Kapitel 2 Teil 1

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Die kleine Überraschung

Seit knapp einer Stunde strampelte ich auf meinem Ergometer. Nach einer erholsamen Nacht, in der ich wie ein Kleinkind geschlafen hatte, war ich hoch motiviert gewesen, weiter an meiner neuen Geschichte zu schreiben.

Einen kleinen Obstsnack, in Form zweier Bananen, hatte ich mir noch vor meinem morgendlichen Training gegönnt. Da ich, wie fast immer komplett nackt geschlafen hatte, hatte ich mir für mein Workout nur ein Paar Socken und Sportschuhe angezogen. Auf weitere Kleidung an meinem Körper hatte ich verzichtet, da ich sie ohnehin nur vollgeschwitzt hätte. Außerdem empfand ich es jedes Mal, als ein wundervolles Gefühl, alle meine häuslichen Aktivitäten nackt auszuführen.

Dazu gehörte natürlich nicht nur mein Sportprogramm, sondern auch ein täglicher Rundgang in meinem Garten, bei dem ich mich entspannen konnte. Zum Glück war er von der öffentlichen Straße nicht einsehbar, daher war es ein wahres Vergnügen für mich, auch in einem erregten Zustand, die frische Luft zu genießen. Die einzigen Voyeure, die mich in diesem Moment dabei beobachteten, waren die Geschöpfe der Natur, die meinem Garten einen Besuch abstatteten. Sie verweilten meistens zwar nur kurz, nahmen mich aber nicht als Störenfried wahr, der in ihr Terrain eingedrungen war. Manchmal knabberte ein Eichhörnchen auf einem Baum an seiner leckeren Eichel und schaute mir fast schon neugierig zu. Hoffentlich hatte er es nicht auch auf meine abgesehen, die immer ungeschützt emporragte, wenn ich mich auf der Terrasse ausruhte. Der Gang zum Briefkasten, der sich am Eingang meines Grundstückes befand, war da schon etwas heikler. Nicht, dass mein Postbehälter auf dem Präsentierteller unserer Nachbarschaft stand, aber da man nie wusste, ob gerade jemand vorbeigehen würde, hielt ich mich dann eher etwas bedeckt. Meine Nachbarn ahnten schließlich nichts von meiner naturverbundenen Leidenschaft. So sollte es auch bleiben.

Wobei eine Fremde mich schon mehrere Male im Adamskostüm gesehen hatte, meine Paketzustellerin. Im Gegensatz zur normalen Post lieferte sie die Pakete und Päckchen direkt an meine Haustür. Die erste Begegnung war für uns beide noch ungewohnt gewesen, da ich nicht wusste, wie sie darauf reagieren würde. Ihre Reaktion war eine Mischung aus Überraschung und freudiger Neugier. Anstatt direkt einen Schritt zurück zu treten, grinste sie mich frech an und sagte: „Da macht so ein anstrengender Job wieder richtig gute Laune, wenn man so nett begrüßt wird." Sie empfand es nie als unangenehm oder anzüglich, so verfielen wir im Laufe der Zeit immer häufiger in einen kurzen Smalltalk. Da ich den Lieferservice oft in Anspruch nahm, wurden wir immer vertrauter miteinander, sodass auch mein kleiner Freund seine Scheu ablegte. War er am Anfang noch sehr schüchtern und zurückhaltend, zeigte er sich später immer selbstbewusster in seiner vollen Größe. Natürlich gefiel mir alleine die Vorstellung, wenn ich wieder eine Lieferung erhielt, mich ihr nackt zu präsentieren. Da füllte sich mein Penis von ganz alleine mit seinem Lebenssaft. Ich dachte mir schon, dass sie es auch genoss, da sie bei mir immer länger verweilte als es nötig gewesen wäre.

Sie hieß Madlen, war Mitte Dreißig und hatte einen durchtrainierten Körper, der sich unter ihrer engen Postuniform deutlich abzeichnete. Das Schleppen der Pakete und die Bewegung an der frischen Luft hatten ihr mit Sicherheit dabei geholfen, in Form zu bleiben. Ihre blonden, langen Haare hatte sie zu einem Zopf geflochten, der sie jünger erscheinen ließ. Hoffentlich belieferte sie mich noch sehr lange. Freiwillig würde sie ihre Lieferroute bestimmt nicht aufgeben. Dafür schaute sie auch zu gern auf meine Rute, die sie immer wieder ganz ungeniert, fast wie ein scheues Eichhörnchen, in Augenschein nahm. Manchmal hatte sie sich sogar unbewusst über ihre Lippen geleckt, was ich nicht der trocknen Luft zugeschrieben hatte. Ich hätte in diesen Momenten mehr als nur einen Cent dafür gegeben, um ihre Gedanken zu erfahren. Ihr Angebot dazu, hatte mich erregt erschaudern lassen. „Wenn Sie mal bei einer Paketzustellung außer Haus sind", hatte sie mit einem Augenzwinkern gesagt, „dann würde ich Ihnen liebend gerne das Paket auch nach Feierabend zustellen. Ganz persönlich, um Ihnen zu zeigen, was ich unter meiner Uniform trage. Ich wünsche Ihnen noch einen wunderschönen Tag." Nach diesen Worten stand mein fleischiger Kompass so richtig stramm und zeigte genau in ihre Richtung, als sie umdrehte und mein Grundstück verließ. Hatte sie das wirklich so gesagt oder war ich in einem Traum gefangen? Ich senkte noch etwas ungläubig meinen Blick und schaute auf die im Sonnenlicht glänzende Eichel. Oh Mann, mein Freund, was hast du da in Bewegung gesetzt?

Heute war ich allerdings zu Hause und erwartete kein Paket mehr. Ich konnte mich in aller Ruhe meinem frivolen Hobby widmen. Nach einer erfrischenden Dusche wollte ich mich ans erotisch poetische Handwerk machen. Genau wie beim Anfang meiner Geschichte, würde ich wieder intensive Hilfe von Anais bekommen, die mich in knapp zwanzig Minuten besuchen wollte. Genug Zeit für eine ausgiebige Dusche, in der ich voller Vorfreude auf unsere Zusammenarbeit, den Schweiß meiner internen Radtour abwaschen konnte.

Meinen Timer, den ich vor dem Training auf eine Stunde gestellt hatte, klingelte und deutete mir damit an, dass das Workout beendet war. Ich stieg vom Ergometer ab und nahm mein Smartphone in die Hand, um den Alarm zu stoppen. Eine Nachricht von Anais sprang mir dabei ins Auge, die ich beim Training nicht bemerkt hatte. Leise lass ich sie vor.

„Hallo mein Lieber, ich freue mich schon wahnsinnig auf gleich, wenn ich deine Fantasie wieder richtig in Schwung bringen werde. Küsschen-Smiley. Ich hoffe, dein Training war nicht zu anstrengend und du hast noch genug Energie für ein hemmungsloses Kapitel. Genieße deine Dusche. Bis gleich... Herzchen"

Ich lächelte vor mich hin, da ich mir unsere Zusammenarbeit schon bildlich vorstellen konnte. Ich zog die Schuhe und die feuchten Socken aus und ging ins Badezimmer, als mein Handy ein weiteres Mal piepte. Es war eine neue Nachricht von meiner inspirierenden Muse.

„Du bist wahrscheinlich gerade in der Dusche. Wollte dir nur Bescheid geben, dass ich in ca. zehn Minuten bei dir bin und eine kleine Überraschung für dich mitbringe. Deshalb bitte ich dich, dass du dir nach der Dusche eine Augenbinde umlegst, dir deine In-Ear-Kopfhörer in deine Ohren steckst und etwas entspannende Musik anhörst. Setz dich doch solange auf die Terrasse in den Sessel und chille ein wenig. Ich hole dich dann dort ab. Bussy"

‚Wow.', dachte ich. Sie macht es aber spannend. Was für eine schöne Überraschung hatte sie sich für mich ausgedacht? Würde sie vielleicht das kleine Sexspielzeug besorgt haben, über das wir uns schon einmal unterhalten hatten? Es war Anais Idee gewesen, es mal während einer unserer Sessions an mir auszuprobieren. Sie hatte mir vorgeschwärmt, wie ein Teil ihrer männlichen Gäste darauf schwöre. Am Anfang war ich etwas skeptisch gewesen, wurde aber im Laufe des Gesprächs immer überzeugter. Am Ende hatte sie mich dazu gebracht, es mal testen zu wollen. Schließlich hatte ich nichts gegen Sexspielzeug. Ob es beim Schreiben dann unbequem werden würde, müsste man dann sehen. Ich würde mich auf jeden Fall überraschen lassen.

Nachdem das warme Wasser meine Poren geöffnet hatte, war ich vollkommen entspannt. Ich trocknete mich ab und ging nackt ins Wohnzimmer. Dort sah ich die Augenbinde und die Kopfhörer, die mir Anais auf den Schreibtisch bereitgelegt hatte. Ich nahm beides in die Hand und verband die Hörer über Bluetooth mit meinem Handy. Die Tür zur Terrasse war schon offen, so konnte ich direkt ins Freie treten. Leises Vogelgezwitscher empfing mich. Ich schaute auf den Baum, auf dem diesmal kein Eichhörnchen auf der Lauer lag. Beruhigt schaute ich auf meinen weichen, bequemen Sessel, der mich einlud, auf ihm Platz zu nehmen. Ich ließ mich regelrecht auf die Sitzfläche fallen, die meinen Schwung abbremste. Mein Telefon legte ich auf den Beistelltisch und steckte die Kopfhörer in die Ohren. Meine Pop- und Rock Playlist startete und ich band zum Schluss die blickdichte Augenbinde um. So wartete ich, während ich zweier meiner Sinne beraubt war.

Fortsetzung mit Kapitel 2 Teil 2...

Anais - meine Muse (FSK18)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt