die Augen geöffnet, hätte ich vermutlich bis heute nicht gecheckt, dass er gefährlich ist."
„Ja. Und er rennt immer noch dort draußen rum.", sagt er und wirkt auf einmal wieder sehr in sich gekehrt.
DU LIEST GERADE
Stalked! (Levi X Reader)
Fiksi PenggemarDu ziehst in den Bezirk Shiganshina, um dort ein neues Leben anzufangen. Für die Gesellschaft eher unsichtbar, möchtest du einfach ein ruhiges Leben führen, ohne Probleme mit Fremden anzufangen und deinen Traum als Schriftstellerin zu verwirklichen...