Epilog

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Einen Cappuccino.
Eine Cola.
Einen Schwarztee.
Einen Früchtetee.
Dazu vier Stücke Zitronen- Mandel Kuchen und eine große Prise gute Laune.

Es sind einige Tage vergangen. Einige Tage, die wir hinter uns gelassen haben. Wo wir neue Erkenntnisse gesammelt haben, die uns gekränkt und schockiert, aber auch gleichzeitig gestärkt haben. Heute ist der letzte Tag im Jahr. Und wir würden in ein paar Stunden das neue Jahr begrüßen. Und damit auch neue Ziele, vielleicht Erfolge. Positiv und natürlich auch negative Momente. Aber was wir auf jeden Fall zurücklassen, sind die Fakten, die uns eine gewisse Zeit Schwierigkeiten und Angst bereitet haben.
Ich sitze mit Furlan, Isabel und Levi in einem Restaurant. Es ist nicht das Titanium. Dieses wurde geschlossen. Blöd für Liz. Aber vielleicht auch besser so. Diese blöde Liz!
Stattdessen sitzen wir in einem kleinem Restaurant namens La petit Maison gourmande.
Ungefähr würde man es als "das kleine Schlemmerhäuschen" übersetzen.

Hier werden wir heute in das neue Jahr reinfeiern.
Auch Erwin würde dazustoßen. Irgendwann. Denn jetzt haben wir gerade erst Nachmittag. Jedoch wollen wir die Zeit einfach genießen. Einen Kaffee, einen Tee oder was auch immer mit einem Stück Kuchen verzehren, danach die restliche Speisekarte abfeiern. Und Spaß haben. Spaß. Ein Wort, welches ich in der letzten Zeit weniger verspüren konnte.
„...und am geilsten war sowieso deine Offenbarung der Hölle an Liz, Bruder. Die hat sich so eingeschissen!", lacht Isabel gerade vor sich hin und entlockt damit Furlan ein Lachen und Levi und mir ein Schmunzeln. Ich drücke seine Hand, die zusammen mit einer auf meinem Bein verweilt.
„Ich finde es unglaublich, wie man sich einfach in Menschen täuschen kann. Was meint ihr, kriegen wir hier oben wirklich noch eine Chance?", fragt Furlan in die Runde.
„Onkel Erwin legt ein gutes Wort für euch ein", sage ich dann.
„Korrekt."
„Ach, gar kein Bock momentan auf arbeiten. Ich glaube, ich will auch studieren, so wie (Y/N)", gähnt Isabel dann in die Runde.
„Ja und was mache ich nebenbei? Richtig. Arbeiten", betone ich noch mal und sie seufzt.
„Aber dann will ich wieder mit dir arbeiten. Und mit Furlan und Levi."
„Vielleicht machen wir einfach unser eigenes Restaurant auf?", wirft Furlan in die Runde. Klingt gar nicht so verkehrt. Autorin kann ich nebenbei immer noch werden.
„Wow, Furlie! Du hast ja mal eine super Idee!"
„Halt die Klappe, du Ziege. Ich habe immer gute Ideen, klar?!"
„Klar wie Kloßbrühe", zwinkert sie ihm zu. Die beiden sind schon echte Knallköpfe.

Doch wer gar nicht reagiert, ist Levi. Er sieht nachdenklich aus, während er aus seinem Tee trinkt. Ich habe das Gefühl, dass er uns etwas sagen will. Schon seit Tagen. Schon das letzte mal, als ich die Nacht mit ihm verbracht habe, mit meinem Kopf auf seiner Brust geruht habe, seinem Herzschlag gehorcht habe, während er mir behutsam den Arm gestreichelt hat.
„Alles klar, Bruder?", fragt Isabel ihn dann auch.
„...ja", zögert er ein wenig.
„Ich habe mir nur gerade eine Frage gestellt."
„Und die da wäre?", frage ich ihn und er schaut mich mit seinen blaugrauen Augen an, die viel mehr Glanz bekommen haben, seit der ganze Spuk vorbei ist. Abwechselnd schenkt er uns seinen Blick.
„Isabel, weißt du noch, als ich die E-Mail an das Schauspielhaus gesendet habe?!"
„Für die Rolle als Kommissar? Und wie!!!"
„Du hast dich in einem Schauspielhaus beworben?", frage ich verdutzt nach. Wusste ich davon? Nein.
„Tja, ich war da."
„...WAS?!", staunen wir alle.
„Wann denn DAS?!"
„Geht dich nichts an."
„Aaaach, komm schon! Sei mal nicht so!" Levi grinst.
„War witzig. Die Juroren hatten die Pisse in der Hose sitzen, so ergriffen waren sie."
Ohja. Das kann ich mir mehr, als gut vorstellen. Levi kann super überzeugend sein.

„Und was bedeutet das jetzt? Mach' es doch nicht so spannend!"
„Das bedeutet, ich habe demnächst eine Rolle."
„...dein ERNST?", fragt Isabel fassungslos.
„Das ist toll!!!"
„Geil, Alter!", freut sich auch Furlan. Und auch ich freue mich natürlich für ihn. Er wird es weit bringen.
„Was verdienst du pro Rolle?", frage ich dann nach.
„Kommt drauf an. Aber je mehr Rollen ich bekomme, und ich denke, das werde ich, umso besser bezahlte Rollen kommen auf mich zu. Die erste allerdings ist schon nicht gerade klein. Es gibt da nur einen Haken, den ich euch gerne erzählen wollen würde."
Einen Haken? War er deshalb seit Tagen in Gedanken?
Wir schauen Levi an, als wäre er ein Alien. So gespannt sind wir auf seine Erzählung.
„Die Rolle wird zu einer Serie gehören. Und diese wird in Tokyo gedreht."
„...Tokyo?", fragen wir alle, als hätten wir ihn nicht verstanden. Und für ihn macht es wohl den Anschein, als wäre das für uns ein Problem, denn er seufzt mit einem schlechtem Gewissen.
„Ich weiß, es ist am Arsch der Welt und ich kann euch nicht zwingen, aber-"
„Du willst, dass wir dich begleiten?", spreche ich aufgeregt dazwischen und habe mich in der Zeit schon zu ihm rumgedreht.
„ALS OB WIR NEIN SAGEN!" Ich nehme ihn in die Arme und erdrücke ihn. Isabel tut es mir gleich.
„Hallo?! Hört auf, ihr kranken Weiber! Ich kriege keine LUFT!"
„Oh, sorry!", entschuldigen wir uns und müssen darüber lachen.

Stalked! (Levi X Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt